Sonnenuntergang

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Wie erschlagen stand Jonathan da.
Mein Herz klopfte wie verrückt und meine Hände schwitzen. In meinem Kopf drehte sich nur die Frage ob ich das wirklich gesagt habe. Kurz sortierte ich meine Gedanken. Augenscheinlich erwischte ihn das total kalt. Ich schüttelte nur den Kopf. "Du musst nichts dazu sagen. Ich wollte es nur loswerden. So kann ich daran arbeiten. Diese im Keim zu ersticken. Ich weiß wir kennen uns nicht und es ist oberflächlich von mir. Doch es könnte auch eine Art Zuneigung sein die mit Dankbarkeit gemischt ist. Doch bevor ich an Gefühlskotze ersticke lass ich das lieber raus. Bitte behandel mich nicht anders. Oder denk schlecht von mir." Ich blickte ihn fest an.
Ohne weiter darüber nachzudenken fragte ich wie es Vanessa geht. Und ob die Wunde wieder gut verheilt. Immer noch irritiert blickt er mich verdutzt an. Ich hatte meine Gefühle herausgelassen was mir so unendlich gut tat, und ich mich wieder auf das wesendliche konzentrieren konnte. Ich begann das Treibholz zu verwenden um das Bett von Jonathan zu verstärken. Langsam kam der Mann wieder zu sich. "Ähm..." mehr brachte er erst mal nicht heraus. Doch ich wollte ihn nicht zu Wort kommen lassen. So setzte ich wieder zum reden an. "Darf man fragen was du gut kannst? Außer das du Erfahrung in Medizin hast?" Lächelte ich ihn wissbegierig an. "Ich kann gut kochen und handwerklich bin ich ein wenig erfahren so das es für das nötigste reicht." Ich zeigte auf die Betten und den Grill. "Vanessa sammelt Früchte aber sie fällt ja noch raus bis sie wieder 100% fit ist. Ach und sie kann besser angeln als ich." Sagte ich mit einem breiten grinsen während ich kurz zu Vanessa schaute. "Wir brauchen aber noch Aufgaben für dich. Und wir waschen uns in der Lagune wo wir auch Wasser holen.
Vielleicht bist du ein guter Jäger oder Angler oder kannst du nähen?" Ich fragte dem armen Kerl wieder Löcher in den Bauch und das obwohl ich ihm gerade erst gesagt habe das ich Gefühlen für ihn habe. Vanessa begann mich ein wenig zu bremsen indem sie sagte das ich ihn erst mal zu Wort kommen lassen solle. Darauf konnte man nur den Kopf auf und ab bewegen. Mein Mund wurde verschlossen und meine Augen hingen an seinen Lippen. Diese waren aufgesprungen spröde und wund. So als hätte er kaum trinken gehabt. Doch er erzählte ja von was er sich ernährt hatte.
Es stand ihm frei zu gehen. Doch bei diesem Gedanken zwickte es stark in meinem Herzen. Der kühle Wind wehte wieder meine braunen Haare ins Gesicht. Mein Kopf drehte sich wie ein Karussell. Langsam erklang seine Stimme. "Ähm. Ok... ich weiß nicht so recht was ich sagen soll. Aber zu deiner letzten Frage. Ich kann nähen und putzen. Habe medizinkentnisse. Geangelt habe ich noch nie und mit dem speer schon garnicht. Handwerklich bin ich etwas unsicher aber einen Nagel bekomme ich in die Wand" bei der letzten Aussage musste er grinsen. Seine Grübchen zeichneten sich ab. So recht wusste er nicht was er noch sagen sollte konnte man an seiner Körpersprache sehen. Ich überlegte kurz. "In erster Linie geht es hier darum ums überleben. Also wenn du bei uns bleiben willst können wir ja über die Aufgaben sprechen. Denn wir brauchen täglich essen. Das bedeutet angeln und Obst holen. Evtl auch mal Jagen obwohl ich das aber noch nicht versucht habe. Dann muss immer wieder Wasser geholt werden. Der Strand muss nach nützlichen Dingen abgesucht werden. Trinkflaschen Treibholz oder Koffer. Oder was noch so als nützlich erscheint. Genauso sollten wir an der Unterkunft arbeiten und darüber nachdenken eine Toilette zu bauen." Wieder überschüttete ich ihn mit meinen Worten. Er nickte nur und setzte sich auf das Bett. Ich ging neber Vanessa. Ich blickte sie an mit einer Mischung aus Verunsicherung und zufriedene Erleichterung. " also so langsam sollten wir aber die ganze Insel erkundet haben." Sagte ich mit einem erzwingen Lächeln."für heute haben wir genug gemacht. Vllt sollten wir uns kennen lernen. Reden hilft der Seele" ich blickte auf Jonathan.
"Also das ist Vanessa wie du sicher schon weißt und sie ist meine beste Freundin. Wir haben zusammen in einem Restaurant gearbeitet. Ich bin gelernte Köchin. Wir waren auf der Kreuzfahrt weil wir uns schon lange mal einen Urlaub gewünscht haben. Das dieser aber auf einer Insel mitten im Atlantik oder Pazifik endet habe ich nicht mal in den Künsten träumen erahnen können. Ach und ich bin schlecht in Erdkunde." Musste ich mit einem Grinsen sagen.
Vanessa erzählte die Geschichte ähnlich nur das sie gerne später mal im Ausland leben wollen würde wenn sie ihr Studium beendet hatte denn sie war sehr sprachbegeistert.
Jonathan blickte uns interresiert und wissbegierig an. "Also ich bin Jonathan. Habe gerade mein Medizinstudium angefangen. Wollte mich vom stressigen Alltag erholen und in meiner Freizeit habe ich gerne Filme geschaut. Oder war mit Freunden im Kino oder essen. Naya wenn es die zeit mal zugelassen hat. Denn ich bin ein wissbegieriger Mensch und lerne gerne. Mein oberstes Ziel ist es Menschen zu helfen." Ich lächelte. " dann bist du hier garnicht so falsch denn du kannst uns helfen dir zu helfen hier zu überleben" ich musste Prusten und lachen. "Entschuldige" sagte ich als ich wieder ruhiger geworden bin. "Eine meiner negativen Eigenschaften ist das ich viel und gerne rede."

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