64. Kapitel

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„Bist du nervös?"

„Ein bisschen", gestand Aimee und trat unruhig von einem Fuß auf den Anderen. „Aber das ist doch normal, wenn man zum ersten Mal der Familie seines Freundes begegnet, oder? Ich meine, normalerweise lernt man nur die Eltern und ein oder zwei Geschwister kennen, aber bei dir ist das ja etwas anderes. Du hast ja nicht nur Eltern und
zwei Geschwister, sondern -"

Conner zog sie in seine Arme und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Du musst nicht nervös sein. Sie werden dich lieben - obwohl nein, sie liebe dich bereits. Meine Eltern sind wunderbare Menschen. Du musst dir keine Sorgen machen."

„Und eigentlich kenne ich auch schon vier deiner Geschwister. Aber eigentlich ist bekanntlich auch nur eine Einschränkung."

„Aimee, meine Geschwister sind alle nett. Mach dir keinen Kopf. Das wird schon -"

„Den schrägsten Vogel der Familie hast du bereits kennen und lieben gelernt!", erklang plötzlich eine Stimme neben ihnen. Sie zuckten zusammen. „Hi. Ich bin Leigh und unfassbar froh dich endlich kennenzulernen."

Leigh grinste über das gesamte Gesicht. Ein ehrliches, reines Grinsen ohne ein Anzeichen von Unaufrichtigkeit. Das Mädchen war ihr sofort sympathisch. Sie konnte nicht anders als den Ausdruck zu erwidern. „Es freut mich ebenfalls dich kennenzulernen, Leigh."

„Wir wären uns auch schon eher begegnet, aber ich habe im Schere-Stein-Papier-Duell gegen das Killer-Hörnchen von Aurelia und Isabella verloren und musste schmiere stehen. Aber wir werden sicherlich noch genug Zeit haben, um uns besser kennenzulernen." Sie zwinkerte, und wand sich um. „Kommt mit. Die Anderen warten schon ganz gespannt und Mom platzt fast vor Neugierde."

Conner legte ihr eine Hand in den Rücken. Gemeinsam folgten sie Leigh. „Das war doch ganz leicht. Hab keine Angst. Ich bin hier und werde dich immer beschützen", flüsterte er ihr zu. Aimee konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Danke, Conner."

„Nicht dafür."

„Ich kann euch hören. Spart euch euren Sexy Talk für später auf, jetzt ist erst die Familie dran", rief Leigh ihn über die Schulter zu und verzog das Gesicht. „Bah. Dir steht förmlich mit schwarzen Edding ins Gesicht geschrieben, woran du grade denkst. Das ist ekelig, richtig widerlich. Das will ich nicht wissen .. oh Gott, jetzt habe ich Bilder im Kopf. Die werde ich nie wieder los."

Aimee sah auf und errötete. In seinen Augen loderte diese leidenschaftliche Feuer, dass die Horde Schmetterlinge in ihrem Bauch in Aufruhr versetzte und ihren Puls beschleunigen ließ. Sie stieß ihm den Ellenbogen in die Seite und schüttelte den Kopf. „Conner, das ist nicht der richtige Moment."

„Ich kann nichts für meine Gefühle. Ich begehre dich mit jeder Faser meines Körpers. In jeder verstreichenden Minute." Beim Anblick seines lasziven Lächeln löste sich ihr Körper von ihrem Hirn und reagierte. Sein Blick glitt über sie. „Du sieht viel zu scharf in diesem weißen Kleid aus. Ich kann seit wir los gefahren sind an nichts anderes denken als daran wie ich dich an diversen Orten in diesem Haus nehme, während du dieses Kleid trägst. Dein Gesicht ist ganz rot, weil du versuchst dich nicht zurückzuhalten und jedem lautstark mitzuteilen, wie gut wir beide uns verstehen. Wie gut wir miteinander harmonieren."

Ihr Atem ging stoßweise und sie hatte Mühe das sehnsuchtsvolle Ziehen zu ignorieren. Ohne nachzudenken holte sie aus und gab ihm einen Klaps auf seinen Bauch. „Benimm dich. Sowas kannst du hier doch nicht sagen." Peinlich berührt sah sie auf. Leigh war Gottseidank weit genug entfernt. Der Teenager hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und verschwand blindlings um eine Ecke. Hoffentlich war sie nicht auf Ewigkeiten geschädigt und konnte ihr irgendwann ins Gesicht sehen ohne daran zu denken, wie ihr Bruder aussah, wenn er seine Freundin auf der Stelle nehmen und auf Wolke sieben befördern könnte.

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt