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"Also, das hier ist Juan Lestelle, er ist in gewisser Weise Alvarez rechte Hand und seine Verbindung zum Kartell. Was heißt, er weiß alles was es über das Sicherheitssystem zu Wissen gibt." Syren zeigte ein Foto in die Runde. Alice lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. "Wird er reden?", fragte sie beiläufig. "Nicht freiwillig.", antwortete Jackson an Syrens Stelle. "Aber darum kümmern wir uns wenn wir ihn haben wo wir ihn wollen. Da kommst du ins Spiel.", fügte Syren hinzu und sah Alice an, die neugierig aufhorchte. "Unser Juan hat ein kleines Spielproblem, weshalb er jede Menge Schulden bei allen möglichen Casinos und Privatpersonen in ganz Barcelona besitzt. Du gibst dich als Geldeintreiber von Señor Julio Castello aus, ihm gehören eine ganze Kette an kleineren Casinos, die Juan etwas zu gerne besucht. Bring ihn dazu dich in diese Bar zu begleiten, sie zählt zu Señor Castellos Lieblingsbars, weshalb er dir abkaufen wird, das der ihn dort treffen will. Wenn möglich bring ihn mit Charme dazu, sollte das keinen Erfolg haben darfst du Gewalt anwenden, bring ihn nur nicht um, und denk daran das er noch reden können muss. In der Zwischenzeit werden Jackson und Danny dafür sorgen, dass die Bar leer sein wird, wenn Alice und Juan eintreffen. Sobald wir ihn dort haben, übernehme ich. Ich weiß schon wie wir ihn zum Reden bringen, doch dazu muss ich vorher noch einige Sachen besorgen.", erklärte Syren den Plan. Danny sah zu Jackson, der wissend lächelte, ehe er wieder Syren ansah. "Und wie sollen wir die Leute da raus bringen?" Syren lächelte leicht. "Jackson wird sich als reicher Geschäftsmann ausgeben, welcher die Bar gekauft hat. Du wirst sie schließen lassen damit du sie inspizieren kannst, bevor du sie nach deinen Wünschen umgestalten wirst. Danny, deine Aufgabe hierbei ist es, dafür zu sorgen das der Geschäftsführer auch glaubt was ihr ihm erzählt. Du schaffst es bestimmt schnell ein paar Interneteinträge zu fälschen, und einen falschen Kaufvertrag aufzusetzen, nicht wahr." Danny nickte unsicher. "Sollte sich einrichten lassen. Aber ist das nicht unnötig kompliziert?", murmelte er. Syren lächelte leicht. "Nein.", flüsterte sie. "Und was ist mit mir?", mischte sich nun Miranda beleidigt ein. Alice verschränkte die Arme. "Da wir nichts zum abfackeln haben ist deine Anwesenheit wohl überflüssig.", murmelte sie provokant. Ehe Miranda kontern konnte, fuhr Syren ihnen dazwischen. "Du wirst bei diesem Teil des Planes aussetzten. Ebenso wie beim eigentlichen Einbruch.", befahl sie. Man sah Miranda an das sie kurz davor war sich lautstark darüber aufzuregen, doch Syren hob besänftigend die Hände. "Für dich, habe ich einen anderen Auftrag!", fügte sie schnell hinzu. Miranda verschränkt trotzig die Arme. "Ach ja, und was?", fragte sie beleidigt wie ein Kleinkind. Syren erhob sich und winkte sie mit sich. Die beiden verschwanden in einem der Räume, in dem, in dem Syren schon die letzten paar Mal verschwunden ist, ohne den anderen zu sagen, was sich dahinter befindet. Jackson, Alice und Danny wechselten kurze Blicke. "Kommt das öfter vor?", durchbrach Danny das Schweigen. "Das Miranda Sonderaufträge bekommt, damit sie den Plan mit ihrer Verrücktheit nicht ruiniert, ja.", antwortete Alice und begann gelangweilt ihre Fingernägel zu betrachten. "Und sind diese Sonderaufträge, nun ja, relevant für den Plan?", hackte Danny weiter nach. "Meistens schon, manchmal sind sie einfach da um Miranda zu beschäftigen, hin und wieder sind sie sogar essenziel für den Ausgang des Planes, man kann es nie wissen. Syren ist die einzige die diese Frage beantworten könnte, und das wird sie nicht tun. Sie findet es ungesund wenn einer von uns den gesamten Plan kennt. Wir wissen immer nur das nötigste.", erklärte Jackson. "Ist das nicht kontraproduktiv?", fragte Danny stirnrunzelnd. "Bisher war dieses Vorgehen immer mit Erfolg gekrönt.", ertönte plötzlich Syrens Stimme hinter ihnen, die lautlos aus dem Raum getreten war. Miranda war nirgends zu sehen. Syren verlor kein weiteres Wort mehr über sie sondern klatschte in die Hände. "Na dann, worauf wartet ihr? Machen wir uns an die Arbeit."

Danny betrat an Jacksons Seite die Bar. Dieser hatte einen schicken grauen Anzug an, trug einen passenden Hut dazu und schritt mit einer Selbstverständlichkeit in die Bar, als wäre sie wirklich sein Eigentum. Er nahm die Sonnenbrille ab und sah sich kurz in der halb gefüllten Bar um, ehe er sich an Danny wandte und mit lauter Stimme und einem authentischen französischen Akzent zu schimpfen begann. "Was soll das hier sein? Habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt? Ich will das die Bar geschlossen wird, solange bis ich die Erlaubnis gebe sie wieder zu öffnen. War irgendwas an meinen Worten etwa unverständlich?" Ganz der brave Angestellte zog Danny den Kopf ein. "Nein, Sir, es tut mir leid Sir, ich weiß nicht wie das passieren konnte, Sir, lassen Sie mich das bitte regeln, Sir.", stammelte er unterwürfig und richtete sich auf. Er bemerkte zufrieden das sie die Aufmerksamkeit aller in der Bar auf sich gezogen haben, so weit so gut. Nun kam auch schon der Geschäftsführer auf sie zu. "Könnten Sie mir einmal erklären was sie gedenken hier zu tun?", fragte er mit einem starken Akzent. Während Jackson abfällig den Blick abwandte, ging Danny auf den Mann zu der sie wütend musterte. "Hat Ihnen etwa niemand Bescheid gegeben? Heutzutage findet man einfach keine guten Angestellten mehr, ich fürchte ich muss Debby feuern, sie ist einfach nicht als Sekretärin geeignet. Das tut mir unfassbar Leid, Monsieur Agres, es tut mir so unglaublich Leid." Jackson gab nur ein abfälliges Schnauben von sich, während der Geschäftsführer irritiert von einem zum anderen sah. Danny wandte sich wieder an ihn. "Sie stehen hier vor Monsieur Agres, ihm gehört diese Bar. Der Kaufvertrag ist bereits gestern unterschrieben worden, und Monsieur Agres hat genaue Anweisungen gegeben, wie er den Laden heute vorfinden will, und ich erinnere mich stark daran, das die Worte geschlossen und leer darin vorkamen. Also schicken Sie die Leute raus, sofort!", befahl er und warf einen gespielt ängstlichen Blick in Richtung Jackson. "Bitte! Monsieur Agres ist keiner der geduldigen Sorte.", fügte er flüsternd hinzu und versuchte seine Stimme flehentlich klingen zu lassen. Im Gesicht des Geschäftsführers zeichnete sich Unsicherheit ab, doch er straffte die Schultern. "Mir wurde nichts von einem neuen Besitzer gemeldet.", meinte er, doch in seiner Stimme schwang Zweifel mit. "Herrgott Debby!", fluchte Danny und kramte kopfschüttelnd den gestellten Kaufvertrag aus der Tasche um ihn dem Geschäftsführer zu überreichen. Als dieser den Vertrag sah, riss er erschrocken die Augen auf. "Oh dios mio!", brach es aus ihm heraus. Als dann auch noch ein Mitarbeiter zu ihm eilte und ihm einen Laptop unter die Nase hielt, Danny wettete sie haben nach Monsieur Agres gegoogelt und die gefälschten Einträge von Danny gefunden, war der Geschäftsführer vollends überzeugt. Er wurde blass und wandte sich an Jackson, der nach wie vor mit arroganter, gelangweilter Miene dastand. "Bitte verzeihen Sie das Missverständnis Monsieur Agres! Wir werden unser Versäumnis sofort nachholen.", stammelte er und deutete sogar eine leichte Verbeugung an, ehe er los eilte und damit begann die Gäste höflich doch bestimmt aus der Bar zu schmeißen. Binnen einer halben Stunde lag die Bar verlassen vor ihnen. "Wer hätte gedacht das du so ein großartiger Schauspieler bist, Danny Boy.", meinte Jackson lachte. Danny lachte ebenfalls, doch eher ungläubig. "Ja, wer hätte gedacht dass das echt funktioniert. Ich dachte das gibt's nur in Filme." Jackson zwinkerte ihm zu. "Du wärst überrascht was man alles den Leuten weiß machen kann, wenn man es richtig anstellt. Und jetzt lass uns alles vorbereiten. Alice müsste jeden Moment mit unseren Gast eintreffen."

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