Prolog

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Der Junge rannte durch die belebten Straßen New Yorks, sein Atem ging schwer und er hatte quälendes Seitenstechen, doch er blieb nicht stehen. Eine schwarze, unscheinbare Laptoptasche hatte er umklammert als wäre sie sein wertvollster Besitz. Er versuchte schon gar nicht mehr den zahlreichen Menschen auszuweichen, sondern rannte einfach in sie hinein, wobei er des Öfteren Verwünschungen und Beleidigungen zu hören bekam, doch das war ihm egal. Sie waren direkt hinter ihm, er wusste das, doch er wagte es nicht langsamer zu werden und sich umzudrehen, um zu schauen wie nahe sie bereits sind. In dem Moment trat eine ältere Frau aus einem der zahlreichen Läden vor ihm. Bevor er sie umrannte, schaffte er es gerade noch auszuweichen, doch die arme Frau stolperte vor Schreck zurück und landete unsanft am Boden. Er hörte aufgebrachte Rufe hinter ihm, doch er blieb nicht stehen, drehte sich nicht um, sondern drängte sich weiter durch die Leute. In dem Moment sah er vor sich zwei Polizisten um die Ecke biegen, die gerade damit beschäftigt waren, auf ihre Funkgeräte einzureden. Als sie ihn erblickten zeigten sie auf ihn und riefen laut über die Menge hinweg: "Stehenbleiben!" "Vergesst es.", keuchte der Junge atemlos und bog auf die Straße ab. Er hörte erschrockene Rufe, quietschende Reifen und Autohupen, doch er rannte weiter, quer über den High Way. In dem Moment sah er einen wie wild hupenden LKW auf sich zukommen. Er rannte schneller und schaffte es gerade noch so auf den Gehsteig zu stolpern, ehe der LKW mit voll Karacho an ihm vorbeibretterte, so knapp, dass er den Fahrtwind spürte, der über sein Gesicht zog. Er wollte bloß stehen bleiben, sich hier auf den Gehsteig sinken lassen und ohnmächtig werden. Doch da erkannte er wieder die Männer von vorher, nun in Begleitung von Polizisten. Also raffte er sich auf und wollte weiter rennen, doch auch von der anderen Seite näherten sich Polizisten, die ihm Warnungen zuriefen. Kurz überlegte er es erneut mit dem High Way aufzunehmen, doch er verwarf den Gedanken gleich wieder, er wollte nicht sterben, noch nicht. Ohne weiter nachzudenken stürmte er los und tauchte in eine der zahlreichen Seitengassen unter, doch nach nur wenigen Schritten entpuppte sich das als Fehler, denn direkt hinter der ersten Kurve, war es zu Ende. "Sackgasse? Nein, verdammt verdammt verdammt!", murmelte er panisch und drehte sich im Kreis um einen Ausweg zu suchen, doch um ihn herum erhoben sich Gebäude. Er rannte zu den vereinzelten Türen, doch sie waren allesamt verschlossen. "Verdammt!", rief er wieder und drückte die Laptoptasche die er umgehängt hatte fester an sich. "Scheint so als säßest du in der Falle." Ertönte plötzlich eine Stimme über ihm. Sein Blick schoss nach oben. Ein junger Mann stand auf einer der Feuerfluchtleitern die vier Meter über ihm hing, und sah mit einem süffisanten Grinsen auf ihn herab. Er trug einen teuer aussehend weißen Anzug und einen passenden Hut dazu. Obwohl die Sonne bedeckt war von Wolken hatte er eine Sonnenbrille auf. Als der Junge weiterhin schwieg lehnte er sich etwas über das Gelände. "Danny Owen?", fragte er und sah erwartungsvoll herab. Danny blinzelte noch ein paar Mal irritiert ehe er nickte. "Wer bist du?", fragte er perplex. Der Fremde lächelte nur geheimnisvoll. "Wollen wir das nicht besprechen wenn du deine Freunde abgehängt hast?", antwortete er gelassen und sah beiläufig in die Richtung, aus der bereits Rufe ertönten. "Dann willst du mir helfen?" In Dannys Stimme schwang Misstrauen mit. Er lachte leise. "Wir können uns gegenseitig helfen, Danny Owen. Wie klingt das?" Auffordern hielt er ihm eine Hand hin. Er hatte ebenso strahlend weiße Handschuhe an. "Du hast nur so lange Zeit bis die Bullen um die Ecke kommen, dann bin ich weg. Ob du dann noch hier bist, liegt an dir." Danny sah auf die ausgestreckte Hand, dann in das Gesicht des Fremden, in dessen Augen er durch die Sonnenbrille hindurch ein verschlagenes Funkeln erkennen konnte, und dann zu der Mauer die sich vor ihm auftürmte und seinen Fluchtweg versperrte. Eine Firewall? Kein Problem. Eine echte Mauer? Da sieht es schon anders aus. Danny hatte keine Wahl. Er umklammerte mit einer Hand immer noch seine Tasche während er Anlauf nahm und sprang. Er packte die Hand des Mannes der ihn mühelos nach oben zog. Er grinste zufrieden. "Gute Entscheidung, Danny Boy. Jetzt musst du nur noch mithalten.", meinte er und begann damit elegant die Feuerleiter nach oben zu klettern. Danny folgte ihm, zwar etwas weniger elegant, doch er hielt mit. Oben angekommen warf er einen kurzen Blick zurück und sah weit unter sich die Männer stehen, die wild gestikulierten und die armen Polizisten anschrien, die nur ahnungslos dastanden und sich umsahen. Da wanderten ihre Blicke nach oben und entdeckten Danny. Die Rufe wurden lauter und sie zeigten auf Danny, der sich beeilte die letzten Stufen zu erklimmen und sich neben dem Fremden aufs Dach zu ziehen, der amüsiert dabei zusah wie sich Danny abmühte. Als Danny es endlich geschafft hat sich nach oben zu ziehen blieb er atemlos auf der Stelle sitzen. "Die Typen sind weder von der Polizei noch vom FBI, und ganz sicher nicht CIA. NSA wenn ich mich nicht ganz irre. Was hast du denn angestellt das sie es so auf dich abgesehen haben?", fragte der Fremde grinsend, und winkte den Polizisten provokant zu, die gerade dabei waren um das Gebäude zu rennen und einen Eingang zu finden, während sie wild gestikulierend in ihr Funkgerät brüllten. "Hab die NASA gehackt.", gestand Danny immer noch atemlos. Das Grinsen des Mannes wurde breiter. "Und? An wen hast du die Informationen Verkauft? Russland? China?" Danny sah empört nach oben. "Wie kommst du darauf das ich Geheiminformationen an irgendwen verkaufe?" Er lachte nur. "Weil wir dich kennen, Danny Owen. Wir haben dich schon länger im Blick." Danny richtete sich auf und baute sich vor dem fremden Jungen auf der immer noch seelenruhig dabei zusah, wie die Polizisten wie aufgeschreckte Hühner um das Gebäude rannten. "Wer seid ihr?", fragte Danny hartnäckig. "Wir können deine neuen besten Freunde werden. Danny Owen, mein Name ist Jackson Darson, und ich möchte dich für einen äußerst lokrativen Coup arrangieren. Interessiert?"

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