36. Kapitel

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Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet eine vorlaute Analystin ihm den Kopf verdrehen würde? In seinen knapp dreißig Jahren waren ihm eine Menge Frauen begegnet, aber nicht Eine hatte ihm so sehr imponiert wie diese widerspenstige Frau.

Mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht verließ Conner sein Bad und betrat nackt sein Ankleidezimmer. Er zog sich eine Boxershorts an und glitt in seine Sportkleidung, dann warf er einen Blick auf seine Uhr.

Es war Viertel vor Sieben.

Eigentlich noch viel zu früh, um in sein Auto zu steigen und Aimee zu ihrer morgendlichen Sporteinheit abzuholen. Andererseits konnte er es kaum abwarten ihr Gesicht zu sehen und ihr Lachen zu hören.

Ihr Lachen hatte sich am gestrigen Abend tief in sein Gehirn gebrannt und wenn er jetzt die Augen schloss, dann meinte er es noch immer zu hören. Unverhohlen. Laut. Ehrlich.

Conner hatte noch nie auf das Lachen einer Frau geachtet, aber ihr Lachen .. das hätte ihn völlig vereinnahmt. Diese Empfindung war völlig neu und absolut unbegreiflich.

Wie würde sie wohl erst klingen, wenn er sie küssen, sie berühren oder sich mit ihr vereinen würde? Was für Laute würde sie von sich geben?

Conner dachte nach und ihm wurde ganz heiß. Würde sie spitze Schreie ausstoßen oder laut stöhnen?

Seine Haut kribbelte. Es war völlig egal, welche Laute sie von sich gab. Es würde ihn so oder so erregen und ihm völlig den Verstand vernebeln.

Conner seufzte, schob eine Hand in die Shorts und richtete sein erregten Penis. „Wenn du dir jetzt einen von der Palme wedelst, breche ich dir mindestens drei Rippen."

Er wirbelte auf den Absatz herum. „Was zum Teufel machst du hier?!"

Maddox lehnte neben seiner Schlafzimmertür und blickte finster auf Conners Hand, die noch immer seiner Hose steckte. Sofort zog er sie raus, woraufhin Maddox erleichtert Luft holte. „Ich will echt nicht wissen, an was für einen Schweinkram du eben gedacht hast", sagte er und schüttelte den Kopf.

„Was machst du hier?!", wiederholte Conner knurrend und ballte seine Hände zu Fäusten. Er hatte im Augenblick so gar keine Lust auf irgendjemanden seiner Geschwister.

„Ich habe einen Termin in der Stadt und dachte, dass ich bei dir übernachten kann."

„Du wohnst nur anderthalb Stunden von hier."

Maddox zuckte mit den Schultern. „Reg' dich nicht so auf. Du hast mich gar nicht bemerkt."

„Seit wann bist du hier?"

„Ich bin gestern Abend gegen acht Uhr gekommen. Als du um elf Uhr in deine Wohnung kamst, lag ich mit einer Flasche Bier auf dem Sofa im Wohnzimmer." Conner blickte zu seinem Sofa und erstarrte, als er die unzähligen leeren Bierflaschen sah. Sie standen vor dem Sofa, lagen auf dem schwarzen Teppich und rollten auf dem Glastisch hin und her. Dazwischen säumten ein paar Chipskrümel die freien Flächen. Bevor er etwas zu dem Chaos sagen konnte, sprach Maddox einfach weiter. „Fährst du zur Arbeit? Mom und Dad haben mir für Mister Roberts etwas mitgegeben, was ich ihm überreichen soll. Wenn du auf dem Weg dorthin bist, kann ich bei dir mitfahren."

„Du hast selber ein funktionstüchtiges Auto."

Maddox stieß sich von der Wand ab und warf sich eine Tasche über die Schulter, die Conner bis dato nicht bemerkt hatte. „Schonmal an deinen ökologischen Fußabdruck gedacht? Wieso sollte ich mit meinem Auto fahren, wenn du ebenfalls dorthin unterwegs bist."

Conner biss die Zähne fest aufeinander. Jedes weitere Kommentar zum Auto war überflüssig. „Was ist mit deinem Termin?"

„Den habe ich erst am späten Nachmittag", grinste Maddox und legte ihm einen Arm um die Schultern. „Du solltest dich darüber freuen, dass wir zum ersten Mal nach Jahren am Morgen gemeinsam Sport treiben werden. Früher war das verdammt lustig."

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt