Alice beobachtete die Zielperson, welche die Strandpromenade entlang ging, und Mädchen in viel zu kurzen Röcken nachsah, hin und wieder pfiff er sogar der Ein oder Anderen nach, oder gab einen schmutzigen Anmachspruch von sich. Jedenfalls nahm Alice das an, ihr Spanisch war etwas eingerostet. Sie mochte ihn jetzt schon nicht, weshalb sie schwer hoffte, er würde sich weigern, mitzukommen, damit sie ihn verprügeln konnte, und mit Gewalt zur Bar katapultieren könnte, doch leider wurde sie enttäuscht. Er bemerkte sie schon von weitem, kein Wunder, Alice musste mit ihrer Lederjacke stark auffallen, zwischen den ganzen anderen Mädchen, von denen die meisten mit Sommerkleidern oder sogar nur einem Bikini herum liefen. "Juan Lestelle?", rief sie schon von weitem. Juan blieb stehen und musterte sie mit einem dreckigen Grinsen. Alice musste sich zusammenreißen um ihm das abstoßende Grinsen nicht aus dem Gesicht zu schlagen. "Sí chicka, como puede ayudar?", fragte er und ließ seinen Blick an ihren Körper runter wandern. Alice verdrehte die Augen. "Senor Castello schickt mich.", knurrt sie. Sofort schoss Juans Blick nach oben und er macht Anstalten weg zu rennen, doch Alice war schneller. Ehe er es sich versah lag er schon am Boden, mit dem Gesicht im Dreck, und Alice beugte sich über ihn. "Er will mit dir reden. Du kannst freiwillig mitkommen, oder wir regelnd das mit Gewalt. Ich bevorzuge zweiteres, aber es liegt an dir.", flüsterte sie ihm zu. "Qué?", fragte der am Boden Liegende verwirrt. Alice seufzte. "Señor Castello, tú, hablar.", knurrte sie und verschränkte herausfordernd die Arme. Juan rappelte sich auf, wich ein Stück von Alice zurück und nickte schnell. "Schade.", murmelte Alice mehr zu sich selbst. "Sky Bar, vamanos!", forderte sie ihn auf, und er nickte wieder und eilte los voran. Mit einen selbstzufriedenen Lächeln folgte Alice ihm. "Meme, dich zum Reden zu bringen wird einfach."
"Einfach unmöglich, ich bekomm kein Wort aus dem Typen raus.", fluchte Jackson. Nachdem Syren nach wie vor nicht da war, hatte Jackson mit der Befragung angefangen, da er der einzige der drei war der wirklich fließend Spanisch sprach. Doch bald schon stellte sich heraus das es um einiges einfacher war, ihn herzubringen, als ihn zum Reden zu bringen. Selbst als Alice die Geduld verloren hatte und angefangen hat zu versuchen die Worte aus ihn raus zu prügeln, blieb er stumm. Als sie dann auch noch angefangen hat ihm anzudrohen ihn bei lebendigem Leibe zu häuten, und mit dem Messer vor seinem Gesicht herumgewedelt hatte, war Danny dazwischen gegangen. "Das kannst du nicht ernst meinen, reicht es nicht das du ihn schon fast zu Brei geschlagen hast, ich meine seh ihn dir an, du hast ihm bereits fünf mal die Nase gebrochen, mindestens!", rief er vorwurfsvoll. "Man kann die Nase nur einmal brechen, danach ist sie ja schon gebrochen, aber mir fallen noch einige weitere Knochen ein, die ich ihm brechen kann, wenn er nicht sofort mit der Sprache raus rückt!", drohte Alice und wollte wieder auf den gefesselten Mann losgehen, wurde aber von der Tür unterbrochen, die plötzlich aufschwang und Syren herein kam. "Ich sehe, ihr habt nicht auf mich gewartet.", murmelte sie trocken und ging ohne Umschweifen zur Bar, wo sie begann zwei Cocktail zu mixen. "Du hast etwas lange gebraucht, wir haben beschlossen schon einmal anzufangen. Lass mich nur machen, ich bringe ihn schon noch zum Reden.", knurrte Alice und wollte das Messer umklammernd auf Juan losgehen, der jedoch nur mit herausfordernden Blick am Sessel sah und sie stumm anstarrte. Doch sie wurde sowohl von Danny, als auch von Jackson zurück gehalten. Mit einem leichten Lächeln nahm Syren die beiden Gläser und schlenderte damit zu Juan, der sie misstrauisch betrachtete. Sie stellte die beiden Gläser vor ihm am Tisch ab, ging zu Alice um ihr das Messer aus der Hand zu nehmen, ehe sie zurück zu Juan ging, sich einen Stuhl heranzog und sich ihm gegenüber niederließ. Dann durchschnitt sie eine der Fesseln, damit er seine rechte Hand bewegen konnte, steckte das Messer weg und schob ihm einen Cocktail hin. Alice, Jackson und Danny beobachteten sie irritiert, mischten sich aber nicht ein. "Señor Lestelle, lassen Sie mich eine Entschuldigung für meine Kollegen aussprechen, sie verstehen nichts von Gastfreundschaft.", begann sie und lächelte charmant. Juan saß ihr nur schweigend gegenüber, ohne eine Miene zu verziehen. Syren hob ihr Glas hoch, nippte daran um sich danach wieder Juan zu widmen. "Wir wissen beide, dass Sie meine Sprache genauso gut sprechen, wie ich Ihre. Doch da zwei meiner Kollegen dieses Privileg nicht teilen, würde ich es bevorzugen, das wir meine Sprache sprechen würden. Was sagen Sie dazu?" Einen Moment sah es so aus, als würde Juan nicht darauf eingehen, doch dann erschien plötzlich wieder dieses unausstehliche Grinsen das Alice so aggresiv gemacht hatte. "Sie sehen mir ganz so aus, als wüssten Sie wen Sie vor sich haben. Ganz im Gegensatz zu Ihren Kollegen.", fand er endlich seine Stimme wieder und nahm das Glas um mit einem provokanten Blick in Alice Richtung ebenfalls einen Schluck zu trinken. "Oh, natürlich, ich weiß ganz genau wer Sie sind, Senor Lestelle. Weshalb es mir auch eine große Freude ist, das wir uns hier gegenüber sitzen, denn es gibt da einige Dinge die ich gerne mit Ihnen bereden würde." Juan unterbrach Syren indem er ungeduldig mit der freien Hand wedelte. "Ich unterbreche Sie gleich hier. Sie scheinen mir eine vernünftige Frau zu sein, ganz anders als ihre cholerische Kollegin, deshalb werden Sie bestimmt schnell begreifen, das ich meinen Arbeitgeber bestimmt nicht verraten werde. Und es gibt nichts das sie dagegen tun können.", meinte er arrogant und nahm selbstgefällig einen großen Schluck vom Cocktail. Syrens Lippen umspielte ein böses Lächlen und sie stellte ihren eigene Cocktail ab um die Fingere ineinander zu verschränken. "Das wollen wir ja mal sehen. Sagen Sie, Senor Lestelle, wie schmeckt Ihnen der Cocktail?" Mitten im trinken erstarrte Juan und ließ langsam das Glas sinken. "Was ist da drinnen?", fragte er leise. Syren lächelte ihn unschuldig an, doch das böse Funkeln in den Augen blieb. "Ach, nur etwas Kokossirup, Ananassaft, Bacardi Blanca, Grenadine und ach ja, ein gewisses Kraut namens Uisge le salann." Juan ließ das Glas fallen welches klirrend am Boden zerbrach. Syren lehnte sich mit einem sadistischen Lächeln zurück. "Es tut mir leid das sagen zu müssen, Senor Lestelle, doch innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten werden Sie tot sein."

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Mastermind
HumorEin kriminelles Mastermind, ein charmanter Trickbetrüger, eine wahnsinnige Kunstfälscherin mit multipler Persönlichkeit und eine kaltblütig Auftragskillerin. Danny Owen kann einfach nicht fassen wo er hineingeraten ist. In einem Moment hackt er noch...