Das Gebüsch raschelt immer lauter. Wie ein Gejagtes Tier klopfte mein Herz. Was würde da herauskommen? Ein Tier? Ein Mensch? Ureinwohner? Mein Puls stieg höher. Meine Knie wurden weich. Ich sackte zusammen und riss meine arme schützend um mich. Meine Augen wollten sich vor Angst verschließen. Doch ich wollte mich der Situation nicht entziehen. Ich wollte meinen Augen nicht trauen.
Da kam ein junges Wildschwein raus. "Ein Frischling" pochte es in meinem Kopf. Erleichtert atmete ich auf. Doch mit einem Schlag fiel mir ein wo ein Baby ist ist die Mutter nicht weit und diese können sehr gefährlich werden. Ich begann aufzustehen und rannte so schnell ich konnte los. Ich blickte kurz zurück. Das Tier ist mir nicht gefolgt. In der Ferne konnte ich es noch sehen aber ich hörte auch kein Muttertier. Nicht das es ein Waisenkind war. "Nein nein nein!"
Schüttelte ich den Kopf. Das hier ist natur und hier geht es ums Planke überleben. Wenn ich zurück gehe und das Muttertier kommt könnte das schlimm ausgehen. Mein Herz trieb mich zurück. Ich konnte dieses arme Wesen nicht alleine lassen. Mein blick suchte die ganze Gegend ab um evtl doch die Mutter zu erspähen. Wie sehr wünschte ich mir jetzt gerade meine Mutter zurück. Von Trauer erfüllt stand ich nun ganz in der Nähe des jungen Tieres. Ich hörte ein tiefes dunkles Quiecken. Mein Körper zuckte zusammen und das kleine Tier rannte zurück in das Gebüsch. Mit Freude im Herzen das es doch eine Mama hatte ging ich zurück an die lagoone. Ich sammelte meine Sachen ein. Gerade als ich erneut aufbrechen wollte hörte ich ein ganz leises "Hello" in der Ferne.
Die Stimme klang wie die einer Frau. Doch die Stimme war sehr weit entfernt und schallte sehr. Doch das Dickicht der Bäume versuchte die Stimme zu verschlucken und mit dem Rauschen der Äste und Blätter zu überdecken. "Ob der Wind die Stimme bis hier her geweht hat?"
Fragend prüfte ich aus welcher Richtung der Wind kam.
Ich ging dem Wind entgegen. Doch selbst gab ich keinen Ton von mir. Es würde auch nichts bringen denn der Wind würde es sowieso verhindern das er in die richtige Richtung wandert. Also Stiefelte ich los. Das Gestrüpp wurde Dichter und die Wurzel die durch den Boden schlängelten wurden dicker und mehr teilweise waren sie mit einer dicken Moosschicht bedeckt. In der Ferne sah ich eine Bergige Landschaft. Ich fragte mich ob von dort die Stimme kam.
Vllt würden sie nach mir suchen und mich retten. Ich öffnete den Mund. Ich wollte ein Hallo rufen doch meine Stimme war weg.
Kein Ton erklang aus meinem Mund.
"Wie lange war ich hier? Habe ich das sprechen verlernt?"
Eine leichte Panik machte sich in mir breit. Ich nahm eine Wasserflasche und trank einen ordentlichen schluck. Mein Hals war trocken und rau. Ich hatte es nicht bemerkt. Ich öffnete erneut meinen Mund und rief so laut wie ich konnte "Hallo?"
Dieses mal kam aber meine Stimme zum Vorschein. Es schallte durch die kleine bergige Landschaft. Ich blieb stehen und lauschte. Ich wartete auf eine Antwort.
Die Sekunden verstrichen und nichts war zu hören. Langsam zweifelte ich daran ob das Hello wirklich echt war oder ob meine Fantasie mir einen Streich gespielt hat. Dieser Marsch kostete mich erneut Energie die ich für andere Dinge bräuchte.
Ich hatte die Wahl kletterte ich nun die Felsen hoch und könnte ein weiteres Stück der Insel erforschen oder gehe ich zurück und nutze die restliche Energie für meinen Unterschlupf oder eine bessere Feuerstelle.Ich wollte zurück. Gerade als ich umdrehte sah ich ein Stück Stoff an einem Ast hängen. Es war rot.
Ein zartes Rosa fast lachsfarben. So ganz anders als mein leuchtend rotes Kleid. Ich blickte mich erneut um. Doch es war keiner zu sehen. Mein Herz raste und klopfte fast aus meiner Brust. Ich wollte nun diesen Felsen erklimmen. Ich suchte mir einen Weg nach oben. Zwischen den Felsen konnte ich es erklimmen. Durch die scharfen Kanten schlürfte ich mir die Hände ein wenig auf. Der Schweiß lief mir über den Rücken. Es war anstrengend und heiß.
Oben angekommen konnte ich fast die ganze Insel erblicken. Selbst meinen Strand wo ich schlief meinte ich erblicken zu können. Man konnte sogar den anderen Felsen sehen wo das Haus drauf stand. Doch das Haus war so klein wie ein streichholzkopf aus der Entfernung.
Ich trank gierig die Wasserflasche leer. Ich schaute ob ich jemand erblicken kann. Doch nirgends sah ich einen Menschen. Ich rief erneut Hallo. Nur dieses mal schallte es durch die Insel. Ich hasste mich dafür das ich keinen Zettel und Stift dabei hatte. Ich hätte so gerne eine Nachricht hinterlassen.
Ich musste diesen Plan auf einen anderen Tag verschieben und kletterte wieder den felsigen Berg herunter.
Ich riss ein Stück Stoff von meinem Kleidungsstück ab und hing es genau neber den anderen Stofffetzen. Wenn hier jemand ist wird er es sehen und hoffendlich als ein zeichen sehen.
Ich würde eine Nachricht in den sand schreiben und falls jemand auf den Felsen klettert würde er diese dann sehen können.
Ich ging also auf dem weg zurück nochmal an der lagune vorbei trank und füllte erneut die leeren Flaschen auf..