3

214 18 0
                                    

"Das ist meine Schwester Miranda, eine künstlerische Virtuosin. Du findest keine bessere Kunstfälscherin auf dieser Welt.", stellte Jackson das blonde Mädchen vor. "Ja, jedenfalls solange sie sie selbst ist und nicht einer dieser Verrückten die in ihrem Kopf wohnen.", murmelte das schwarzhaarige Mädchen bevor sie einen Schluck aus ihrem Glas nahm. Miranda verschränkte herausfordernd die Arme. "Ich wäre vorsichtig, Lucy mag es gar nicht, wenn du so abwertend über sie und die anderen redest, und ich kann für nichts garantieren, wenn sie die Kontrolle erhält.", flüsterte sie warnend. Das schwarzhaarige Mädchen grinste schief. "Soll sie es versuchen. Es wäre mir eine Freude." Jackson stellte sich zwischen die beiden bevor die Situation eskalieren konnte und zeigte auf das schwarzhaarige Mädchen. "Das hier ist Alice Laforce, unsere Waffenspezialistin.", stellte er sie vor. Miranda lachte. "Waffenspezialistin, nette Umschreibung für Auftragskillerin.", spottet sie und widmete sich wieder ihrer Leinwand. Alice gab nur einen verächtlichen Laut von sich und strich wieder gelangweilt über den Lauf des Gewehres, während sie an ihrem Drink nippte. Danny hatte zwar schon die Hand erhoben um sich vorzustellen, doch er ließ sie schnell wieder sinken. "Angenehm.", murmelte er nur. Jackson lachte leise. "Keine Sorge, sie ist ganz ok wenn man sie näher kennen lernt", versicherte er ihm, doch Danny kaufte ihm die Worte nicht ab. "Und du bist dann wohl der Kopf dieser... Organisation?", meinte er und sah zu Jackson, als Alice unerwarteter Weise anfing zu lachen. "Er? Nein. Er ist nichts weiter als ein Taschendieb, und Trickbetrüger. Versteh mich nicht falsch, er ist gut, aber er ist kein kriminelles Genie.""Danke. ", meinte Jackson trocken und Alice schenkte ihm ein provokantes Lächeln ehe sie sich wieder ihrer Waffe zuwandte. Danny runzelte die Stirn. "Und wer ist sonst der Kopf von euch?", fragte er, als im selben Moment eine der Türen aufschwang und ein Mädchen heraustrat. Sie hatte lange, glatte, schwarze Haare, grüne Augen die verschlagen funkelten und war ganz in schwarz gekleidet. Sie telefonierte gerade, während sie die Treppen herunter kam. "Perfekt, ich werde gleich den Auftrag geben, du bist der Beste, Anatoly! Grüße an die Familie. Do svidaniya, mo drug." Mit diesen Worten legte sie auf. Da fiel ihr Blick auf Danny und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Wie schön, du hast ihn also gefunden.", meinte sie und sah zu Jackson der auf sie zuging. "Aber natürlich, hab ich dich je enttäuscht, Darling.", antwortete er und legte seine Hand über ihre Schulter. Dann sah er zu Danny. "Danny Owen, darf ich dir den Kopf unserer kleinen Organisation vorstellen. Syren Sinclair." Danny blieb der Mund offen stehen. "Die Syren Sinclair? Die in Vegas den wohl größten Casinoraub der Geschichte koordiniert hat? Die einfach so am helligsten Tag ins Louvre spraziert ist und das Museum mit drei unbezahlbaren Gemälden wieder verlassen hat, ohne erwischt zu werden? Die Nummer 1 auf den Fahndungslisten von FBI, CIA, und dutzend andrer Geheimdienste auf der ganzen Welt? Diese Syren Sinclair?" "Der ist ja knuffig, wie seid ihr bitte auf den gekommen?", spottete Alice ohne aufzusehen. Ehe Danny sich verteidigen konnte ergriff Syren das Wort. "Danny Owen gehört zu den besten Hacker der Welt. FBI, CIA, NSA, NASA, selbst das Pentagon, nichts ist vor ihm sicher." Danny sah überrascht auf. Syren Sinclair kennt ihn! Er wusste nicht ob er sich geehrt fühlen sollte, oder eher besorgt, dass sie allen Anschein nach so viel über ihn wusste. Er dachte bisher, dass er seine Spuren immer gut verwischt hatte. Zu seiner Überraschung kam ihm dann auch Jackson zur Hilfe. "Das stimmt, der Kleine weiß was er tut. Er hat in nur wenigen Sekunden einen Hubschrauber gehackt. So einen wie ihn können wir gut gebrauchen. Wenn er bei einem Hubschrauber der Polizei nur ein paar Sekunden braucht, wie einfach ist dann so etwas simples wie eine Alarmanlage." Alice gab einen verächtlichen Laut von sich." Ich bevorzuge den direkten Weg.",murmelte sie nur. "Oh ja, wer muss sich schon mit Alarmanlagen herumschlagen wenn man einfach die Vorderwand weg sprengen kann.", spottete Miranda, ohne mit dem malen aufzuhören. "Auch wenn deine unkonventionellen Methoden meist effektiv sind, für unseren nächsten Coup brauchen wir etwas diskretere Methoden.", mischte sich Syren ein, und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Jackson lehnte sich hinter sie an die Stuhllehne und spielte mit ein paar Karten herum, die er wie aus dem Nichts hervorgezaubert hatte. "Diskretere Methoden? Also werden wir nichts in die Luft sprengen?", fragte Alice und klang ernsthaft enttäuscht. "Das wird sich noch herausstellen.", antwortete Syren mit einem leichten Lächeln, wodurch sich Alice Miene sofort wieder erhellte. "Das hör ich immer gerne. Also, was ist diesmal unser Ziel?" Nun wandte sich auch Miranda von ihrer Leinwand ab und widmete ihre Aufmerksamkeit Syren. Diese tippte ganz beiläufig auf ihrem Handy herum. "Wir werden drei der wohl wertvollsten Gegenstände der Welt klauen.", antwortete sie mit einem leichten Lächeln. Jackson hob überrascht eine Augenbraue. "Klingt interessant. Um welche Gegenstände handelt es sich denn?", hakte er nach. Syren ließ das Handy sinken. "Nun, zu aller erst wäre da einmal das Salvator Mundi von Leonardo da Vinci." "Das Salvator Mundi? Etwa das Gemälde das im Louvre in Abu Dhabi ausgestellt ist?", unterbrach Miranda sie überrascht. "Gibt es etwa noch ein zweites Gemälde?", gab Syren trocken zurück. "Dann geht es also in die Arabischen Emiraten.", meinte Alice interessiert. Syren lächelte. "Unter anderem.", antwortete sie wage. "Unter anderem?", wiederholte Danny misstrauisch. "Was sind die anderen beiden Gegenstände?", fügte er hinzu. "Nun, da wäre dann auch noch ein hübsches Auto das wir besorgen werden. Einen Ferrari 250 GTO." "Welches? Davon gibt es 36 Stück auf der Welt.", murmelte Jackson immer noch vertieft in seinen Kartenspielerein. "Nun, unser Auftraggeber war da sehr explizit welchen davon er haben will. Der Ferrari den wir brauchen parkt zurzeit im Privatbesitz eines spanischen Millionäres." "Spanien also! Es geht nach Hause Hermano! Qué maravilloso!", säuselte Miranda und drehte sich einmal um sich selbst. "Welcher Auftraggeber?", fragte Danny stirnrunzelnd, doch Syren ging nicht auf seine Frage ein. "Irrelevant. Relevant ist Gegenstand Nummer 3 den wir besorgen sollen. Den Oppenheimer Blue Diamanten." "Du redest von dem in der Schweiz?", murmelte Alice ungläubig. "Genau der.", antwortete Syren. Jackson nickte langsam. "Wir haben also ein Gemälde in Abu Dhabi, ein Auto in Spanien und einen Diamanten in der Schweiz. Sollen wir uns aufteilen oder klauen wir alles nach einander?", fragte er zweifelnd. Syren lächelte leicht. "Weder noch. Wir sorgen dafür das alle drei Gegenstände am selben Ort sein werden." Danny lachte unwillkürlich auf. "Unmöglich.", rief er, doch Syren lächelte bloß selbstgefällig. "Oh, glaub mir. Ich habe schon weitaus Unmöglicheres möglich gemacht."

MastermindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt