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Das Gebäude entpuppte sich als Luxushotel. Danny sah sich verblüfft in der großen Suite um, in der sie untergebracht waren. Kaum hatte der Mann, der wohl eine Art Concierge war, den Raum verlassen, hatten es sich die anderen bereits bequem gemacht und damit begonnen, die Ausrüstung aufzubauen, was Danny zeigte das es nicht das erste Mal war, dass sie so etwas abzogen. "Wie bezahlen wir das Ganze?", fragte Danny der sich immer noch verblüfft im Kreis drehte. "Wir, gar nicht. Das machen die Delorians.", antwortete Jackson mit einem schadenfrohen Lächeln. "Die werden tot umfallen, wenn sie am Monatsende ihre Kreditkartenabrechung sehen.", fügte er zwinkernd hinzu. "Oh, das erklärt einiges.", murmelte Danny und half dann Jackson dabei, die Computer aufzubauen. "Das heißt Identitätsdiebstahl kann ich jetzt auch von meiner to do Liste abhacken.", murmelte er zynisch. "Bis wir mit dem Coup fertig sind kannst du auf jeden Fall noch mehr von deiner to do Liste abhacken, Kleiner.", meinte Jackson grinsend und reichte ihm die Tastatur. "Ist das eine Drohung?", fragte Danny trocken. Jackson grinste nur in sich hinein und wandte sich dann an die anderen. "Was haltet ihr von einem Cocktail an der Bar, bevor wir mit der Arbeit anfangen?", schlug er grinsend vor. Danny hob eine Augenbraue. "Haben wir keinen Zeitstress? Wir werden von Agenten des FBI und CIA verfolgt.", erinnerte Danny ihn. Jackson winkte ab. "Du solltest lernen das Hier und Jetzt zu genießen." Er sah in die Runde und bekam sofort begeisterte Nicken von Alice und Miranda. Syren lächelte nur leicht. "Amüsiert euch, ich hab noch ein Rendezvous.", meinte sie geheimnisvoll, und verschwand mit einer Tasche in einem der Nebenzimmer. Jackson runzelte die Stirn. "Ein Rendezvous? Muss ich eifersüchtig sein?", rief er durch die geschlossene Tür, hinter der gedämpft Syrens Stimme hervor drang. "Nicht doch Schatz, es ist rein geschäftlicher Natur." Da trat Syren wieder nach draußen, mit einem langen eng anliegenden schwarzen Kleid. Sie trug hohe Schuhe, eine große silberne Kette auf denen Diamanten zu sehen waren, Danny versuchte zu erkennen ob sie echt waren oder bloß Fälschungen, doch es war unmöglich zu sagen. Jackson musterte sie von oben bis unten. "Gut, ich bin definitiv eifersüchtig, wer ist es?", hackte er nach. Syren lächelte leicht, packte ein paar Sachen in eine kleine Handtasche, inklusiver einer kleinen Handfeuerwaffe, und verließ dann mit den Worten: "Das findest du noch früh genug raus Darling.", den Raum. Alice trat mit einem schadenfrohen Lächeln zu Jackson. "Also bei dem Kleid muss es ein echt besonderes Geschäft sein.", flüsterte sie provokant. "Nun, mit so einem Kleid solltest du es auch einmal versuchen, vielleicht findest du dann auch endlich mal einen Mann.", erwiderte Jackson gelassen Alice Stichelei, setzte schwungvoll den passenden Hut zum Anzug auf und stolzierte aus dem Raum. Miranda, die sich während dem ganzen ebenfalls in Schale geworfen hatte folgte ihm grinsend. Alice sah den beiden einen Moment schweigend nach, ehe ein leichtes Lächeln ihre Lippen umspielte und sie den beiden folgte, ihr Outfit wechselte sie natürlich nicht. Während Danny ihr hinterherging überlegte er ob er Alice schon einmal in etwas anderem gesehen hatte, als in Jeans, hohen Stiefeln und Lederjacke, doch es gelang ihm nicht. Dann wanderten seine Gedanken wieder zu Jackson und Syren. Ihr Verhältnis zueinander verwirrte ihn. Er war sich nicht sicher, ob es freundschaftliche Schlagabtausche waren, oder ob die beiden ein Paar waren. Er beschleunigte seine Schritte und holte zu Jackson auf der ihn musterte. "An deinen Modegeschmack arbeiten wir noch.", begrüßte er ihn. Danny sah an sich herunter. "Was passt daran nicht?", fragte er. "Allein die Frage macht dich schon zu einem hoffnungslosen Fall.", antwortete Jackson, und Danny war sich nicht sicher ob er es ernst meinte oder ihn nur aufzog. Bevor Danny etwas darauf erwidern konnte, fiel ihm seine ursprüngliche Frage wieder ein. "Sag mal Jackson, du und Syren, läuft da eigentlich was zwischen euch?", fragte er. Jackson blieb stehen und sah zu Danny. "Ob da was zwischen uns läuft?", fragte er und begann zu lachen. Ohne Danny eine Antwort zu geben ging er weiter. Dieser sah ihm irritiert hinterher, als Miranda zu ihm trat. "Die beiden sind verheiratet, Dummerchen.", flötete sie ihm ins Ohr, ehe sie ihren Bruder die Treppe hinunter zur Bar folgte.

Den gesamten Abend versuchte Danny sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Jackson und Syren wirklich verheiratet sein sollen. Die Tatsache das Jackson mit allem flirtete, was hübsch, weiblich und ohne männliche Begleitung war, machte es ihm nicht unbedingt einfacher. Er versuchte sich daran zu erinnern ob es Anzeichen dafür gegeben hätte, das die beiden mehr als nur Teamkollegen waren, doch es gelang ihm nicht. Am Anfang des Abends hatte er noch Miranda ausgefragt, doch als sie dann wie aus dem Nichts wieder zu Katrina wurde, und sofort damit begann, den Männern an der Bar die Köpf zu verdrehen und sich auf einen Drink nach den anderen einladen ließ, war die Konversation vorbei. Da sowohl Jackson als auch Alice, die sich einen Platz an der Bar geangelt hatte und nun mit dem Barkeeper flirtete, der an ihren Lippen hing und ihr ein Glas nach dem anderen einschenkte, während er sie anschmachtete, beschäftigt waren, hatte Danny beschlossen das er besser ein Auge auf Katrina werfen sollte, damit sie nicht das Hotel abfackelte, doch im Laufe des Abends kristallisierte sich heraus, das die Sorge unbegründet war, denn Katrina war zu beschäftigt damit, die Männer um ihren Finger zu wickeln als irgendwas anzuzünden. Also hing Danny seinen Gedanken nach und beobachtete die Anderen, während er nach wie vor an seinem ersten Cocktail nippte. Sie alle waren so gelassen und unbeschwert, man merkte ihnen nicht im geringsten an, das sie alle von den Behörden gesucht wurden und kurz davor waren, in eines der wohl best gesichtersten Grundstücke einzubrechen um einen Ferrari zu stehlen, und das alles bevor FBI, CIA, Interpol und wer weiß schon was noch alles hier auftaucht, sie festnehmen und für den Rest ihres Lebens hinter Gitter verfrachten würde. Nun begann Danny damit, sich auch noch Sorgen zu machen. Sie alle waren so davon überzeugt, das alles nach Plan verlaufen würde, doch was wenn der Plan schief laufen würde? Es bräuchte nur einen winzigen Fehler, und Dannys Leben wäre vorbei ehe es richtig angefangen hätte.

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