12. Kapitel

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Was zum Teufel ist denn hier los?"

Erschrocken hielt Aimee in der Bewegung inne und warf einen Blick hinter sich. In der Tür des Schlafzimmers stand ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann mit einer Marke am Gürtel flankiert von zwei Officern in Uniform. Der Mann hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte sie an bis sein Blick auf den Mann unter ihr fiel. Augenblicklich schwand der finstere Ausdruck einem schelmischen Grinsen. „Eigentlich habe ich die Ausstattung der Officer mit Kameras für überzogen gehalten, aber in diesem Augenblick bin ich dafür ziemlich dankbar. Wann sieht man schon mal den großartigen, protzigen Agent Phoenix, wie er beinahe von einer kleinen Blondine erstickt wird. Bist du tatsächlich so ein schlechter Liebhaber?"

Die Officer lachten über den Witz des Mannes. Aimee spürte wie sie hoch rot anlief, kletterte rasch vom Bett und trocknete sich die schwitzigen Hände an der Jogginghose ab. Mit einem lauten Knurren warf Phoenix das Kissen von seinem Gesicht und funkelte sie hasserfüllt an. „Wagen Sie das nie wieder!"

Instinktiv trat sie einen Schritt zurück.

Phoenix schwang energisch die Beine aus dem Bett und ging auf die drei Neuankömmlinge zu ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. „Schon irgendwelche Ergebnisse?", blaffte er den dunkelhaarigen Mann, der bei seinem Tonfall nicht einmal mit der Wimper zuckte.

„Nope. Meine Leute suchen alles ab, aber sie sind wie vom Erdboden verschluckt." Der Blick des Mannes richtete sich wieder auf sie. „Ist sie Agentin oder - ?"

„Beachte sie einfach nicht."

Phoenix packte den Mann am Oberarm und zog ihn mit sich in den anderen Raum. Bevor er gänzlich verschwand, wand er sich noch den beiden Officern zu. „Stellen Sie sicher, dass sie in diesem Raum bleibt, nicht rumschnüffelt und nichts kaputt macht, sonst reiße ich Ihnen die Eier ab! .. Ach, und hören Sie auf zu grinsen, bevor Sie mich richtig kennenlernen!"

Dann warf er die Tür ins Schloss. Mit weit aufgerissenen Augen starrten die beiden Officer die Tür an und bewegten sich nicht.

Aimee war kurz davor erneut zu explodieren. Was bildete sich dieses Arschloch eigentlich ein? Er war verdammt nochmal nicht ihr Chef, der sie nach belieben anschreien und herum kommandieren konnte.

Vor Wut schnaubend trat sie gegen das am Boden liegende Kissen und zischte ein ‚Fick dich doch ins Knie, Phoenix!', woraufhin die Männer sich zu ihr umdrehten und sie ratlos ansahen. Aimee zog fragend die Schultern in die Höhe. „Was denn? Der Kerl ist ein Arschloch und ganz ehrlich, Sie sollten für Ihre Eier einstehen und Ihr eigenes Ding durchziehen."

„Tut uns leid, Misses", stotterte der Kleine, tauschte mit seinem Partner einen Blick aus und dann positionierten sie sich beide vor den Türen. „Vielleicht setzten Sie sich einfach wieder auf das Bett und warten bis Agent Phoenix zurückkommt?"

„War das eine Frage oder eine Anweisung?"

„Anweisung", sagte der andere Mann mit fester Stimme.

Aimee blickte zwischen den beiden Männern hin und her. „Dann lassen Sie es beim nächsten Mal auch so klingen. Vielleicht komme ich dem dann auch nach. Aber jetzt halten Sie Ihren Mund, bleiben da stehen und lassen mich meinen verdammten Auftrag erledigen, sonst reiße ich Ihnen nämlich die Eier ab."

Mit vor der Brust verschränkten Armen drehte sie den Männern den Rücken zu und sah sich in den Raum um. Die Schubladen der Kommoden waren aufgerissen und am Kleiderschrank hing die Tür nur noch in einer Angel. Im gesamten Raum lagen Kleidungsstücke, Zettel und Schuhe verteilt. Man hatte das Zimmer eindeutig überstürzt verlassen. Wenn sie nur einen Minute eher dagewesene wären, dann hätte Phoenix sie bestimmt erwischt. „Verdammter Mist." Aimee hob einige Blätter auf und überflog deren Inhalt. Irgendwelche Wikipediaauszüge zu Freizeitaktivitäten, Autoren und Gebäuden. Nichts was irgendwie zum vorschritt ihrer Ermittlungen beitragen konnte. Kopfschüttelnd ließ sie die Blätter wieder fallen und durchwühlte die Schubladen.

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt