"Die Adler sind unterwegs ins Nest.", meinte Danny grinsend und ließ sich zufrieden in seinem Drehstuhl zurück sinken. Syren und Jackson standen hinter ihm und sahen ihm über die Schulter. Nun klopfte Jackson ihm anerkennend auf die Schulter. "Nicht schlecht, Kleiner.", murmelte er beifällig. "Nun, ohne diese Technik hier hätte ich das niemals geschafft. Es ist unglaublich was man damit alles machen kann.", schwärmte Danny und strich über die Tastatur seines neuesten Spielzeugs. "Na dann lassen wir euch einmal alleine. Sorg dafür das die Flieger sicher dort landen wo wir sie haben wollen.", befahl Syren mit einem hintergründigen Lächeln ehe sie Jackson mit sich winkte und den Raum verließ. "Das war dann wohl Phase eins des Planes. Einfach genial, woher wusstest du, dass das CIA uns in die Hände spielen wird?", fragte Jackson während er Syren die Stufen hinunter folgte. "Oh bitte, denkst du wirklich das CIA könne eine Wanze in mein Versteck schmuggeln ohne das ich davon erfahre. Als sich mein Kontaktmann im CIA bei mir gemeldet hat, war mir klar, dass sobald sie hören würden, was unsere Ziele sind, sie keine Zeit verlieren würden, um ihre kostbaren Schätze in Sicherheit zu bringen. Somit konnte Danny Agent Redicktons Telefon abhören und seine Identifikation herausfinden, danach war es ein Leichtes den Behörden in den jeweiligen Ländern zu verklickern, wie wichtig es sei, den Diamanten und das Gemälde unter Verschluss zu halten und ins Pentagon zu bringen. Man muss nur überzeugend genug sein, und wenn ich etwas bin, dann ist es überzeugend. Das Einzige das hätte schief laufen können, wäre ein Versagen auf Seiten unseres neuen Mitgliedes, doch nach allem was ich bisher über unseren kleinen Danny herausfinden konnte, war ein Versagen seinerseits auszuschließen. Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass sich dieser spanische Ölbaron weigert, sein heißgeliebtes Auto in Sicherheit zu bringen, aber das ist nur ein kleiner Rückschlag, der schnell wieder aufgeholt werden kann." Die beiden kamen endlich im Wohnzimmer an, wo Alice und Miranda sich gerade prächtig amüsierten. Aus der Musikanlage dröhnte laut Highway to Hell von AC/DC. Der Markler des Hauses, der überraschenderweise vorbeigekommen war und Alice mit einem ganzen Waffenarsenal angetroffen hatte, was der arme Mann natürlich sofort der Polizei melden wollte, saß gefesselt auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes. Alice saß ihm gegenüber und drehte eine Waffe in ihrer Hand, während Miranda um den Mann herumstrich, ein diabolisches Funkeln lag in ihren Augen. "Lass uns ein Spiel spielen, ja? Ist Ihnen russisches Roulett ein Begriff?", säuselte sie. Der Makler wimmerte leise, mehr brachte er durch den Knebel nicht heraus. Jackson und Syren blieben beim Eingang stehen, ihr Eintreffen wurde nicht registriert. "Lucy?", fragte Syren Jackson trocken, der seufzend nickte. "Deine Schwester, dein Problem. Obwohl, bei dem was wir vorhaben ist Lucy vielleicht genau die Richtige.", murmelte Syren. Jackson sah sie zweifelnd an. "Mir gefällt dieser Blick ganz und gar nicht.", meinte er resigniert. Syren lächelte leicht. "Sorg dafür das unsere beiden Psychopathen nicht unseren Makler killen, um den kümmere ich mich später, und schick sie zu mir. Ich hab einen Auftrag für sie." Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand in der Küche. "Warum ich?", rief Jackson ihr hinterher, doch sie war bereits hinter der Tür verschwunden. Jackson seufzte und drehte sich wieder um, nur um zu sehen wie Miranda, beziehungsweise Lucy, gerade dabei war, sich die Waffe an den Kopf zu halten, ein wahnsinniger Ausdruck lag in ihrem Blick. Schnell ging Jackson dazwischen und riss Lucy die Waffe aus der Hand. "Ich würde es bevorzugen wenn du meine Schwester nicht erschießt.", knurrte er. Lucy hob eine Augenbraue und neigte den Kopf etwas. "So funktioniert russisches Roulett nun mal. Willst du mitspielen?", fragte sie grinsend. "Nein, kein russisches Roulett im Wohnzimmer. Ihr wisst wie schwer es ist Blut aus dem Teppich zu bekommen.", antwortete Jackson trocken. "Ich hol eine Plane.", murmelte Alice und wollte aufstehen, doch Jackson stellte sich ihr in den Weg. "Syren hat einen Auftrag für euch." Sofort hatte er ihre Aufmerksamkeit. "Einen Auftrag für uns, oder für Alice und die liebe Miranda?", fragte Lucy neugierig. Jackson seufzte leicht. "Für euch.", presste er hervor, und sofort erhellten sich ihre Gesichter. "Na das wird ein Spaß.", säuselte Lucy mit einem sadistischen Funkeln in den Augen, ehe sie sich an den Makler wandte. "Tut mir sehr leid, wir müssen ein anderes Mal spielen.", flüsterte sie ehe sie Alice aus dem Wohnzimmer folgte. Der Makler warf Jackson einen flehenden Blick zu, dieser ließ sich beiläufig auf dem Stuhl von Alice nieder, die Waffe hielt er immer noch in der Hand. "Sie dürfen es Ihr nicht übel nehmen. Jedenfalls nicht Miranda. Wissen Sie, meine Schwester ist eigentlich gar nicht so schlimm, es ist eine Krankheit. Und glauben Sie mir, ich habe alles versucht um ihr zu helfen, aber ich denke an einem gewissen Punkt gibt es kein Zurück mehr.", murmelte er, legte die Waffe weg und lehnte sich mit verschränkten Armen nach hinten. Sein Blick lag auf dem Makler, in dessen Miene Angst, Flehen und Frustration zu sehen war. "Genau genommen ist es meine Schuld. Ich konnte sie nicht beschützen, damals, als wir noch Kinder waren. In gewisser Weise muss man Lucy und all den Anderen Persönlichkeiten sogar danken, schließlich waren sie für Miranda da, als ich es nicht war.", redete er weiter, das Wimmern des Maklers ignorierend. "Sie müssen wissen, als Kind, vor dem Tod unseres Vaters, war Miranda glücklich. Sie war so ein süßes Kind, immer fröhlich. Doch dann von einem Tag auf den anderen hat sich alles geändert. Toter Vater, betrunkene Mutter, aber davon abgesehen waren wir normal. Natürlich, wir mussten einen Weg finden uns zu ernähren, mamá konnte uns nicht mehr helfen, die gab alles für Alkohol aus. Zum Glück war ich schon immer kreativ, und geschickt. Als sie dann diesen neuen Mann kennen lernte, sah es kurz so aus als könne alle wieder normal werden. Doch wie sich herausstellte war er ein Mistkerl. Miranda hatte am meisten unter ihn zu leiden. Kein Wunder das sie sich hinter anderen Persönlichkeiten versteckte. Ich hätte damals etwas unternehmen müssen, hab ich aber nicht. Aber Lucy tat es." Er verstummte und seine Gedanken kamen aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart. "Naja, ist alles ja schon ewig her.", meinte er heiter und stand auf um den Makler auf die Schulter zu klopfen, der unwillkürlich zusammen zuckte. "War ein nettes Gespräch, Sie sind ein guter Zuhörer, ich werde mich dafür einsetzen das wir sie nicht umbringen." Mit diesen Worten, verließ Jackson den Raum und ließ den gefesselten Makler zurück.

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Mastermind
HumorEin kriminelles Mastermind, ein charmanter Trickbetrüger, eine wahnsinnige Kunstfälscherin mit multipler Persönlichkeit und eine kaltblütig Auftragskillerin. Danny Owen kann einfach nicht fassen wo er hineingeraten ist. In einem Moment hackt er noch...