Das Meer

52 4 0
                                    

Langsam  ließ  der Regen nach. Ich spürte wie  eine  weitere  Hitzewelle  anrollte. Die  Schwüle luft drückte mir  auf die  Lunge. Das Atmen  wurde anstrengender. Ich  stand auf  und  schüttelte den  Sand  von meinem Kleid. Das  Meer  wurde ruhiger und der  Himmel  erstrahlte in  dem schönsten Azurblau  das es  der  bucht  Konkurrenz machen könnte. Die Wolken  sahen  aus  wie  fluffig Zuckerwatte die  am  Himmel hängen.
Ein Bein  nach dem  anderen  lief ich  den  Strand erneut ab. Ein paar Bretter  und  Treibholz lag am  Strand.
Ich  sammelte erneut alles ein und legte es  auf  meinen Platz.

Der Schweiß  tropfte von meiner Stirn. Die  Schwüle  Hitze  wandelte sich langsam  wieder  in  die  trockene  Hitze  um. Ich bräuchte  noch Blätter  und  Lianen damit  man  daraus  ein Bett  bauen konnte. Also  ging ich  erneut  in  das Gestrüpp und  sammelte große  frische  Blätter ein. Auch  ein paar  Lianen und  biegsame  Äste  stammelte ich ein und  brachte alles unter die  Palme  mit den  Kokosnüssen. Die  Sonne  begann  sich  wieder  zu  senken und  war  nicht  mehr  weit  vom Horizont  entfernt. "Die  zeit  vergeht hier  viel  schneller  als zuhause". Das Wort  Zuhause  ließ  mein  Herz Stolpern. Ich vermisste meine  Familie  meine Freunde  und  meine  Arbeit. Ich  schüttelte meinen Kopf  um  den  Gedanken  abzuschütteln denn ich hatte  keine  Zeit  weiter traurig  zu sein.

Ich begann  das  Treibholz  in  den Boden  zu  stecken. Doch  es viel immer wieder  um. Ich  legte es zur Seite  und  begann  Löscher  in  den Boden  zu graben. Ich  wollte aus dem  Treibholz ein Pfähler bauen  damit  ich  dazwischen  Bretter  und  Äste  schnüren könnte. Das  Messer von  der  Hütte auf dem Berg  nahm ich um in  2  nahestehenden  Palmen  Kerben  zu  ritzen.  Diese sollten  die Lianen dann hochhalten um  ein Bett  zu spannen. Vorsichtig  und mit all  der Kraft die ich  aufbringen konnte spannte ich  die  Lianen  zwischen  den Palmen und dann  weiter  Richtung  der  eingegrabenen Pfähle. Ein Gerüst  aus  vier gespannten  Seiten  stand  vor  mir. Zufrieden blickte ich  mir die  Konstruktion an.

Der Schweiß  lief mir  erneut  über den Körper  und ich beschloss  eine  weitere Wasserflasche  zu trinken. Das  lauwarme  Wasser  rannte meiner  trockenen Kehle herunter.
Als ich  die  leere  Flasche  sah  viel mir  die Flaschenpost wieder ein. Die  Ebbe hatte eingesetzt. Ich  schnappte mir die  Flasche  und  warf  sie so  weit  wie ich konnte  in  das  Azurblaue Meer  hinein. Ich  folge der  langsam  wegtreibenden Flasche mit den Augen hinterher. Mit  ein  wenig  Hoffnung  im Herzen  das man  mich  rettet  drehte ich mich um und  ging  zu meinem Bett. Ich schnappte mir weitere  Lianen und ließ sie  wie  ein webteppich ineinander  greifen und baute ein  Netz. Auf diesem legte ich  die  Blätter. Die  Stiele der  Blätter zwischen  den  Lianen und  biegsamen  Ästen  verknotete. Die  noch  vorhandenen holzbretter grub ich  unter dem Bett ein und  legte ein  weiteres  Brett  zwischen den beiden eingegrabenen  Brettern.  Mit  nägel  würde das sicher  besser  halte  doch  so etwas  besaß ich nicht. Geschweige denn einen Hammer.

Die  Sonne  hatte den  Horizont  bereits geküsst  und  versank  schnellen  Schrittes  immer weiter  im  Wasser.  Der  hellblaue  Himmel tauchte  in  ein  dunkles  blau und  die  Sterne  begannen  zu leuchten.
Die  Zuckerwatte  wollen  färbten sich  von  gelb bis  Zartrosa rot. Ich hatte  nicht  mehr  lange Zeit  ehe es  stock  finster wurde. Ich ging  noch  ein  letztes  mal  für diesen  Tag  in  den  Wald  hinein. Ein paar  leuchtkäfer  waren in der  Dunkelheit  zu erspähen. Ich pflückte mir  erneut  ein paar  Blätter und  ging den  Weg  zurück. Die Sonne ist  nun  komplett am  Horizont verschwunden.
Vorsichtig  legte ich mich  auf  die  Konstruktion. Leicht  wacklig  hielt es mein Gewicht aus. Dennoch würde ich  es  verbessern müssen.
Ich legte die  großen Blätter über mich. Ich deckte mich  damit  zu auch wenn ich  wusste das diese  immer wieder  verrutschen werden. Ich schloss meine Augen. Diese Nacht sollte  doch hoffendlich erholsamer  sein als die  letzte. Die Energie  die ich heute  verwendete müsste ich mit  Proteinen bald  auffüllen. Ob ich  Fische fange  Tiere  Jage  oder am  Ende  Käfer essen  würde.  Die  Käfer erschauderten mich. Das  würde ich doch nur im notfall  verzehren.
Doch der Schlaf  kam über mich herein  wie die Nacht 0ber den  Tag.

GestrandetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt