Mastermind

15

"Ihr hattet nur eine Aufgabe. Diskretion. Mehr hab ich nicht verlangt.", murmelte Syren trocken und massierte sich die Schläfe. "Nun gut, es ist vielleicht etwas außer Kontrolle geraten, aber das war nicht meine Schuld. Du bist selbst Schuld wenn du ihr freie Hand lässt. Du kennst Lucy und Katrina, Diskretion ist ein Fremdwort für die beiden.",antwortete Alice. Miranda öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch Jacksons Hand auf ihrer Schulter hielt sie davon ab, weshalb sie es auf einem bösen Blick Richtung Alice beschränkte. Syren seufzte leicht und  wandte sich zu Danny, der den Koffer genau betrachtete. "Danny, bekommst du das Ding auf?", fragte sie beiläufig. "Das ist eine codierte, dreifache Verschlüsselung, schwer zu hacken und beinahe unmöglich zu umgehen.", antwortete Danny während er das Schloss in Augenschein nahm. "Wie lange?", fragte Syren daraufhin nur. Danny sah zu ihr. "Eine Stunde. Mindestens." Syren nickte zufrieden. "An die Arbeit.", ordnete sie an, ehe sie sich wieder an Miranda und Alice wandte. "Zwei unserer drei Ziele haben wir, jetzt müssen wir noch das letzte besorgen." Alice ließ sich auf einen Stuhl nieder und sah erwartungsvoll Syren an. "Was ist der Plan?" Ein Lächeln erschien auf Syrens Lippen. "Wenn das Auto nicht zu uns kommt, müssen wir zum Auto.",antwortete sie. Miranda strahlte Jackson an. "Gehört, Hermano, wir kommen doch nach Hause!"

"Was ist passiert?", brüllte Agent Redickton den armen Agenten an, dem man die Verzweiflung ansehen konnte. Während er versuchte Agent Redickton die Situation wieder zu geben, umrundete Forciere bereits zum dritten Mal den Schauplatz. Polizeiwagen reihten sich an Krankenwagen während die Feuerwehr immer noch versuchte das Feuer zu löschen. "Sie fordert uns heraus.", knurrte er und blieb neben Agent Morriah und Agent Dreautaw stehen. Morriah sah ihn fragend an. "Wie meinen Sie das?", hakte sie nach. "Sinclair, sie veranstaltet dieses Theater um uns zu verunsichern. Sie schickt ihre Pyromanin Freundin um uns anzuheizen, und lacht sich währenddessen ins Fäustchen.", schimpfte Forciere. "Genau genommen plant sie währenddessen ihre Flucht.", warf Agent Dreautaw ein, der mit einem hochmodernen Tablad dastand und angestrengt darauf herum tippte. "Wie meinen Sie das?", fragte Forciere stirnrunzelnd. Ohne eine Antwort darauf zu geben streckte Dreautaw ihm das Tablad unter die Nase. "Ja, und was sehe ich da?", knurrte Forciere, dem die ganzen Zahlen und Buchstaben am Bildschirm nichts sagten. "Sie hat sich Flugtickets besorgt.", erklärte Dreautaw. Sofort horchte Forciere auf. "Woher wissen Sie das es Sinclair ist." "Ihnen das so zu erklären das Sie es auch verstehen, würde zu lange dauern. Vertrauen Sie mir einfach, sie ist es." Forciere gefiel zwar nicht der arrogante Ton des NSA Agenten, doch für sein Ego hatte er gerade keine Zeit. "Also schön, sie hat also Flugtickets gekauft. Wohin will sie?" "Spanien. Barcelona um genau zu sein.", antwortete Dreautaw. Forciere runzelte die Stirn. "Der Ferrari! Sie will nicht fliehen, sie will den Coup vollenden.", rief er. Morriah nickte zustimmend. "Nachdem das Auto nicht zu ihr gekommen ist will sie nun zum Auto. Wir sollten sofort den Besitzer informieren." Sie machte Anstalten das Handy heraus zu holen doch Forciere schüttelte den Kopf. "Nein, wir dürfen gar nicht erst zulassen das sie den Flieger erreicht. Wir müssen zum Flughafen, ehe sie uns erneut entwischt.", befahl er und stürmte los. "Woher wissen wir das es nicht wieder einer ihrer Tricks ist?", rief Morriah ihm hinterher. "Es ist ganz bestimmt ein Trick, aber es ist das Beste was wir im Moment haben. Redickton, bewegen Sie Ihren Hintern ins Auto, Avanti!" Redickton wandte sich überrascht von dem Agenten ab den er gerade noch zur Schnecke gemacht hat und sah Agent Forciere hinterher der zum Wagen eilte. "Was ist den mit dem los?", fragte er Morriah und schloss sich ihr an um Forciere zum Wagen zu folgen. "Wenn ich das nur wüsste.", antwortet Morriah, ehe sie in den Wagen einstieg. Redickton drehte sich noch einmal zum Flugzeug um, welches nun endlich nicht mehr brannte und nur noch ein schwarzer Fleck in der Landschaft war, doch als Forciere anfing wie ein Wilder auf die Autohupe zu donnern, stieg Redickton endlich ein. Kaum hatte er die Tür geschlossen, raste Forciere auch schon los.

"Was hast du vor?", fragte Jackson während er Syren durch die Menschenmenge folgte. "Wir müssen unseren Flug erwischen, was sonst?", antwortete Syren und zog den schwarzen Sonnenhut noch tiefer ins Gesicht. "Das ist doch nicht alles, du hast irgendwas vor. Was ist es?", hakte er weiter nach. Syren blieb stehen, drehte sich zu ihm um und legte ihm die Arme um den Hals. "Immer mit der Ruhe, Cherie, wir warten hier nur auf Freunde.", säuselte sie und küsste ihn kurz, ehe sie sich von ihm abwandte und sich weiter durch die Leute schlängelte. Jackson lächelte leicht. "Freunde also.", wiederholte er leise und sah sich um. Im selben Moment entdeckte er in der Menge ein altbekanntes Gesicht, welches gerade die Check in Halle betrat. "Sieht so aus als wären unsre Freunde hier.", meinte er und sah zu Syren, die triumphierend lächelte. "Dann lass uns spielen."

Agent Forciere stürmte in die Flughalle ohne Rücksicht auf die Leute zu nehme, die den Eingang versperrten. Agent Redickton und Agent Morriah folgten ihm am Fuße, Agent Dreautaw hatte entschieden im Wagen zu warten. Sein Versuch ein Startverbot für alle Flüge zu erreichen ist aufgrund mangelnder Beweise abgelehnt worden, weshalb Forciere nun Hals über Kopf losstürmte. Er wolle verdammt sein wenn er Sinclair erneut entwischen lassen würde. "Sollten wir nicht zuerst einen Plan machen ehe wir überstürzt los stürmen?", fragte Morriah, während sie den beiden Agenten folgte. "Wir haben dazu keine Zeit. Sobald ihr Sinclair oder ein Mitglied ihrer Diebesbande zu Gesicht bekommen, verhaftet sie. Danach sehen wir weiter.", befahl Forciere mit einem Klang in der Stimme der zeigte, dass Diskussionen sinnlos wären. Die drei Agenten sahen sich in der großen Halle um. Es war schwer in der Menge einzelne Gesichter ausfindig zu machen, doch dann entdeckte Forciere einen großen schwarzen Hut der sich durch die Menge bewegte. Als sich die Frau für einen kurzen Moment umdrehte, konnte er trotz der Sonnenbrille genau erkennen, dass es sich bei der Frau um Syren Sinclair handelte. "FBI, aus dem Weg!", brüllte er und rannte los. Seine Partner riefen ihm etwas hinterher, doch er ignorierte sie. Er hatte nur Augen für Sinclair, wie sie da in der Menge stand, ruhig und gelassen, und auch noch die Frechheit besaß, ihm zu zuwinken, ehe sie sich umdrehte und schnellen Schrittes in der Menge untertauchte. Doch Forciere verlor sie trotzdem nicht aus den Augen. Diesmal hatte er sie, diesmal würde sie nicht davon kommen. Nicht diesmal.