He is mine.

Kapitel 15

Die ganze Nacht habe ich kein Auge zu gemacht. Ich lag nur so da und habe auf Thomas' letzte Nachricht gestarrt.

Malte fällt es natürlich sofort auf, dass etwas nicht stimmt. Aber in der zweiten Pause schaffe ich es ihn endgültig ruhigzustellen. Seine Fragerei und Mutmaßungen hängen mir echt zum Hals raus.

Zum Glück bin ich den ganzen Tag Sophie noch nicht begegnet. Es ist, als wäre sie vom Erdboden verschluckt. Und das ist auch gut so. Aber schließlich kommt es wie es nun mal kommen muss. Gegen Schulschluss laufe ich ihr natürlich in die Arme.

Sie sieht mich vernichtend an und geht dann an mir vorbei. Ja, sie hasst mich. Schuldbewusst stapfe ich die Treppen hinunter zum Ausgang.

Weil ich den ganzen Tag so mies drauf war, zwingt mich Malte zu einem Jungs-Abend. Seine Eltern sind mal wieder nicht zu Hause.

Freudig raschelt Malte mit einer kleinen Tüte vor meinen Augen herum, als ich sein Zimmer betrete. "Was ist das?", frage ich naiv. Breit grinsend öffnet er die Tüte und hält sie mir entgegen. "Woher hast du das Zeug?" Er stellt die Tüte auf dem Schreibtisch ab und beginnt einen Joint zu drehen.

"Von so einem Typ aus der Dreizehnten. Verstehend nicke ich und mache es mir auf seinem Bett bequem. Nach fünf Minuten hält er mir einen fertig gedrehten Joint unter die Nase. Ich schüttle den Kopf, aber lange hält sich mein Widerstand nicht. Gegen Malte komme ich eh nicht an.

Geschickt zünde ich den Joint an. Schon nach einem Zug bekomme ich einen heftigen Hustenanfall, was Malte zum Lachen bringt. "Alter, du musst öfters kiffen."

Angewidert halte ich ihm den Joint hin. "Hab meinen eigenen." Grinsend hält er noch einen Joint hoch. Augenverdrehend ziehe ich noch einmal, was wieder mit einem Hustenanfall endet.

Irgendwann habe ich den Dreh endlich raus. Ich finde kiffen eigentlich total bescheuert, aber es hilft bei Liebeskummer. Wenn auch nur vorübergehend.

Interessiert betrachte ich ein Wasserglas und warte darauf, dass es sich bewegt. Das ist mein Zustand nach einem Joint.