27. Kapitel

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Aimee ließ den Kopf in den Nacken fallen und genoss das Gefühl des warmen Wassers auf ihrer Haut. Es war erstaunlich was etwas körperliche Bewegung und eine gute Dusche für Auswirkungen hatte. Sie fühlte sich wohl, entspannt, wie frisch geboren. Genauso hätte sie sich auch nach einer Massage bei ihrer Masseurin gefühlt. Nur war ihr Portemonnaie dank des Workouts mit Phoenix mit dem gleichen Effekt nicht vierzig Dollar leichter.

Zudem wusste Aimee jetzt, dass Phoenix auf zwischenmenschlicher Ebene zwar ein Arschloch war, aber sein Know How war beeindruckend. Sie hatte angenommen durch ihre bisherige Kampfausbildung auf einem guten Kenntnisstand zu sein. Doch er hatte sie eines Besseren belehrt. Sie war eine verdammte Fünftklasserin und er ein Absolvent mit Auszeichnung. Sie konnte noch einiges von ihm lernen. Und zum Teufel nochmal, sie würde nicht eine Sekunde davon versäumen.

Zumal ihr dieser strenge Ton und der tadelnde Blick, den er ihr andauernd zuwarf, wenn sie ihn wegen seiner Wortwahl aufzog oder ihn nachäffte ein wohligen Schauer über den Rücken jagte. Ihr Bauch begann dann so seltsam zu kribbeln. Und sie musste unwillkürlich lächeln. Dieser Mann löste die verwirrendsten Gefühle in ihr aus. In der einen Sekunde wollte sie ihm am liebsten ein ordentliches Veilchen verpassen und in der nächsten Sekunde wünschte sie sich ihre Hand
über diese stählernen Muskeln unter seinem T-Shirt wandern lassen zu können und dass er niemals mit dieser Neckerei aufhörte. Diese ständige Hin und Her zwischen ihnen amüsierte sie im Augenblick eher als das es sie nervte.

Aimee drehte das Wasser der Dusche ab, trocknete sich ab und verließ dann in das Handtuch gewickelt den Duschraum. Die Damenumkleide war leer. Sie steuerte direkt ihren Spind an, zog ihre Tasche heraus und legte ihre Unterwäsche vor sich.
Sie wollte gerade das Handtuch fallen lassen, als die Tür aufschwang und eine hochgewachsene Gestalt die Umkleide betrat.

Ihr entwich ein kurzer, spitzer Schrei. Krampfhaft hielt sie ihr Handtuch zusammen und drückte es sich an die nackte Brust. Schockiert sah sie den Eindringling an. Ihr Gesicht lief rot an. „Was machen Sie hier? Das hier ist die Damenumkleide."

Phoenix stand wie angewurzelt im Türrahmen. Sein Blick glitt ungeniert über ihren Körper und blieb dann an ihre schwarzen Spitzenunterwäsche hängen. Sein Adamsapfel hüpfte. „Die Dusche in der Männerumkleide ist defekt."

Seine Stimme war ein Hauch tiefer und rauer. Der Klang ließ sie erschauern und sie presste die Beine fest zusammen. „Es ist besser, wenn Sie sich mit einem Klopfen ankündigen, bevor Sie diesen Raum betreten. Ein paar Sekunden später und ich hätte hier nackt gestanden."

Sein Blick wurde düsterer. „Und ich dachte, Sie nutzen diesen Augenblick um meinen Schwanz wieder in Frage zu stellen."

„Das mache ich sowieso." Ihr Herz raste und sie hoffte, dass sich ihre harten Nippel nicht durch das Handtuch abzeichneten.

„Ist das alles?" Er zog herausfordernd eine Augenbraue nach oben. „Sonst sind Sie schlagfer-"

Aimee presste die Lippen fest aufeinander, wand ihm den Rücken zu und ließ das Handtuch fallen. Er zog scharf die Luft ein. Sie konnte seinen Blick in ihrem Rücken spüren und musste sich zusammen reißen nicht zu zeigen wie sehr sie diese Situation aufwühlte. Rasch zog sie sich ihren Slip an, hakte den Verschluss ihres BHs ein und rückte die Körbchen zurecht. Dann wand sie sich wieder zu ihm um. „Ich würde sagen, wir sind quitt. Jetzt habe ich ihre Kehrseite einmal nackt gesehen und sie meine .. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen."

Geistesabwesend fuhr sich Phoenix mit einer Hand über das stoppelige Kinn und sah überall hin nur nicht zu ihr. Hatte sie ihn etwa in Verlegenheit gebracht? „Wir treffen uns in einer Viertelstunde im Eingangsbereich", raunte er und rannte dann förmlich in die Dusche.

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt