43. Kapitel

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Das Wochenende mit Aimee war der absolute Wahnsinn gewesen. Conner konnte sich nicht erinnern jemals so viel Zeit mit einer Frau verbracht zu haben, in der er völlig entspannt und locker gewesen war. Sie hatten gemeinsam gelacht, alte Videospiele gespielt und zwischendurch - wenn sie nicht völlig ausgelaugt oder hungrig gewesen waren - haben sie einander immer und immer und immer wieder vernascht. Normalerweise verlor er schnell an Frauen das Interesse, wenn er sie erst einmal unter sich in den Laken gehabt hatte. Nicht aber bei Aimee. Bei ihr war es anders. Er war anders. Wahrscheinlich sollte ihn das beunruhigen, aber das tat es nicht. Nein. Stattdessen konnte er an nichts anderes denken, als an ihr nächstes Wiedersehen.

Sie war nicht einmal eine halbe Stunde fort und er vermisste sie jetzt schon. Ihr genussvolles Stöhnen in seinem Bett, ihr Lachen in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa und ihr sexy Lächeln unter seiner Dusche. „Scheiße", knurrte Conner und stellte das Wasser aus. Es hatte ihn völlig erwischt. „Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet eine Analystin."

Zügig trocknete er sich ab und ging in sein Ankleidezimmer. In seinem Schlafzimmer hielt er inne und betrachtete die zerwühlten Laken auf seinem Bett. Hitze stieg bei der Erinnerung, was sie alles in seinem Bett angestellt hatten, in ihm auf. Sein Schwanz zuckte und er seufzte.  Er hatte einen richtigen Sex-Marathon hinter sich und sein Glied war noch immer gewillt eine weitere Runde einzulegen. Unglaublich.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kleidete er sich ein und ging zu seinem Handy, das er in der Küche zurückgelassen hatte. Er hatte zwei neue Nachrichten.

Er öffnete die von Aimee sofort.

Müssen wir heute morgen noch trainieren? Ich bin völlig ausgelaugt vom Wochenende und meine Muskeln brennen.

Er tippte eine Antwort.

Das steht nicht zur Diskussion.

Du bist fies.

Nein, ich bin dein Partner und will sichergehen, dass du fit bist.

Das Wort Partner hatte nach dem Wochenende ein ganz anderen Beigeschmack als zuvor. Er runzelte die Stirn. Was waren sie jetzt eigentlich? Kollegen, Freunde mit gewissen Vorzügen oder ebenbürtige Partner in einer festen Beziehung?

„Beziehung."  Das Wort klang ziemlich eigenartig aus seinem Mund.

Conner setzte grade an etwas zu erwidern, da tauchte eine weitere Nachricht seines Vorgesetzten auf dem Bildschirm auf. Er wechselte den Chat und seine gute Laune war mit einem Mal verflogen.

Guten Morgen Conner,
komm bitte sofort in den Konferenzraum. Es gibt Neuigkeiten in dem Fall, die sofort besprochen werden müssen. Das Training fällt heute aus.

Zwanzig Minuten. Ab jetzt. Aber dalli.

Sofort marschierte Conner in Richtung Wohnungstür und wählte dabei Aimees Nummer. Sie nahm den Anruf direkt entgegen. „Hey."

„Hi. Hast du ebenfalls eine SMS bekommen?"

„Ja. Das fliegende Spaghettimonster meint es gut mit mir und hat das Training abgeblasen.  Gottseidank, denn ich spüre Muskeln, von deren Existenz ich bis heute gar nichts wusste. Mein Hintern ist wund vom Teppich und ich glaube, ich .."

„Aimee", knurrte er und unterbrach sie. Die Erwähnung des Teppichs reichte aus, damit es in seiner Hose wieder eng wurde. Der Teppich hatte seine gesamte Ansicht seiner vier Wände verändert. Bis dato hatte er mit dem Gedanken gespielt den besagten Teppich im Wohnzimmer zu entsorgen. Isabella hatte ihm den Teppich samt Ohrensessel zu seinem Einzug geschenkt, damit er den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang beobachten konnte. Was er um ehrlich zu sein noch nie getan hatte, weil er zu besagten Zeiten entweder noch nicht zuhause oder bereits wieder auf der Arbeit war oder im Außendienst. Für ihn waren der Teppich mit dem Sessel einfach nur irgendwelche Möbelstücke gewesen. Bis jetzt. Jetzt fiel ihm nicht einmal im Traum ein irgendetwas zu verändern. Für immer und ewig würde der Teppich ihn daran erinnern wie er die wunderschöne Blondine im Schein der letzten Sonnenstrahlen über den Dächern der Stadt von hinten genommen hatte. Nichts in der Welt konnte ihn dazu bewegen daran nun etwas zu ändern. Der Teppich würde liegen bleiben, damit er noch ein paar weitere Stellungen dort ausprobieren konnte. Conner schüttelte den Kopf und versuchte die Erinnerungen daran zu vertreiben. Er musste sich auf seine Arbeit fokussieren. Auf das, was ihm jetzt bevorstand. „Soll ich dich abholen?"

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt