Syren betrat das Restaurant, und zog sofort einige Blicke, hauptsächlich männliche, auf sich. Sie lächelte innerlich und stolzierte zum Empfang, an dem ein älterer Mann in einem teuren Anzug stand. "Bienvenido en la Lasarte, usted tiene una reservación?", begrüßte der Mann Syren. Trotz ihrer ausgezeichneten Spanisch Kenntnisse antwortete Syren: "Allerding, ich habe eine Verabredung mit Señor Drucelli, ist er bereits eingetroffen?" Sofort veränderte sich die Haltung des Mannes, er richtete sich etwas auf und senkte den Blick. "Entschuldigen Sie mir bitte Señora, ich konnte nicht ahnen das Sie zu Señor Drucelli gehören. Bitte, folgen Sie mir.", sagte er schnell und eilte los. Syren lächelte leicht. Er hatte schon immer Angst und Schrecken verteilt wo er auftauchte. Der Mann führte Sie etwas weiter nach hinten wo ein Tisch für zwei am Fenster stand, darüber hing ein gigantischer Kronleuchter, der jedoch nur gedämpftes Licht von sich gab. Ein hochgewachsener Mann in einem überkadiedelten Anzug saß auf einen der Plätze, mit dem Rücken zu ihnen. Ein aufwendig verzierter vergoldeter Gehstock lehnte neben seinem Stuhl und der Mann nippte hin und wieder an seinem Weinglas, während er mit gelangweilter Miene die Zeitung las. Man sah dem Kellner das Unwohlsein an, als dieser sich leicht räusperte damit der Mann auf sie aufmerksam wurde. "Señor Drucelli, bitte verzeihen Sie die Störung doch Ihre Begleitung ist eingetroffen." Der Mann klappte langsam die Zeitung zu, legte diese weg und richtet dann seine stechenden, grau blauen Augen auf Syren. Dann verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln, das jeden der ihn nicht kannte charmant vorkommen mag, doch in Syrens Augen grotesk und falsch aussah und zeigte auf den Stuhl gegenüber. "Schön das Sie endlich hier sind, ich habe Sie schon erwartet. Bringen Sie meiner Begleitung ebenfalls ein Glas Pinot Noir und stören Sie uns dann nicht weiter." Seine Stimme war tief und herrisch und brachte sofort alle Kellner die in ihrer Nähe waren dazu, los zu eilen. Syren nickte dem Mann der sie hergeführt hatte kurz zu ehe sie sich niederließ. "Tyrannisch wie eh und je Darius.", murmelte sie trocken. Darius erwiderte nichts dazu sondern sah Syren nur aus diesen seelenlosen Augen an. "Ich bin enttäuscht von Ihnen, Miss Sinclair.", begann er, wurde jedoch sofort von Syren unterbrochen die eine Hand hob. "Mrs. Delorian, ich bin auch hier bekannt und es wäre mir lieber wenn meine Ankunft hier etwas länger ein Geheimnis bliebe." Darius sah sie ausdruckslos an, ehe er eine abwertende Handbewegung von sich gab. "Soll mir Recht sein, also Mrs. Delorian, ich muss enttäuscht feststellen das sie den Auftrag den Sie von mir erhalten haben noch nicht erledigt haben. Zeit ist bekanntlicherweise Geld, und wenn Sie möchten das unsere Abmachung weiterhin so großzügig meinerseits verläuft, sollten Sie sich sputen.", grummelte er warnend. Syren wartete bis der Kellner das Weinglas abgestellt und sich wieder vom Tisch entfernt hatte, ehe sie antwortete: "Zwei der drei Gegenstände befinden sich bereits in meinem Besitz, den dritten Gegenstand werden wir morgen besorgen, machen Sie sich keine Sorge, Sie werden schon noch bekommen was Ihnen zusteht." Darius Miene blieb weiterhin finster und verschlossen. "Das will ich für Sie hoffen! Lassen Sie mich nicht zu lange warten, denn mit jedem Tag der vergeht, vergeht meine Bereitschaft sie so großzügig zu entlohnen wie geplant, ich hoffe wir verstehen uns." Syrens Miene blieb ruhig und emotionslos, und sie rang sich sogar ein Lächeln ab. "Natürlich, aber Sie werden nicht länger warten müssen. Spätestens übermorgen findet die Übergabe statt, halten Sie das Geld bereit, ich nehme an Sie übergeben es uns Bar." Drucelli lachte kurz auf. "So viel Geld Bar? Das wäre auffällig, natürlich nicht, ich werde das Geld auf Ihre Konten überweisen.", widersprach er abfällig. Syren versteckte das triumphierendes Lächeln indem sie ihr Glas an die Lippen hob und einen Schluck von dem fruchtigen Wein trank. Als sie das Glas wieder absetzte, hatte sie ihre Miene wieder unter Kontrolle. "Nun dann, mache wir es so wie Sie es wollen. Es ist schließlich Ihr Geld. Noch.", fügte sie hinzu ehe sie sich mit einem leichten Lächeln erhob. "Ich erwarte Sie dann in 48 Stunden am ausgemachten Treffpunkt." Mit diesen Worten wollte Sie sich zum Gehen wenden, doch Darius rief ihr noch hinterher: "Versagen Sie nicht, Mrs. Delorian. Ansonsten verlieren Sie noch viel mehr als Ihr Geld." Mit versteinerter Miene verließ Syren das Restaurant, doch kaum war Sie draußen angelangt begann sie zu lachen. "Mal sehen wer am Ende mehr verlieren wird, alter Freund.", flüsterte sie und machte sich durch die Nacht zurück zu ihrem Team, in ihrem Kopf ging sie noch einmal den Plan durch. Es musste alles genau nach Plan verlaufen, denn es stand weitaus mehr auf den Spiel, als bloß ein paar wertvolle Gegenstände und etwas Geld.
Als Syren die Hotelsuite betrat wurde sie sofort von Jackson begrüßt, der über eine Karte mit den Grundrissen des Alvarez Gebäudes stand. Von den anderen fehlte jegliche Spur. "Wie war dein Rendezvous mit deinem geheimnisvollen Verehrer?", begrüßte Jackson sie leise. "Genauso wie erwartet.", antwortete Syren und stellte sich neben ihn um ebenfalls einen Blick auf die Karte zu werfen. "Was sagst du?", fragte sie beiläufig. Jackson zuckte mit den Schultern. "Eine Herausforderung, keine Frage, aber nicht Unmöglich. Was mir mehr Sorgen macht ist der Besitzer, weniger das Anwesen selbst. Anscheinend hat unsere Zielperson Verbindungen zum Spanischen Drogenkartell, was auch seinen mysteriösen Reichtum erklären würde." Jackson warf einen kurzen Blick zu Syren und wartete auf eine Reaktion, die jedoch nicht kam. "Aber das wusstest du bereits.", fügte er leise hinzu. Syren erwiderte seinen Blick. "Seine Verbindung zum Kartell ist essenziell für den Plan, mein Lieber. Wenn wir dort einbrechen wollen, müssen wir ganz genau wissen, wo das Auto steht, wie die Sicherheitsmaßnahmen aussehen und auf welche Überraschungen wir gefasst sein müssen. Das geht nur mit einem Insider." Jackson nickte leicht. "Also statten wir dem Kartell einen Besuch ab? Großartig, du weißt sie können dich nicht leiden. Haben dir nie verziehen das du dich damals für die Russen entschieden hast." Syren lächelte leicht. "Keine Sorge, das ist alles mit eingeplant. Haltet euch an den Plan, und es kann nichts schief laufen. Es darf nichts schief laufen." Mit diesen Worten verschwand sie in einem der oberen Zimmern. Jackson sah ihr einen Moment nach ehe sein Blick wieder zur Karte wandte. Syren schien diesen Coup aus einem für ihn unerfindlichen Grund weitaus ernster zu nehmen als jeden den sie bisher abgezogen haben. Da musste mehr dahinter stecken, das spürte er. Seufzend schaltete er das Licht aus, und folgte Syren nach oben.
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Mastermind
HumorEin kriminelles Mastermind, ein charmanter Trickbetrüger, eine wahnsinnige Kunstfälscherin mit multipler Persönlichkeit und eine kaltblütig Auftragskillerin. Danny Owen kann einfach nicht fassen wo er hineingeraten ist. In einem Moment hackt er noch...