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"Bereit Danny?" "Hey, ich bin nicht derjenige der gleich eine Fassade einige Meter hochklettern muss um sich dann durch einen winzigen Luftschacht zu quetschen. Alles was ich tun muss, ist einen Knopf drücken.", antwortete Danny, der im Wagen saß der in sicherer Entfernung vom Anwesen geparkt war. Dank der Informationen von Juan war es Danny gelungen die Sicherheitskameras des Anwesens zu hacken und hatte vollen Zugriff auf das Sicherheitssystem. Solange keiner bemerkt das er im System war, war seine Aufgabe nicht schwer. Kompliziert wird es, sobald er entdeckt werden würde. Jackson hatte es da schon schwerer. Dieser hockte im Moment hinter der meterhohen Steinmauer die das Alvarez Gebäude umschloss und wartete auf Dannys Zeichen. Dieser malte sich gerade aus was alles schief laufen könnte, als auch schon Syren auf einer der Überwachungskameras auftauchte. Mit einer Selbstverständlichkeit ging sie auf das große Tor zu, welches den einzigen Eingang zum Anwesen darstellte, geschützt durch zwei Sicherheitskameras sowie ständig wechselndem Personal, welches Syren auch sofort aufhielt und ein paar Worte mit ihr wechselten. Im Gegensatz zu den anderen trug Syren keine Wanze oder ein Kommunikationsgerät mit dem sie in Verbindung mit Danny und dem Rest des Teams stand, weshalb Danny keine Ahnung hatte, was da vor sich ging. Kurz darauf stellte sich auch heraus warum Syren nicht verkabelt war, denn einer der Sicherheitsmänner durchsuchte sie und scannte sie dann auch noch zusätzlich mit einem Metalldetektor, ehe er zufrieden nickte und das große Tor öffnete. Syren warf scheinbar beiläufig einen Blick in die Kamera und stricht sich eine Haarsträhne zurück, während sie dem zweiten Wachmann zum Anwesen folgte. Das war Dannys Zeichen. Er wartete einen Moment bis Syren mit dem Wachmann im Haus verschwand, das Tor wieder zu war und der zurückgebliebene Wachmann seinen Blick wieder gelangweilt nach vorne richtete. "Jackson, jetzt!", befahl er und deaktivierte die Alarmanlage. Zeitgleich spielte er in die Außenkamera eine Zeitschleife ein, sodass Jackson am Überwachungsvideo nicht zu sehen war, wie er geschickt die Mauer hochsprang, sich daran hochzog, und auf der anderen Seite wieder am Boden aufkam, wo er sich sofort zwischen den Büschen die dort am Rande des Anwesens gepflanzt waren versteckte. Er hatte seine ansonsten so edlen Anzüge gegen eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd ausgetauscht, was ihm ausreichend Bewegungsfreiheit für den, in Dannys Augen zirkusreifen, Akrobatenakt gab. Kaum war Jackson zwischen den Büschen verschwunden, löste Danny die Zeitschleife und aktivierte wieder den Alarm. Das alles hatte nur ein paar wenige Sekunden gedauert. Jacksons Eindringen wurde nicht registriert, jedenfalls noch nicht, den in diesem Moment entdeckte Danny die Kampfhunde, von denen Juan ihnen erzählt hatte. Sie schnüffelten am Boden und näherten sich stetig Jacksons Versteck. "Alice, Hunde auf zwei Uhr.", gab Danny durch. "Das ist drei Uhr du Idiot.", ertönte Alice genervte Stimme. "Schieß einfach auf die Hunde.", knurrte Danny. Alice, die auf einer Anhöhe ein paar Schritte vom Anwesen entfernt am Bauch lag, von wo sie einen guten Überblick über den Außenbereich des Anwesens hatte, nahm das Betäubungsgewehr und zielte auf die Hunde, welche nun bereits gefährlich nah an den Büschen waren, doch Jackson war umsichtig genug ruhig dazuliegen und keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Alice zielte und wartet auf Dannys Befehl zum schießen. "Warte noch, warte noch.", murmelte der leise während er darauf wartete das die Hunde einen toten Winkel der Kameras erreichten. "Sag mir nicht das ich nicht schießen soll, sag mir einfach wenn ich schießen soll.", knurrte Alice. "Jetzt!", rief Danny, als die Hunde aus seinem Blickfeld verschwanden. Alice schoss zweimal schnell hintereinander. Die Betäubungspfeile flogen durch die Luft und trafen die beiden Hunde, welche mit einem leisen Winseln umfielen. Kaum waren sie betäubt, zog Jackson sie in das Gebüsch wo er gerade noch gehockt hatte. "Gut, ich sag dir ganz genau an wann sich die Kameras weg bewegen, dann hast du genau acht Sekunden Zeit um zum nächsten toten Winkel zu kommen, der bei der großen Marmor Statue neben dem Brunnen ist.", erklärte Danny und wartete, bis alle Kameras den richtigen Winkel eingenommen hatten, ehe er Jackson das Zeichen gab loszulaufen. Dieser brauchte keine acht Sekunden um zum beschriebenen Ort zu gelangen, dort ließ er sich hinter der Marmor Statue, die wohl eine Darstellung von Señor Alvarez sein soll, nieder und wartete auf weitere Anweisungen. Doch ehe Danny diese durchgeben konnte, wurde er von einer Gestalt abgelenkt, die gerade aus dem Haus getreten war und sich nun auf das Tor zu bewegte. Wenn er den Weg weiter folgen würde, würde er direkt bei Jackson vorbeikommen. "Unplanmäßiger Wachmann auf...", Danny überlegte kurz ehe er hinzufügte: "...fünf Uhr, er bewegt sich auf Jackson zu, ausschalten, in drei, zwei, eins." Alice schoss und der Pfeil traf den Mann im Arm in just dem Moment, in dem sich die Kamera von ihm wegdrehte. Ehe er überhaupt den Boden berühren konnte, hatte Jackson ihn aufgefangen und hinter die Statue gezogen, wo er ihn anlehnte, sodass es aussah, als wäre der Mann eingeschlafen. Er zog den Pfeil aus dessen Arm und steckte ihn ein um keine Spuren zu hinterlassen. "Das war knapp.", seufzte Danny erleichtert. "Gut reagiert, Kleiner.", lobte Jackson ihn grinsend. Danny atmete tief durch, ehe er Jackson weiter durch die Kameras führte. Natürlich wäre es weitaus einfacher gewesen, einfach eine Zeitschleife einzubauen, doch je nachdem wie aufmerksam der Wachmann war der hinter der Kamera saß, konnte das auch schnell auffallen. Es musste nur eine kleine Biene vorbeifliegen, und sich dann immer und immer wieder an dieselbe Stelle zurück telepotieren, um die Schleife auffliegen zu lassen. Doch auch ohne Schleife gelangte Jackson ungesehen zum Haus, wo er das Gitter fand, welches laut Bauplan in einen der Kellerräume führte, von wo aus Jackson Zugang zum Lüftungssystem erhielte. Geschickt knackte Jackson das Schloss vor dem Gitter und öffnete es leise, um sich durchzuquetschen, und lautlos am Kellerboden aufkam, der dunkel und verlassen dalag. "Drinnen sind wir schon einmal, jetzt müssen wir nur noch ungesehen zum Ferrari gelangen und dann samt Auto von hier verschwinden." Danny hatte unwillkürlich zu Flüstern angefangen, obwohl ihn doch außer Alice und Jackson niemand hören konnte. Jackson lachte leise. "Wie, das ist alles? Das wird doch ein Kinderspiel."

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