51. Kapitel

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Was auch immer jetzt noch kam, nichts konnte sie mehr verletzen als das Gespräch mit Conner. Es fühlte sich an, als wäre ihr Herz in Tausend winzig kleine Splitter zersprungen. Eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten.
Hatte es ihm denn wirklich gar nichts bedeutet? Gott, sie hatte ihm ihre Liebe beinahe gestanden und für ihn war es lediglich eine unbedeutende Affäre gewesen.

Aimee hielt die Tränen nicht länger auf. Was hatte es noch für einen Sinn zu kämpfen und zu hoffen? Es war vorbei, alles war aus und vorbei. Sie bezweifelte, dass Conner erneut durch die Tür hereinstürmen und sich bei ihr entschuldigen würde. Das, was auch immer sie zusammen hatten, war zerbrochen.
Er würde nicht mehr zurückkehren. Er war fort. Sie wusste es einfach. Sie spürte es. Er hatte nicht nur ihre Beziehung beendet, sondern war weggegangen.

Der einzige Mann, der sie je verstanden und allein durch seine Blicke auf Wolke sieben hatte bringen können, war fort - und würde nie wieder zurückkehren. Egal, was sie sagte oder tat. Es war vorbei. Sie wünschte sich, sie würde sterben. Das würde den stechenden Schmerz in ihrer Brust lindern und das Gefühl, das Wertvollste auf der Welt verloren zu haben.

Conner verachtete sie, obwohl sie unschuldig war. Das Einzige, was sie sich zu schulden hatte kommen lassen, war das sie ihm nicht von Parker und ihr erzählt hatte. Doch, was spielte das jetzt noch für eine Rolle? Es war Schluss. Sie würde für eine Straftat ins Gefängnis wandern, die sie nicht begannen hatte.

„In ein Frauengefängnis." Ihr graute es alleine bei der Vorstellung. Sie wollte dort nicht hin. Aimee würde nicht einmal eine Woche überstehen, dafür war sie nicht gemacht. Und er wünschte es ihr auch noch. Die Splitter zerbrachen ein weiteres Mal und sie fühlte sich, als müsse sich übergeben.

Ihre Situation war aussichtslos. Wie hatte das nur passieren können? Es war ihr absolut schleierhaft.

Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal und Parker kam herein. Sie wand ihren Blick ab. Was machte es jetzt noch für einen Unterschied?

„Ich bin wegen deines Geständnisses hier", verkündete er und nahm ihr gegenüber auf dem Stuhl Platz, den Conner in eine Ecke geschleudert hatte.

„Ich kann nichts gestehen, was ich nicht getan habe."

Parker seufzte. „Ach Aimee. Wenn du einfach zugibst, was du getan hast, dann fällt deine Strafe vielleicht etwas milder aus."

„Was an Ich bin unschuldig hast du nicht verstanden, Parker? Ich habe mit diesen Raubüberfällen nichts zu tun, kenne die beiden Spanier nicht und habe keine Ahnung, wie diese Sachen in meine Wohnung gelangen konnten. Ich war das nicht. Ich bin Analystin und keine Diebin."

„Jeder macht mal Fehler. Es haben schon ganz andere Menschen in verzweifelten Situationen verrückte Dinge getan."

Aimee ballte die Hände zu Fäusten und stieß einen wütenden Schrei aus. „Meinem Bruder und mir gehört eine verdammte Fluglinie und ein dämlicher Flughafen. Inwiefern denkst du, dass ich des Geldes wegen eine Banküberfallen sollte? Wenn ich Geld brauche, dann frage ich meinen Bruder. Ich müsste nicht einmal arbeiten gehen und könnte einfach leben. Ich habe es nicht nötig eine Bank zu überfallen."

„Es wäre viel leichter, wenn du mit der Wahrheit rausrücken und die Taten gestehen würdest. Vier Raubüberfälle."

Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. „Ich habe keine Banken überfallen. Dazu bin ich nicht einmal in der Lage."

„Du bist aber in der Lage einen Überfall zu koordinieren. Du bist ein Computergenie und ein Strategieexperte. Du wärst in der Lage, den perfekten Überfall zu planen."

„So etwas würde ich niemals machen. Nein."

Parker stand auf, ging in dem Raum vor ihr ab. „So kommen wir nicht weiter", knurrte er und starrte sie dann an. „Wieso sollte man es dir in die Schuhe schieben?"

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt