Jackson hörte einen lauten Knall. Kurz darauf fielen verbrannte Bruchstücke des Hubschraubers an ihm vorbei und zerschellten am Boden. "Bitte sag mir der Idiot ist gesprungen.", murmelte er zu sich selbst und sah nach oben, auf der Suche nach Danny. Doch durch den Rauch konnte er nichts erkennen. In dem Moment fiel Danny schreiend an ihm vorbei. "Du musst den Fallschirm öffnen! Zieh am Seil!", rief Jackson ihm hinterher. Kurz sah es so aus als würde der Junge das Seil nicht finden, und Jackson erwartete schon fast, dass der Junge am Boden genauso zerschellte wie die Überreste ihres Fluchtfahrzeuges, doch dann sah er wie sich der Fallschirm doch noch öffnete und Danny zwar unkontrolliert, doch wenigstens nicht mehr im freien Fall, zu Boden schwebte. Kurz nachdem er am Boden aufgesetzt hatte, und unter seinem Fallschirm begraben wurde, landete Jackson geschickt neben ihm, schnallte seinen eigenen Fallschirm ab, und sah grinsend dabei zu, wie Danny versuchte sich von seinem zu befreien. "Brauchst du Hilfe?", fragte er spöttisch. "Nicht von so einem wahnsinnigen Kerl der aus der Klapse ausgebrochen ist!", rief Danny wütend und schaffte es endlich sich von seinem Fallschirm zu befreien. Mit Erstaunen stellte Jackson fest das er immer noch seine Laptop Tasche festhielt. "Du bist wahnsinnig! Wahnsinnig!", zeterte Danny weiter und drängte sich an Jackson vorbei. "Wohin willst du?", fragte dieser spöttisch. "Weg von dir und deinem Wahnsinn!", rief Danny erneut und wollte losstürmen. "Dann bist du also nicht daran interessiert reich zu werden.",murmelte Jackson beiläufig und schlenderte gelassen in die entgegengesetzte Richtung. Er merkte ganz genau wie Danny stehen geblieben war und ihm hinterher sah. "Wie reich?", rief er ihm plötzlich hinterher. Jackson lächelte triumphierend und drehte sich elegant um. "Reich genug um nie wieder Regierungsgeheimnise an den Meistbietenden verkaufen zu müssen. Reich genug um für den Rest deines Lebens ausgesorgt zu haben. Aber wenn ich dir zu wahnsinnig bin, dann ist dieser Coup wohl nichts für dich. Denn Wahnsinn steht hier in da Jobbeschreibung als Voraussetzung." Mit diesen Worten drehte sich Jackson um und ging pfeifen weiter. Es dauerte nicht lange bis plötzlich Danny neben ihm auftauchte. "Vielleicht sollte ich mir wenigstens einmal anhören worum es geht.", murmelte er und folgte Jackson, der triumphierend lächelte. "Dann wird es langsam Zeit das du dein neues Team kennen lernst."
"Das ist ein Nachtclub.", stellte Danny das offensichtliche fest. "Das war ein Nachtclub. Der Besitzer ist leider gestorben, wirklich eine Schande.", antwortete Jackson trocken. Danny hatte das ungute Gefühl, dass es kein Unfall war, doch er schwieg und sah dabei zu, wie Jackson die Tür aufstieß und eintrat. Ein langer Gang führte zu noch einer Tür, hinter der man eine Stimme hören konnte, die irgendeine Melodie summte, die Danny bekannt vorkam, doch er konnte sie nicht einordnen. "Vivaldi. Das ist gut, das heißt sie ist zurzeit sie selbst.", meinte Jackson und ohne auf Dannys fragenden Blick einzugehen stieß er auch die zweite Tür auf. Während Jackson eintrat blieb Danny im Türrahmen stehen und sah sich um. Es gab eine kleine Bühne mit einem verlassenen DJ Pult und die Tische und Sesseln waren allesamt zur Seite geräumt worden. In der Mitte stand eine junge Frau, wohl ein paar Jahre älter als Danny, mit blonden lockigem Haar vor einer Leinwand. Sie hatte Kopfhörer auf aus denen leise Vivaldi ertönte, während sie summend und tanzend auf der Leinwand herum kritzelte. Dannys Blick wanderte weiter zu einer gut gefüllten Bar an der eine weitere Frau saß, sie schien eher in Jacksons Alter zu sein, auch wenn Danny es schwer fiel auch nur einem vom ihnen ein genaues Alter zu zuordnen. Sie hatte schulterlange schwarze Haare und warf Danny einen kurzen gelangweilten Blick aus ihren dunklen blauen Augen zu, ehe sie sich wieder gelangweilt abwandte und sich einem Scharfschützengewehr widmete, das vor ihr auf der Bar lag. "Er ist also gekommen, großartig.", meinte sie gelangweilt und strich über den Lauf des Gewehres. Jackson nahm die Sonnenbrille ab, setzte den Hut ab und warf ihn schwungvoll auf einem der Stühle, wo er hängen blieb, ehe er sich selbst darauf niederlies und sich durch die kurzen Haare strich, die ebenso blond waren, wie die des Leinwandmädchens. Auch die blauen Augen ähnelte sich zu sehr, das es Zufall sein konnte. Die beiden mussten wohl Geschwister sein. Seine Vermutung bestätigte sich, als das Mädchen die Kopfhörer abnahm und mit einem strahlenden Lächeln auf Jackson zuhüpfte. "Da bist du ja wieder Hermano! Untersteh dich und lass mich erneut alleine mit ihr.", säuselte sie und warf der schwarzhaarigen Frau einen bösen Blick zu. Die verdrehte nur genervt die Augen. "Du hättest nur die Klappe halten müssen.", knurrte sie. "Nur weil du keinen Sinn für Classic hast, musst du lange nicht auf mich schießen.", fauchte das blonde Mädchen. Jacksons Blick schoss zu ihr. "Du hast auf sie geschossen?", rief er vorwurfsvoll. "Hätte ich sie treffen wollen, hätte ich das auch. Es war ein Warnschuss.", gab die Schwarzhaarige reuelos zurück. Unbehaglich räusperte sich Danny. Sofort wanderten alle drei Blicke zu ihm. Als das blonde Mädchen ihn entdeckte änderte sich irgendetwas in ihrem Blick. Danny war es unmöglich zu sagen, was es war, doch als sie auf ihn zukam bemerkte er, dass sich auch ihr Gang verändert hatte. Das Hüpfen war weg, stattdessen schwebte sie geradezu über den Boden. "Wen haben wir den da? Bonjour Cherié.", flüsterte sie, und auch der Klang ihrer Stimme hat sich etwas verändert, außerdem hatte sie plötzlich einen leichten französischen Akzent. Kurz bevor sie bei ihm war, stand plötzlich Jackson hinter ihr und zog sie weg. "Katrina, lass ihn in Ruhe, er gehört ab nun zu uns. Und wenn es dich nicht stört hätte ich gerne Miranda wieder." Das Mädchen lachte leise. "So funktioniert das nicht, Darling.", säuselte sie spöttisch. Jackson stand immer noch da und hielt sie am Handgelenk fest während er mit der anderen Hand sein Handy nahm und Vivaldi abspielte. "Mistkerl!", murmelte sie, ehe sie ein paar Mal blinzelte. Ihre Haltung veränderte sich wieder und sie sah stirnrunzelnd auf ihr Handgelenk das von Jackson festgehalten wurde. "Miranda?", fragte er nur. Das Mädchen nickte. "Schon gut, ich bins wieder.", murmelte sie trocken. Jackson ließ sie wieder los und wandte sich wieder Danny zu, der die Szene verwirrt beobachtet hatte. "Du musst meiner Schwester verzeihen, sie hat sich nicht immer unter Kontrolle. Multiple Persönlichkeiten, wir arbeiten daran.", erklärte er dem verwirrten Danny, der nickte, obwohl er sich nicht sicher war, ob er es wirklich verstanden hatte. Kurz überlegte er, einfach umzudrehen und zu verschwinden. Doch Jacksons Worte hielten ihn davon ab. Reich genug um für den Rest deines Lebens ausgesorgt zu haben. Also schloss er die Tür und folgte Jackson und seiner Schwester an die Bar.
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Mastermind
HumorEin kriminelles Mastermind, ein charmanter Trickbetrüger, eine wahnsinnige Kunstfälscherin mit multipler Persönlichkeit und eine kaltblütig Auftragskillerin. Danny Owen kann einfach nicht fassen wo er hineingeraten ist. In einem Moment hackt er noch...