Kapitel 23

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Bild: Til

Kopfschwirrend versuche ich etwas durch den Nebel in meinem Zimmer zu erkennen. Schemenhaft sehe ich Malte und Jana, die kuschelnd zur schlechten Musik tanzen.

Als hätte er noch nie etwas anderes in seinem Leben gemacht, zündet sich Til noch einen Joint an. Woher er die hat, bleibt mir ein Rätsel. Nachdem wir alle die Bong genügend herumgereicht haben, hat er die Dinger aus den Tiefen seines Rucksacks gekramt.

Wie viel verträgt dieser Typ? Ich bin schon nach zweimal Bong total benebelt. Die Musik dröhnt erbarmungslos in meinen Ohren, obwohl sie gerade mal auf Zimmerlautstärke ist. Wenn jetzt meine Mutter nach Hause und in mein Zimmer kommt, dann sind wir am A...

Während ich da so gedankenverloren auf dem Bett hocke, setzt sich Til einfach neben mich. Sehr nah neben mich. Es ist beinahe kein einziger Millimeter mehr zwischen uns. Als ich erneut zu dem Tanzpaar schaue, sind diese weg.

"Bin ich dämlich, oder wohin sind Malte und Jana?", frage ich in den Raum hinein, ohne eine Antwort zu erwarten. "Sind auf Klo." Til hebt eine Augenbraue so, dass ich mir leider sehr genau vorstellen kann, was die beiden dort machen.

Plötzlich, ohne Vorwarnung, liegen Tils Lippen auf meinem Hals. Erschrocken weiche ich zurück. Was war das? Til lacht leise. "Erschrocken? Entspann dich mal ein wenig." Wieder landen seine Lippen auf meinem Hals.

Sofort versteife ich mich. "Ein wenig Spaß und Ablenkung braucht man bei einem gebrochenen Herzen." Haben Malte und Jana ihn auf mich angesetzt? Und seit wann ist er schwul? Dämliche Frage, aber ich hätte ihn eher hetero eingeschätzt.

Ich denke an Thomas. Was er wohl dazu sagen würde? Aber wahrscheinlich hat er mich schon lange vergessen und vergnügt sich mit anderen Männern und Frauen. Auf meine Nachricht hat er ja auch nicht geantwortet.

Mit den Gedanken an Thomas, lasse ich Til an mich ran. Kurz kommen Malte und Jana rein, um sich zu verabschieden. Ich will mich von Til losmachen und sie zur Tür bringen, aber die beiden beachten mich kaum und Til hält mich fest im Griff. Ganz bestimmt haben sie ihn auf mich angesetzt.

Til wandert langsam mit seinen sehr weichen Lippen meinen Hals hinauf, bis hin zu meinen Lippen. Fest presst er seinen gegen meinen Mund. Es ist gefühllos und unsanft, aber dennoch nicht ganz unangenehm.

Mit einer Hand in meinem Nacken zieht er mich noch näher an sich. Dann beugt er sich über mich, sodass ich nach hinten auf die Matratze falle. Hastig entledigt er sich seines Shirts. Eins muss ich zugeben, er ist nicht schlecht gebaut.

Nachdem er auch mich meines T-Shirts beraubt hat, liebkost er meinen kompletten Oberkörper. Es fühlt sich nicht so unbeschreiblich gut an, wie bei Thomas. Aber eben auch nicht schlecht.

Als er bei meinem Hosenbund landet, zucke ich automatisch zusammen. "Schon gut. Müssen nicht so wie gehen, wenn du nicht willst", raunt Til. Erleichtert atme ich aus.

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