Kapitel 43

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Aufgeregt lief ich die Treppe zu unserer Wohnung nach oben und schloss mit zitternden Händen die Tür auf.

"Bin da!", rief ich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.

"Perfekt, das Ofengemüse ist gleich fertig", antwortete Tine und kam aus der Küche.

"Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast", bedankte ich mich bei ihr und ging zu ihr, um sie zu küssen.

Sie erwiderte es sofort und legte mir ihre Hände an die Taille. Bevor wir jedoch weiter machen konnten, piepste der Wecker und signalisierte uns, dass das Essen fertig war. Tine löste sich sofort von mir, ging schnellen Schrittes zum Ofen und öffnete ihn, um das Backblech mit einem Topflappen rauszuholen. Sofort roch es im ganzen Raum nach dem Ofengemüse und ich sog den Duft in meine Nase. Für einen Moment schloss genießerisch die Augen, bevor ich mich nützlich machte und uns beiden ein Glas Wasser einfüllte. Das Besteck lag schon am Tisch und die Teller standen am Herd, also konnte ich nicht mehr tun, als mich auf meinen Platz zu setzen.

"Reicht dir das oder willst du noch ein bisschen mehr?", fragte Tine und ich drehte mich zu ihr um, um zu sehen, wie viel sie auf meinen Teller getan hatte.

"Einen Löffel kannst du noch drauf tun", bat ich sie und sie kam meinem Wunsch sofort nach.

Dann füllte sie ihren Teller mit dem Rest, der auf dem Blech gewesen war, und setzte sich zu mir.

"Schmeckt es dir?", wollte sie wissen, nachdem ich schon ein bisschen gegessen hatte.

"Perfekt wie immer. Du hättest dir aber nicht so etwas Zeitaufwendiges aussuchen müssen. Du weißt, dass ich mich mit allem zufriedengeben würde", lachte ich.

"Ich hatte fast zwei Stunden Zeit, bis du nach Hause gekommen wärst und da dachte ich, dass ich das ausnutze. Außerdem sollte das Wochenende doch perfekt werden, damit wollte ich sofort anfangen." Ein Lächeln begleitete ihre Worte und ich erwiderte es einfach.

"Danke. Wann wollen wir eigentlich los?", erkundigte ich mich und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand.

"Sobald wir mit dem Essen fertig sind. Danach spüle ich bloß noch das Geschirr und Besteck ab und dann können wir auch schon die Sachen zum Auto bringen."

"Müssen wir echt mit den drei Taschen zum Parkplatz laufen?", fragte ich genervt und war natürlich nicht begeistert, dass wir das alles so weit tragen mussten.

"Nein, ich habe das Auto vor einer halben Stunde um die Ecke an den Rand geparkt. Ich hab mitgedacht", lachte sie und ich atmete erleichtert auf.

Mit dem Essen wurden wir zum Glück schnell fertig und während Tine abspülte, packte ich die verderblichen Sachen aus dem Kühlschrank in die Kühlbox. Der Rest der Lebensmittel war in einer Einkaufstasche untergebracht. Es war nicht viel, da wir ja nur ungefähr zwei Tage dortblieben, also mussten wir nicht die ganzen Schränke leerräumen.

"Ich wäre jetzt fertig, und du?", wandte ich mich an sie, als ich den Kühlschrank letztendlich schloss.

"Ich nach diesem Glas auch", antwortete sie bloß, bevor sie kurz daraufhin das besagte Stück in den Schrank stellte.

"Dann können wir ja jetzt los", stellte ich aufgeregt fest, schnappte mir mit voller Energie die Kühlbox und ging in den Flur, wo schon an einer Seite die Reisetaschen gestapelt worden waren.

"Warte doch auf mich", lachte meine Freundin und folgte mir kopfschüttelnd.

Ich hatte mir in der Zwischenzeit schon meine festen Schuhe angezogen, die neben einem Paar Flip-Flops in meiner Reisetasche die Einzigen waren, die ich mitgenommen hatte. Da wir so oder so entweder am See und in der Nähe der Hütte oder in der Umgebung spazieren waren, brauchten wir auch nicht mehr.

Ingo love |girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt