Zeit

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Es vergingen die Sekunden wie Minuten, die Minuten wie Stunden und die Stunden wie Tage.
Doch Vanessa öffnete die Augen nicht. Diese Situation überforderte mich so dermaßen das ich zu weinen begann. Ich war hilflos wie ein Kind im Meer von Haien umzingelt das nicht schwimmen kann. Ich wollte sie nicht verlieren. Doch ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich gab ihr immer wieder Wasser und wickelte Kühle stofffetzen um ihre Waden und eine auf die Stirn. "Bitte das Fieber muss runter gehen!" Bittete ich mit zitternder Stimme. Ich gab ihr eine 2 Penicillin und auch eine paracetamol denn diese hatte sie nicht genommen und fand ich im sand Liegen. Warum sie das tat verstand ich nicht. War sie sich der Gefahr nicht im klaren? Doch die Mutmaßungen brachten mich nicht weiter. Die Wasserflaschen wurden immer weniger und ein innerer Kampf begann in mir. "Soll ich neue holen und Vanessa alleine lassen oder verzichte ich erst mal auf trinken"

Dieses Fragenkarusell Kreiste mir im Kopf. Meine Lippen waren schon leicht brüchrig weil ich weniger trank. Zu viel sorgen machte ich mir um Vanessa. Die Sonne ging unter. Und der Wind wurde Kühler.
Ich konnte ihre Stimme Hören wie sie aufstöhnte. Langsam sah ich wie der Körper sich auf die Seite drehte. Der Rücken lag frei und ich nutze direkt die Gelegenheit den Verband zu wechseln. Vorsichtig begann ich die Ecke zu lösen.
Das Gewebe des Stoffes begann mit der Wunde zu verkleben. Es tat mir unendlich leid aber ich musste den Stoff entfernen. Ich knibbelte also langsam weiter die Bandage ab. Vanessa machte Jämmerliche schmerzlaute. Ich wollte ihr diese Schmerzen nicht antun doch wenn weiter Dreck in die Wunde kommen würde würde sich auch sicher die Infektion weiter ausbreiten. Endlich hatte ich das stoffstück ab und ich konnte die Wunde begutachten. Der eiter wurde weniger aber das konnte auch daran liegen das ein Teil im Tuch hing und keine Luft herankam. Ich hoffte einfach inständig das das Antibiotika beginnen würde zu wirken. Ich wusch die Kruste ab und verschloss die Öffnung mit einem sauberen Stück Stoff.
Vorsichtig  legte ich  den  ausgemerkelten Körper  wieder ab. Das  Fieber  konnte man in  jeder  Pore spüren  denn  sie  glühte  immer noch. Der kalte  Wind  würde  vllt helfen ihre Temperatur  herunterzukühlen.

Schnaufend  stand ich  auf  und  drückte  vanessa  die  letzte  Wasserflasche  in  die  Hand. "Ich hole  neues  Wasser. Bitte  bleib liegen!" Befahl ich ihr  mit strengen Ton kurz nachdem ich meine Beine in  die  Hand  nahm und  mit  dem  Rucksack und den  leeren  Flaschen  loslief.
Meine Beine  trugen mich  Schritt für Schritt nach vorne. Der Durst breitete sich langsam  in meiner  Kehle aus. Es kratzte und vor Durst begann ich  zu würgen. Mir wurde  richtig  schlecht. Immer schneller begab ich mich  zum  Wasserfall. Als ich  mein Ziel  erreicht  habe  blickte ich  erleichtert auf.
Den Kopf  voran  in das Wasser getaucht trank ich als  gäbe es  nie wieder etwas. Mein Bauch  schmerzte von dem  Füllen her. Nun  saß ich  da. Mein Bauch voll mit  Wasser und die  leeren  Flasche   vor meinen Augen. Ich konnte mich nicht  zurückhalten und  begann  zu weinen. Die Sorgen um  Vanessa  und der  Stress  so  wie  die  Verantwortung   waren mir einfach  zu  viel. Ich musste mich  übergeben. Das ganze  Wasser  kam  wieder  heraus.  "Zu hastig  getrunken und die Sorgen  so  wie der stress"  pochte es  in meinem kopf. Der Magen  schnürte sich zusammen. Die  Flaschen wurden befüllt  und  verschwanden  wieder  im  Rucksack. Langsam  versiegen  die  Tränen und  ich trank nochmal aus der  Quelle. Dieses  mal  blieb  es im Bauch. Er tat auch nicht  so  weh. Ich übergoss mich  noch schnell mit  Wasser  ehe ich mich auf den Weg zurück machte.

GestrandetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt