Mastermind

32

"Syren wurde geschnappt!", rief Danny panisch. "Gehört das nicht zum Plan?", fragte Alice. "Ich weiß es nicht, das hat sie mir nie gemorst. Verdammt was machen wir jetzt?" "Ruhe bewahren, wir haben Anweisungen, die werden wir durchführen. Syren wird wissen was sie tut.", ertönte Jacksons Stimme. Danny sah zu ihm. Jackson kletterte gerade aus dem Kofferraum des Ferraris in dem er sich versteckt hatte und strich bewundernd über den glänzenden Lack, als sein Blick plötzlich an etwas ganz anderem hängen blieb. "Na sieh mal einer an.", flüsterte er mit glänzenden Augen. "Syren wird aus dem Haus gebracht Leute! Die Zeit drängt!", rief Danny mit schriller Stimme, während er versuchte nicht zu hyperventilieren. Die beiden anderen ließen ihm noch einen Moment zum Panik schieben, ehe Jackson Dannys Nervenzusammenbruch mit den Worten: "Bereit für Phase zwei von Plan B?", unterbrach und hinter dem Steuer des Wagens Platz nahm. "Oh, sowas von bereit.", ertönte Alice Stimme erwartungsvoll. "Danny, auf dein Zeichen.", meinte Jackson, während er den Wagen kurzschloss. "Gott, steh uns bei.", murmelte dieser, ehe er einen tiefen Atemzug nahm um seine Nerven zu beruhigen. "Also gut, in drei, zwei, eins..."

"Das ist eine Unverschämtheit!", rief Alvarez als Syren in Handschellen an ihm vorbei geführt wurde. Syren lächelte ihm provokant zu. "Scheint so als müssen wir unser Geschäft verschieben, Miguel.", säuselte sie. Während Alvarez seinen Frust lautstark freien Lauf ließ, wurde Syren von Redickton und Forciere nach draußen geführt, dicht gefolgt von Morriah und Garcia. "Sehen Sie Forciere, so schwer war das ja gar nicht.", meinte Redickton mit einem triumphierenden Lächeln. "Freuen Sie sich nicht zu früh, ihr Team ist noch da draußen.", knurrte Forciere und sah sich um. "Seien Sie nicht so paranoid, freuen Sie sich lieber über ihren Triumph.", meinte Morriah, als Forciere plötzlich die Hand hob. "Seien Sie still, hören Sie das?", fragte er. Seine Kollegen verstummten und horchten. "Wovon reden Sie?", fragte Garcia vorsichtig. "Es ist wie ein zischen.", murmelte Forciere und sein Blick fiel auf Syren die ihn grinsend ansah. "Kabum.", flüsterte sie ihm zu. Beinahe zeitgleich zischte eine Rakete über sie hinweg, und schlug im hinteren Teil des Hauses ein.

"Das soll noch einmal jemand sagen es sei unnötig einen Rakentenwerfer in petto zu haben!", rief Alice triumphierend. Danny saß nur mit offenen Mund da und starrte auf das klaffende Loch welches die Rakete in die Hauswand gerissen hatte, genau dort, wo sich der Tresor befand. "Ich frage mich gerade wann aus dem Plan rein und raus ohne aufzufallen der Plan alles in die Luft sprengen wurde.", murmelte er mehr zu sich selbst, doch da brauste auch schon Jackson mit dem Ferrari durch den neu eingebauten Ausgang. "Alice, wie wäre es mit etwas Feuerschutz?", fragte dieser nur lachend. "Mit Vergnügen.", antwortete Alice die bereits wieder nachgeladen hatte, und ging erneut in Position. 

Die Agenten hatten sich von der Überraschung der plötzlichen Explosion noch nicht vollständig erholt, als sie bereits das nächste Zischen vernahmen. "In Deckung!", brüllte Redickton, da schlug bereits die nächste Rakete in ihrer Nähe ein. Weit genug entfernt, das es keine Toten gab, doch nah genug, sodass die Druckwelle, die Agenten zu Boden rissen. Ihre Ohren klingelten noch, als sie plötzlich das Brummen eines Autos hörten. "Der Ferrari.", mumelte Redickton benommen. "Sinclair!", rief Forciere alarmiert und rappelte sich auf um nach ihr zu sehen. Sinclair stand mit einem gewinnenden Lächeln da, die Handschellen hatte sie bereits abgenommen, und ließ sie nun achtlos auf den Boden fallen. "Es war mir ein Vergnügen, Derek. Jedes Mal wieder.", säuselte sie. Forciere zog die Waffe und wollte sie auf Sinclair richten, doch da brauste der Ferrari direkt an ihm vorbei. Der Wagen bremste schlitternd und wirbelte Staub auf, welcher Forciere kurz die Sicht versperrte. Er hörte nur noch Gelächter und das Brummen des Motors, als sich der Staub wieder legte, sah er nur noch den Ferrari, der durch das gesprengte Tor rauschte. "Verdammt!", rief er wütend. Doch da sah er, wie der schwarze Wagen von Garcia dem Ferrari folgte. Dreautaw! Er verfolgte sie. "Vielleicht ist noch nicht alles verloren, wenn wir sie jetzt in die Finger bekommen, haben wir genügend Beweise um sie hinter Gitter zu verfrachten. Wir brauchen einen Wagen, sofort!", rief Forciere, rappelte sich auf und rannte los zum Tor. Vom Ferrari war nichts mehr zu sehen, außer etwas Staub, der sich langsam auf den Boden legte.

"Ich fasse es nicht das es geklappt hat.", murmelte Danny und sah ungläubig aus dem Fenster hinaus, von wo er einen guten Überblick über das Chaos hatte, welches sie verschuldet haben. Die Kameras waren nach der ersten Explosion ausgefallen. Danny sah sich immer noch ihr Werk der Zerstörung an, wo er nicht ganz Unschuldig daran war, als sich die Beifahrertür öffnete und Alice einstieg. Den Raktenwerfer, den sie aus welchem Grund auch immer dabei hatte, warf sie auf den Rücksitz, genauso wie die Laptop die Danny hier aufgebaut hatte. "Fahr!", befahl sie nur, und schnell packte Danny die Austrüstung weg und startet den Wagen. "Wir fahren direkt zum Treffpunkt, Miranda soll dort bereits warten. Jackson und Syren nehmen einen kleinen Umweg, sie müssen vorher noch einen der Agenten abwimmeln, der sie verfolgt.", erklärte Alice ihm. "Woher...", begann er, doch Alice unterbrach ihn. "Syren hat mich angerufen. Jetzt fahr schon!" Danny drückte aufs Gas und fuhr los. "Werden sie ihn abhängen können?", fragte er vorsichtig. Seiner Meinung nach war heute schon viel zu viel schief gelaufen, auch wenn man an ihrem Gesichtsausdruck erkannte, dass Alice recht zufrieden mit den Entwicklungen war. Sie hatte schließlich doch noch was in die Luft sprengen können, genauso wie sie es wollte. "Oh bitte, die beiden fahren einen Ferrari.", antwortete sie nur ohne weiter darauf einzugehen. Danny sah aus dem Augenwinkel zu ihr. Sie sah zufrieden aus dem Fenster. "Ich kann nicht glauben das es wirklich geklappt hat.", murmelte Danny erneut. Da begann Alice unerwarteter Weise zu lachen. "Oh Danny Boy.", benutzte sie Jacksons Spitznamen für ihn und drehte sich zu ihm, ehe sie mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen hinzufügte: "Du solltest langsam begriffen haben, das Syrens Pläne immer aufgehen. Es würde mich nicht einmal wundern, wenn sie nie vorgehabt hätte, Plan A durchzuziehen. Weißt du, Syren lebt nach dem Motto: Mache einen Plan, führe den Plan durch, doch erwarte das der Plan schief läuft. So kann man nicht enttäuscht werden, und man hat immer einen Plan B in der Tasche."