Vanessa und Jonathan standen Hand in Hand am Strand. Vor ihnen ein Segelboot. Es hat gerade mal Platz für 2 Leute. Keine Vorräte waren zu erblicken aber ein Segel aus Stoff thronte am Mast. Ich blickte sie an. Wortlos drehten sie sich um und gingen auf das Boot. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Sie schoben es weiter ins Meer. Beide saßen sie drauf. Sie blickten nicht zurück. Nein im Gegenteil sie ließen mich alleine zurück. Ich rannte hinterher durch den Sand. Meine Beine waren leicht wie Federn aber der Sand war schwer zu durchdringen. Sie trieben immer weiter weg ins Meer. Endlich erreichte ich das Wasser. Ich trottete hinein und begann mit den armen zu rudern. Ich schwamm so schnell ich kann hinterher. Doch sie waren schon weit im offenen Meer. Hinter mir war nur noch Wasser so wie rundherum. Jona und Nessi trieben immer weiter dem Horizont entgegen und die Wellen schlugen immer höher gegen mich. Ich schluckte Wasser. Ich konnte nichts mehr sehen außer die weiten des Meeres. Der eben noch blaue Himmel wurde immer dunkler und es begann zu regnen. Nein regen war untertrieben, es stürmte. Die Wellen begruben mich immer wieder und zogen mich hinunter in ihre tiefen. Ich bekam auch keine Luft mehr. Ich ertrank im Meer.
Voller Schreck wachte ich mit weit aufgerissenen Augen auf. Es war dunkel. Der Wind pfeifte und der Himmel ergoss sich mit einer Flut an Regen. Kurz brauchte ich einen Moment wo ich war. Ich hörte Vanessa atmen. "Das war ein traum" murmelte ich als ich langsam realisierte wo ich war. So langsam konnte ich mein Gefühlschaos verstehen. Ich war eifersüchtig auf Vanessa weil ich mich in Jonathan verknallt hatte. Doch die Angst abgelehnt zu werden war einfach sehr groß. So wie früher meine liebe auch nie erwidert wurde. Traurig ließ ich die Schultern sacken und blickte auf das stürmische Meer. Etwas berührte mich an der Hüfte. Voller Schreck und zuckend blickte ich nach hinten wo Vanessa mit offenen Augen lag und mich mit ihren blauen Augen anblickte. Ihre Augen die so blau waren wie das stürmische Meer nach einen regenerguß. Sie lächelte mich an. Mit einem Finger signalisierte sie das ich mich zu ihr legen sollte. So lagen wir wieder nebeneinander Gesicht zu Gesicht. Sie schwieg noch einen Moment ehe sie flüsterte. "Geht es dir besser? Ich merke das du einen inneren Konflikt hast. Dafür kenne ich dich zu lange aber keine Angst er ist nicht mein Typ." Beruhigte sie mich und versuchte mein Gefühlschaos in eine gewisse Ordnung zu bringen. So recht erwiedern konnte ich nichts doch ich kannte Nessi einfach zu gut um zu wissen das sie mich nie anlügen würde. Genauso empfahl sie mir das Thema anzusprechen das ich es entweder abhaken konnte oder eben das happy end. Aber da wir auf dieser Insel Hand in Hand arbeiten müssten gab es kein Platz für diese Dramen. Und sie hatte recht. Das würde ich ansprechen müssen. Doch zuerst sollte die Nacht vergehen und die Augen von uns verschlossen sich bis der nächste Morgen anbrach.
Der Sturm zog weiter, die Sonne ging wie jeden Morgen auf als wär in der Nacht nichts passiert. Die Vögel zwitscherten und die Wellen brachen am Strand mit leisen Rauschen. Das wäre das Urlaubsparadies schlecht hin. Vorsichtig grub ich die Früchte aus. Die sahen immer noch appetitlich aus. Da sie vom kalten Sand wie ein Kühlschrank frisch gehalten wurden. Jonathan bekam zwei Früchte und eine Flasche Wasser. Das gleiche auch für Vanessa und mich. "Heute ist sammeltag" verkündete ich beim Frühstück. "Denn an Sturmtagen werden oft Flaschen und Treibholz angespült. Oder andere nützliche Dinge. Genauso Brauchen wir noch mehr Speere um Fische zu fangen"
Ich hatte das Gefühl als müsste ich Rechenschaft ablegen und sagen was getan werden muss damit wir weiter überleben. "Vanessa du nimmst bitte weiter die Antibiotika. Und wenn es dir einigermaßen geht bring ich dir geeignete Stöcke die du zu speeren schnitzen kannst." Sagte ich mit einem Lächeln. Ich schnappte mir den Rucksack und legte die Wasserflaschen in eine kleine Mulde unter dem Bett. Ich schnappte mir den leeren Rucksack in der Hoffnung viele leere Flaschen zu finden. Ich begann den Strand Richtung dem Berg mit der Hütte abzulaufen. Ich konnte auf dem kurzen Stück sogar 3 Flaschen finden. Diese waren zwar schon ein wenig milchig trüb außen aber sie waren dicht und das war alles was erst mal zählte. Einen Spitzen Stein lugte aus dem Sand heraus. Auch dieser wanderte in den Rucksack. Zurück am Lager angekommen packte ich die Fundstücke aus. Den Stein gab ich vanessa für später. Genauso drückte ich schnell noch die Tabletten aus dem Blister. Die gab ich auch vanessa in die Hand.
"Jonathan würdest du bitte nochmal nach der Wunde schauen? " fragte ich ihn freundlich. "Währenddessen gehe ich den Rest des Strandes ab." Sagte ich mit einem Lächeln und watschelte auch schon los. Vor mir der weite stand mit angespülten Müll und Algen.
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