26. Kapitel

1.7K 123 3
                                    

Aimee glitt in dem Sitz ihres Stuhl tiefer und versuchte krampfhaft nicht zu gähnen. Es war gerade einmal Viertel nach acht, das morgendliche Meeting lief bereits seit einer Stunde und ihre mitgebrachte Tasse lag leer in ihrer Handtasche. Sie brauchte dringend Koffein, wenn sie nicht vor Langeweile einschlafen sollte.

„Soweit so gut. Kommen wir zum nächsten Punkt. Mister Spencer, hat Ihre Suche nach den Augen etwas gebracht?"

Der Mann rückte die Hornbrille auf seiner Nase zurecht und blickte erst ihren Vorgesetzten an, dann sie. „Ich habe in unserer Datenbank nach Männern mit diesen Augen und den genannten Merkmalen gesucht. Es gab einige Treffer. Vielleicht könnte Miss Farrell später einmal drauf schauen und gucken, ob Sie ihn wieder erkennt?"

Mister Roberts wank ab. „Wieviele Männer sind es?"

„Drei, Sir."

„Lassen Sie alle Männer zum Verhör kommen. Wir reden direkt mit den Kerlen. Die Sache muss so schnell wie möglich erledigt werden. Uns rennt die Zeit davon." Der Mann ihr gegenüber nickte und machte sich eine Notiz. „Was hat die Mitarbeiterrecherche ergeben, Mister Wood?"

„Es gab insgesamt fünfzehn Mitarbeiter, die gestern nicht erschienen sind. Wir prüfen bereits deren Anlässe. Bisher hatten wir nur krankheitsbedingte Ausfälle."

Aimee befeuchtete ihre Lippen und hob dann eine Hand. Mister Roberts warf ihr einen stechenden Blick zu. „Wir sind hier nicht in der Schule, Miss Farrell. Sie müssen sich nicht melden, sondern können frei heraus
sprechen."

Sie ließ die Hand sinken und atmete tief durch. „Mir ist noch etwas zu dem Abend eingefallen, als ich niedergeschlagen wurde."

„Reden Sie nicht um den heißen Brei herum", forderte Mister Roberts und stützte sich am Kopfende des Tisches mit beiden Armen ab.

„Kurz bevor alles schwarz wurde, war da so ein Klackern. Ein Geräusch wie High Heels oder Pumps auf Fliesen. Ich glaube, mein Angreifer war eine Frau."

„Wieso rücken Sie mit dieser Information erst jetzt raus?"

Aimee ballte die Hand zur Faust. Das Blut rauschte durch ihre Adern. Sie spürte wie sie im Gesicht rot wurde. „Weil mir dieses Detail erst gestern wieder eingefallen ist."

„Wenn Ihnen das nächste Mal eine relevante Information einfällt, dann leiten Sie diese umgehend an uns weiter", ermahnte er sie und wand sich dann wieder ab. „Konzentrieren Sie Ihre Suche unter den Mitarbeitern auf eine Frau, Mister Wood."

„Ich habe bereits eine Vermutung, wer der Maulwurf sein könnte."

In dem Besprechungsraum wurde es totenstill. Mister Roberts sah sie aus seinen blauen Augen eindringlich ein. Ihr jagte ein kalter Schauer über den Rücken. Diese Männer waren angsteinflössend. Aimee würde einen niedliches Tigerjunge dafür eintauschen zurück in ihre Abteilung zu kommen - in der Hoffnung, dass aus dem niedlichen Jungen ein bestialische Raubkatze wurde, die Gleiches mit Gleichem vergolt und diesen Männern gehörig den Marsch blaß. „Ihr Name ist Elaine. Sie war in den wenigen Tagen sehr aufdringlich, hat ständig an Phoenix geklebt und hat einige Male versucht einen Blick in die Abstellkammer zu werfen. Sie war seltsam."

„Was halten Sie von der Frau, Mister Phoenix?" Aimee wand sich auf ihrem Stuhl
um und sah ihn an. Phoenix hatte nachdenklich die Stirn in Falten gelegt.

„Persönlich habe ich sie als eine redselige Frau in Erinnerung, die -"

„Elaine wollte offensichtlich Sex mit Agent Phoenix und hat selbst vor meiner Anwesenheit mit ihren eindeutig leidenschaftlichen Avancen nicht gegeizt. Entgegen Agent Phoenixs Empfinden könnte ich mir die Frau durchaus als Komplizin unserer kontrollierten, durchdachten Bankräuber vorstellen", unterbrach Aimee ihn und ignorierte seinen wütenden Blick. „Als ich die Bankräuber in dem Hotel geortet und im Auto auf die weiteren Anweisungen von Phoenix gewartet habe, sind zwei Personen aus dem Hotel gestürmt. Unser Angreifer aus der Bank von gestern und eine Frau, die von der Größe und der Figur mit Elaine übereinstimmt."

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt