Seine dunklen Wimpern warfen leichte Schatten auf seine makellose Haut. Er sah völlig entspannt aus, so als ob er sich nur für ein paar Stunden hingelegt hätte und jede Sekunde die Augen öffnen würde.
Er war tot, eindeutig, doch er wirkte so lebendig dass es mir Gänsehaut bereitete ihn im Sarg zu sehen.
Wir hatten ihn erst ebend ausgegraben. Er lag schon seit mehreren Jahren unter der Erde, er hätte unmöglich überleben können.
Schockiert wich ich einen Schritt zurück. "Das ist unmöglich." Ich sah rüber zu meinem Vater um seine Reaktion zu sehen, doch er stand nur stocksteif neben mir und rührte sich kein bisschen.
"Vater... was--", meine Wrote durchschnitt sein plötzlicher Schrei. "James!", stieß er in Tränen aus und kniete sich zu ihm nieder, nahm sein Gesicht zwischen seine Hände und versuchte ihn zu wecken. Bei diesem Anblick zog sich mein Magen zusammen.
"James es tut mir ja so leid.", flüsterte er. "Ich hätte bei dir bleiben müssen. Du bist... Du bist wegen mir..."
Das war lächerlich. Mein Vater hatte mir eindeutig erzählt was für ein Egoist James gewesen ist und dass er ihn gehasst hat. Was war das denn jetzt für eine Aktion?
Wütend und gleichzeitig angewidert versuchte ich meinen Vater von der Leiche wegzuzerren, doch der Junge der uns bei der Ausgrabung geholfen hatte, hielt mich auf. "Lass ihn.", sagte er. "Es ist besser, wenn wir ihn seine Gefühle aussprechen lassen die er schon seit Jahren in sich trägt."
"Aber..!", protestierte ich. "Sehen Sie ihn denn nicht? Mein Vater, er... Er spricht eine Leiche an. Wie soll ich..."
Der Junge legte mir eine Hand über die Schulter. "Ich weiß, aber troztdem... Lass ihn einfach."
Ich schwieg. Meine Entsetzen gefüllten Blicke richteten sich auf meinen Vater, der gerade die Hände der Leiche hielt. "James... verzeihe mir. Ich flehe dich an."
Es war unmöglich mich weiter zurückzuhalten. "Was ist los mit dir!?", schrie ich aufgebracht und mein Vater zuckte zusammen, so als ob er von einer Trance aufgewacht wäre.
"Ich...", stotterte er und stand sofort auf. Sein Gesicht war völlig mit Tränen durchnässt und die Nase total rot angelaufen. "Ich weiß es nicht.", schluchzte er und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
Der Junge kam der Leiche etwas näher und seufzte. "Es ist wirklich außergewöhnlich wie manche Menschen einfach nicht verrotten, obwohl sie es schon vor Jahren hätten tun sollen."
"Wie jetzt?", fragte ich bestürzt. "Es kommt häufiger vor dass der Körper mancher Menschen nicht verrottet?"
"Ich weiß zwar nicht wie häufig es vorkommt, aber dies ist nicht der erste Fall den ich gesehen habe.", entgegnete er mir und wandte seinen Blick von der Leiche ab; sah mir dennoch nicht in die Augen.
"Wie heißen Sie eigentlich?", wollte ich wissen.
"Hat es denn einen Sinn dir meinen Namen zu verraten?"
"Na ja... Sie haben uns geholfen und dabei auch noch ansehen müssen wie mein Vater... Ach, egal. Was ich versuche zu sagen ist..."
"Du würdest mir gerne Danken?"
"Ja." Ich seufzte und sah beschämt zu Boden.
"Ach nicht doch. Ich arbeite immerhin hier." Er streckte mir seine Hand entgegen. "Freut mich, du wärst?"
Ich nahm seine Hand an und wollte ihm in die Augen sehen, doch er vermied den Blickkontakt weiterhin. "Sam.", ließ ich ihn wissen. "Sam Clews und Sie wären?"
"Nathael.", sagte er lächelnd und löste seine Hand von meiner. "Nathael Ormond"
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Das Erwachen
Paranormal"Ist es wirklich so auffällig dass ich Menschen nicht leiden kann?" "Nein, überhaupt nicht. Du siehst sie bloß so an als ob du ne Zitrone gegessen hättest.", meinte er und fing die Klinge auf, welche sich kurzzeitig in der Luft gedreht hatte. Mein...