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"Was machen Sie bitte in einem Flugzeug nach Moskau?", fragte Dreautaw irritiert. "Halten Sie einfach der Klappe und besorgen Sie uns Flugtickets von Moskau nach Barcelona.", schnauzte Redickton ihn vom anderen Ende des Telefons an. Dreautaw war kurz davor ein weiteres Kommentar abzugeben, entschied sich dann jedoch dagegen. "Wird erledigt, geben Sie mir Ihre Flugnummer durch, dann kontrolliere ich die Landezeiten und buche einen Anschlussflug. Ich verständige auch die ortszuständigen Behörden, vielleicht gibt es eine Möglichkeit wie sie den Zoll umgehen können um schneller weiter zu kommen." "Danke Dreautaw. Und wenn Sie schon einmal dabei sind, finden Sie heraus, wer alles bei der Flugkontrolle von Sinclair geschmiert wurde. Es waren mindestens eine Zivilistin und eine Stewardess, wer weiß wer sonst noch alles. Finde Sie alle die was wissen könnten und versuchen Sie herauszufinden, wie Sinclair vor hat nach Barcelona zu kommen. Ich habe so das Gefühl sie wird keinen Linienflug nehmen, und ein Privatflug müsste doch registriert werden.", befahl Redickton ehe er auflegte. Dreautaw schüttelte den Kopf und steckte das Handy weg ehe er auf die Fahrerseite des Wagens wechselte und startete. Während er auf dem Weg zum Hauptquartier war wanderten seine Gedanken immer wieder zu Sinclair und ihrem Team. Innerhalb von drei Tagen haben Sie einen Hubschrauber über der Stadt abstürzen lassen, zwei Flugzeuge mit wertvoller Fracht zuerst geklaut und danach angezündet und es vollbracht das drei der vier für ihren Fall verantwortlichen Agenten in einem Flugzeug nach Russland fest sitzen. Dreautaw hoffte nur, dass dieses Flugzeug auch sicher dort landen würde, denn nach allem was er von Syren Sinclair bisher gehört hatte, war er sich nicht ganz sicher, ob sie es nicht einfach als Kolleteralschaden abstempeln würde, ein ganzes Flugzeug voller Zivilisten in den Tod zu schicken.

"Schick. Russisch?", fragte Alice als sie auf den glänzenden Hubschrauber zuging der eben gelandet war. "Nein, er gehört einem alten Freund von mir. Er borgt ihn uns, will ihn aber in einem Stück wieder haben, also tut mir den Gefallen und fackelt ihn nicht auch noch ab.", ertönte Syrens Stimme hinter ihnen. Als sich die drei umdrehten sahen sie Jackson und Syren auf sie zukommen, ein zufriedenes Grinsen auf ihren Gesichtern. "Katz und Maus Spiel gewonnen?", fragte Miranda neugierig, und Jacksons Grinsen wurde breiter. "Unsere Katzen sind auf den Weg nach Moskau.", antwortete er zufrieden. Danny hob überrascht eine Augenbraue. "Wie ist euch das den gelungen?" Jackson und Syren wechselten einen kurzen Blick ehe Syren antwortete: "Das erzählen wir euch während des Fluges." Sie schritt bei den anderen vorbei zum Piloten der eben ausgestiegen war und die Schlüssel Syren zuwarf ehe er ihr zunickte und sich zum gehen wandte. "Wartet, fliegt er uns etwa nicht?", rief Danny alarmiert. Die anderen grinsten nur, ob mitleidig oder eher schadenfroh war schwer zu sagen, vielleicht eine Mischung aus beidem. "Wozu benötigen wir einen Piloten, wir haben doch schon einen.", meinte Syren ruhig und warf Jackson die Schlüssel zu, die er lässig auffing. Danny seufzte gequält. "Das letzte Mal als ich in einem Hubschrauber saß der von ihm gesteuert wurde, sind wir gegen ein Gebäude geflogen und beinahe explodiert.", erinnerte er die anderen. Jackson schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Immer mit der Ruhe Danny Boy, wenn ich will bin ich ein großartiger Pilot. Vertrau mir.", beruhigte er ihn grinsend und folgte Syren zum Hubschrauber. Danny blieb wo er war und schüttelt den Kopf. "Nein. Nein ich vertraue dir nicht. Ich vertraue dir ganz und gar nicht.", rief er ihm hinterher, was Alice zum Lachen brachte. "Das ist wahrscheinlich die richtige Entscheidung.", zog sie ihn auf und folgte Syren und Jackson die bereits eingestiegen waren. Da spürte Danny Hände auf seiner Schulter die ihn Richtung Hubschrauber schoben. "Keine Sorge, wir sind schon oft mit Jackson geflogen, und wir leben noch.", redete Miranda auf ihn ein während sie ihn immer näher zu der fliegenden Todesfalle schob. Mehr gezwungenermaßen als freiwillig stieg Danny doch ein und zwängte sich zwischen Alice und Miranda auf die Rücksitze. Syren die vorne neben Jackson saß reichte ihm einen Kopfhörer nach hinten den er aufsetzte. "Damen und Herren, willkommen bei ihrem Privatflug nach Barcelona. Ich bin ihr Pilot, also lehnen sie sich zurück und genießen sie den Flug. Im Falle einer unerwarteten Turbulenz verfallen sie nicht in Panik, denn das würde sie auch nicht vor dem sicheren Tod retten. Ich wünsche einen angenehmen Flug.", ertönte Jacksons Stimme aus den Kopfhörern. "Sehr beruhigend.", knurrte Danny und beeilte sich den Gurt anzulegen, als der Helikopter schon begann sich schwankend in die Luft zu erheben. Danny drückte sich in den Sitz, kniff die Augen zusammen und betete zu Gott oder wer auch immer sonst zuhören mag, das er wieder sicher den Boden erreichen würde. Doch nach einigen kleineren Startschwierigkeiten flog der Hubschrauber kontrolliert und gemächlich durch die Luft. Langsam öffnete Danny die Augen und sah die Stadt unter sich vorbei ziehen. Die gewaltigen Gebäude sahen von dieser Perspektive klein aus, und das geschäftige Treiben war hier oben nicht zu spüren. Der Hubschrauber glitt friedlich über die gestresste Stadt hinweg, dem Horizont entgegen. "Ich sagte doch ich bin ein guter Pilot, wenn ich will.", ertönte Jacksons Stimme und dieser warf einen kurzen Blick über die Schulter um Danny zu zuzwinkern, ehe er sich wieder nach vorne wandte. "Wer hätte das gedacht.", murmelte Danny während er den Blick nicht von der Szenerie unter sich abwenden konnte. Bald wurde die Stadt immer kleiner. Danny sah gen Horizont. Er war noch nie woanders gewesen, ganz im Gegenteil zu den Anderen, die bereits überall auf der ganzen Welt gewesen waren, und schon so viel gesehen hatten. Doch er hatte die Welt meist bloß hinter seinem Bildschirm gesehen. Und erst jetzt, so hoch oben zwischen den Wolken, wurde ihm klar was er alles verpasst hatte, und für einen kurzen Moment, nur einen Atemzug lang, dachte Danny nicht an die Zukunft und an Geld, sondern genoss es so hoch über allem zu stehen, und die Freiheit in der Hand zu halten. 

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