Kapitel 9

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Bild: Sophie

Als ich in die Pause gehe, werde ich von jemanden am Arm gepackt. Als ich mich umdrehe lächelt mich das schwarzhaarige Mädchen an. "Danke, wegen vorhin." Ich winke ab. "Schon okay. Ich bin gerne ein hilfreicher Spickzettel." Lachend reicht sie mir ihre Hand.

"Ich bin Sophie und du?" Freundlich ergreife ich die ihre. "Lion." Sie schenkt mir noch ein Lächeln, dann geht sie an mir vorbei. "Wir sehen uns, Lion."

Nach weiteren vier quälenden Schulstunden, durchschreite ich endlich die Tür zur Freiheit. Als ich zur Bushaltestelle gehe, sehe ich Sophie. Sie läuft auf ein schwarzes Auto zu, wovor ein Mann steht. Augenblicklich erstarre ich. Der Mann vor dem Auto ist Thomas.

In meinem Kopf geht ein Licht auf. Sophie. Daher kam sie mir so bekannt vor. Das Lächeln...das ist seins.

Thomas umarmt seine Tochter innig, dann begeben die beiden sich ins Auto und fahren weg. Shit. Seine Tochter ist in meinem Biologiekurs.

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Zum x-ten Mal schaue ich meinen absoluten Lieblingsfilm "Pretty Woman". Ich will auch so einen Edward. Richard Gere sieht auch recht gut aus, für einen damals Vierzigjährigen, oder wie alt er um die Zeit war.

Mein Blick fällt auf mein Handy. Wie von selbst schnappe ich es mir von meinem Nachttisch. Ganz von allein schreibe ich Thomas eine Nachricht. In der Wartezeit bis er mir antwortet, hole ich mir von unten Chips, Schokolade und Wasser.

Man kann nicht einen Film ohne Kinofutter sehen. Nach zwanzig Minuten vibriert mein Handy. Wie ein Verrückter greife ich danach. Es ist wirklich eine Nachricht von Thomas. Mein Herz macht einen Sprung.

Thomas: Hey. Lion, Sophie ist morgen bei ihrer Mutter...

Ich versuche bei dieser Nachricht nicht unanständig zu denken, aber das ist einfach unmöglich.

Lion: Thomas, fragst du mich gerade nach S**

Vergnügt schmunzle ich in mich hinein. Nervös greife ich in die Chipstüte.

Thomas: Wie kommst du denn da drauf?

Mein Herz gefriert. Scheiße. Meinte er das doch anders? Aber wie kann man das denn anders meinen? Eine zweite Nachricht von ihm rettet mein Leben.

Thomas: Ich frage dich, ob du Zeit hast...

Er ist echt schlecht darin so zu tun, als wären seine Absichten völlig unschuldig.

Lion: Zeit hätte ich. Shoppen?

Es dauert eine Weile bis eine Antwort von ihm eintrudelt.

Thomas: Nein. Ich bleibe morgen lieber zu Hause...im Bett!

Ich hatte Thomas eher zurückhaltend und brav eingeschätzt, aber anscheinend ist er das genaue Gegenteil.

Lion: Ich weiß nicht...

Thomas: Darfst auch so lange bleiben wie du willst.

Lion: Klingt nicht so verlockend, wie du denkst.

Thomas: Und ich dachte, du findest mich verdammt gutaussehend...

Es macht mich kirre, so wie er mit mir flirtet. Ich sterbe beinahe vor Aufregung.

Lion: Zeit?

Thomas: So um vier Uhr Nachmittags.

Lion: Okay.

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