Kapitel 28

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Stumm sitzen wir nebeneinander im Auto. Es erinnert mich an unsere erste gemeinsame Autofahrt. Wie gern würde ich das, was in dieser Nacht geschehen ist wiederholen.

Wie von allein fällt mein Bick auf ihn. Augenblicklich macht sich meine Hand selbstständig und landet auf seinem Oberschenkel. "Lion", ermahnt er mich, aber ich denke nicht daran auf ihn zu hören.

Provozierend öffne ich mit einer Hand seine Hose. Zu seinem Bedauern befindet sich nirgendswo eine Gelegenheit zum Anhalten. Langsam fahre ich mit der Linken in seine Hose. Zischend atmet er ein und umfasst das Lenkrad mit beiden Händen.

"Lion", ermahnt er mich noch einmal. Aber an seinem Gesichtsausdruck sieht man deutlich, dass er das gerade genauso sehr will wie ich. Zu meiner Enttäuschung gibt er der Vernunft nach.

"Lion, ich fahre dich nur nach Hause. Nicht mehr und nicht weniger." Enttäuscht ziehe ich meine Hand aus seiner Hose.

Thomas nimmt noch einmal meine Hand in die seine und haucht einen leichten Kuss darauf. "Auf Wiedersehen", flüstert er, dann steige ich aus.

Meine Mutter begrüßt mich freundlich, als ich das Haus betrete. "Wer war das?", fragt sie aber leider sogleich. Shit. "Ähm...ein Bekannter", weiche ich ihrer Frage aus. Ich bin so schlecht. Schnellen Schrittes gehe ich in die Küche, um mir etwas zu Essen zu machen.

"Willst du auch etwas?", frage ich, um das Thema zu wechseln. "Lion, wer war dieser Mann?" Seufzend drehe ich mich zu ihr um. "Niemand. Er ist Sophies Vater." Stirnrunzelnd erwidert meine Mutter meinen Blick.

"Und wer ist Sophie?" Langsam nervt ihre Fragerei. "Sophie ist eine Mitschülerin aus dem Biologiekurs. Ihr Vater hat mich am Busbahnhof gesehen und mir angeboten mich nach Hause zu fahren", erkläre ich Mama.

Erleichtert atmet sie auf. "Okay gut. Du weißt, ich will nicht, dass du zu Fremden ins Auto steigst." Augenverdrehend stimme ich ihr zu. "Ich weiß und das würde ich auch niemals machen. Alles ist gut, Mama."

Endlich lässt sie mich zufrieden allein. Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Ich wünschte, die Dinge wären glasklar und nicht so verwirrend.

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