Kapitel 28

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Als wir auf den Parkplatz am Baggersee bogen, konnte ich meine Freunde schon bei ihren Autos erkennen, die nebeneinander standen. Zum Glück gab es daneben noch eine Parklücke, in die Tine ihr Auto manövrierte. Ich warf ihr noch einen bestärkenden Blick zu, den sie mit einem kleinen Nicken erwiderte. Ich wollte bloß sichergehen, dass sie sich wirklich damit wohlfühlte, dass sie mit meinen Freunden für einen längeren Zeitraum viel Kontakt haben würde.

Draußen schlug mir eine Hitzewelle entgegen, die mich meine Augen zukneifen ließ, bis ich mich an die hohen Temperaturen gewöhnte. Es waren sicher um die dreißig Grad, was aber hieß, dass wir im See baden gehen konnten, weil sich das Wasser über die letzten Wochen hatte aufwärmen können.

"Hey Leute", begrüßte ich meine Freunde und lief um das Auto herum, um sie zu umarmen.

"Hallo, freut mich, dass das so schnell geklappt hat", lächelte Tine und umarmte zögerlich alle nacheinander, sogar Manuela.

"Gefällt dir unsere Überraschung?", fragte Tiffany aufgeregt und ich nickte lächelnd.

"Ja, es ist so toll von euch, dass ihr das für uns alle geplant habt", bedankte ich mich und umarmte meine Freundinnen noch einmal.

"Können wir los?", erkundigte sich Manuela.

"Wir müssen bloß noch schnell unsere Sachen aus dem Kofferraum holen", meinte Tine und deutete auf ihr Auto hinter uns.

Wir öffneten ihn schnell, verteilten die Taschen auf uns beide und standen dann voll bepackt vor unseren Freunden, die ebenfalls ihre Sachen in die Hand nahmen und bereit waren, zu dem Platz zu gehen, den sie sich ausgesucht hatten, um dort die Zelte aufzustellen.

"Jetzt können wir los", gab ich Bescheid und wir machten uns auf den Weg.

Die Sonne schien erbarmungslos auf uns herab, aber wir waren gut vorbereitet. Ich trug neben meiner kurzen Jeans, die knapp unter meinem Hintern endete, und dem schwarzen Top einen gleichfarbigen Hut. Tine hingegen hatte eine weiße, luftige Bluse und eine kurze Jeans an und dazu einen leicht cremefarbenen Hut mit breiter Krempe, die einen Schatten auf ihren Nacken und Gesicht warf und sie somit vor einem Sonnenbrand schützte.

"Wie weit ist es eigentlich noch?", fragte ich keuchend.

In meine Flip-Flops waren schon viel zu viele Steinchen vom staubigen Kiesweg gerutscht und meine schwarzen Klamotten waren zusammen mit der Sonne auch nicht gerade hilfreich.

"Siehst du das Ufer dort vorne an der Biegung?", fragte Tine mich und deutete mit einem Finger in die Ferne.

Ich rückte im Gehen näher zu ihr, um zu sehen, wohin sie zeigte. Ich stieß leicht gegen ihre Schulter und blickte an ihrem Arm entlang. Und tatsächlich, zwischen hohem Schilf konnte ich einen kleinen Steg entdecken, der zwischen dem Gras herauslugte.

"Oh ja." Ich lächelte und es schien wirklich nicht mehr weit zu sein.

Nach wenigen Minuten kamen wir an der Bucht an, die direkt am Weg lag. Es gab einen kleinen Platz, auf dem das Gras verkohlt und die Erde schwarz war, wo wir später sicher auch den kleinen Grill, der Manuela gehörte, aufbauen würden. Der Steg war nicht groß, aber das war egal. Für unsere drei Zelte war dafür genug Platz, Tiffany und Mareike würden in einem schlafen, Manuela alleine in einem kleineren und Tine mit mir in unserem.

Wir ließen die Taschen auf das Gras fallen und das Zelt gab dabei ein Scheppern von sich. Ich hatte noch nie in meinem Leben eines aufgebaut und hoffte einfach, dass es nicht so ablief wie in gefühlt jedem Film, wo das Metallgerüst immer wieder zusammenbrach oder alles falsch zusammengesteckt wurde. Manuela hatte es da viel leichter, sie hatte ein Wurfzelt, das innerhalb von Sekunden aufgeklappt war. Während wir restlichen vier unsere Schlafplätze aufbauten, richtete sie den Grill her.

Ingo love |girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt