Als wir am nächsten Morgen aufwachten, war es erst kurz nach neun, was mich überraschte, da ich und Tine gestern Abend noch ziemlich lange wach gewesen waren. Während meine Freundin das Frühstück vorbereitete, ging ich ins Wohnzimmer, um Manuela aufzuwecken. Ich hoffte, dass sie einigermaßen ausgeschlafen und nicht zu müde war, um zu frühstücken.
"Gute Morgen." Meine Stimme war gesenkt und ein leichtes Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich die verschlafene Manuela sah.
"Gut'n Morg'n", brummte sie müde und vergrub ihr Gesicht im Kissen.
"Ich wollte dir bloß Bescheid geben, dass es gleich Frühstück gibt", kündigte ich an und deutete hinter mich in Richtung Küche.
"Oh danke, ich komme gleich", meinte sie noch und ich verließ daraufhin das Zimmer.
Als ich in der Küche stand, hatte Tine schon Brot und Marmeladen vorbereitet. Am Kaffee schien sie gerade zu arbeiten, da sie an der Maschine hantierte.
"Und?", fragte sie mich, als ich gerade auf dem Weg zum Schlafzimmer war.
"Sie kommt gleich", antwortete ich über die Schulter hinweg und suchte im Schrank nach einem Oberteil, das Manuela heute tragen konnte.
Als ich ein violettes T-Shirt in der Hand hielt, ging ich zurück ins Wohnzimmer und reichte der jungen Frau das Kleidungsstück. Sie nahm es dankbar an und zog sich direkt vor mir um, was mir ein bisschen unangenehm war. Ich wartete geduldig, bis sie fertig war, und ging dann zusammen mit ihr in die Küche.
"Guten Morgen", begrüßte Tine uns und stellte mir meinen Kaffee, den ich immer mal wieder in der Früh trank, auf meinen Platz.
"Hey", lächelte meine Ex-Freundin und setzte sich auf den Stuhl, auf dem Tine normalerweise saß.
Wir sagten aber nichts dagegen, sondern meine Freundin ließ sich neben mir nieder, nachdem sie Manuela einen Cappuccino und sich selbst einen normalen Kaffee gemacht hatte.
"Wie geht es dir heute?", fragte meine Freundin die junge Frau ihr gegenüber interessiert.
"Besser als gestern, aber na ja ... nicht gut ist wahrscheinlich die passendste Antwort", murmelte Manuela und ich nahm ihre Hand bestärkend mit meinen.
"Das wird schon wieder alles. Selbst wenn er nicht erkennt, was für eine tolle Freundin du bist, wirst du jemanden finden", versicherte ich ihr und sie nickte.
"Ich hoffe es", seufzte sie und trank ihren Cappuccino in einem Zug aus. Sie schien das Koffein ziemlich dringend zu brauchen.
"Hast du wenigstens gut geschlafen?", fragte Tine, während sie gerade ein Brot mit Erdbeermarmelade bestrich.
"Ja, schon. Wenn ich alleine zu Hause geblieben wäre, hätte ich sicher die ganze Nacht wach gelegen oder meinen Alkoholvorrat leer getrunken."
"Na dann. Wäre es trotzdem für dich in Ordnung, wenn du heute wieder bei dir schläfst? Elea und ich haben heute noch etwas vor", erkundigte sich meine Freundin vorsichtig und sah die junge Frau uns gegenüber forschend an.
"Kein Problem, ich wollte so oder so heute was mit Tiffany machen."
"Okay gut, dann wäre das ja geklärt", lächelte Tine und widmete sich ihrem Frühstück.
Wir taten es ihr gleich und neben ein paar lockeren Gesprächen passierte in der nächsten dreiviertel Stunde nichts mehr. Als wir schließlich an unserer Wohnungstür standen, um Manuela zu verabschieden, umarmten wir uns alle.
"Danke, dass ich zu euch kommen durfte. Ich hätte sonst echt nicht gewusst, wo ich hin hätte sollen", lächelte Manuela dankbar und ließ dann von mir ab.

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Ingo love |girlxgirl
RomanceSchon mehr als zwei Jahre ist es her, dass Elea Tine das letzte Mal gesehen hat. Und trotzdem kann die junge Frau ihre ehemalige Lehrerin nicht vergessen, auch wenn sie sich inzwischen in festen Händen befindet. Eine Begegnung soll Elea wieder fast...