He is mine.

Kapitel 21

Erleichtert schlendere ich durch die Straßen der Altstadt. Ich schäme mich beinahe, dass es so gut tat meinem Vater die Meinung zu geigen. Er hatte eine Abreibung echt mal verdient. Bestimmt gibt er das für mich bestimmte Geld für seine neue Barbie-Magersüchtig Freundin aus. Oder sonst was.

In meinem Kopf schwirrt alles. Es war wie ein Rausch. Triumphierend laufe ich einfach umher. Auch, wenn ich heute keinen Sieg errungen haben mag, es fühlt sich dennoch so an, als hätte ich die Schlacht gewonnen.

Irgendwann lande ich bei einem Eiscafé, wo ich mir einen riesigen Becher gönne. Während ich da so vor meinem Eis sitze, tauchen wieder Bilder von Thomas auf. Ich weiß noch, wie er mir erklärte, dass Erdbeereis das widerlichste sei überhaupt. Es schmecke nur nach Chemie in fast jeden Eiscafé.

Obwohl ich es nicht will, laufen mir Tränen über die Wange. Schnell wische ich sie weg. Es ist nicht auszuhalten. Kaum habe ich ihn für eine Sekunde lang vergessen, taucht er auch schon wieder aus irgendeiner dunklen Ecke meines Gehirns wieder auf.

Hastig esse ich mein Eis auf, zahle und mache mich dann schließlich auf den Heimweg. Zu Hause bin ich Gott sei dank allein. Meine Mutter ist mit einer Freundin unterwegs, wie mir ein kleiner weißer Zettel auf dem Küchentisch verrät.

Ich pflanze mich vor den Fernseher und versuche mich mit einer bescheuerten Comedyserie abzulenken. Doch wie ein Zwangsgestörter sehe ich jede Viertelstunde auf mein Handy. Es könnte ja sein, dass Thomas mir schreibt.

Warum muss immer alles so wahnsinnig kompliziert sein? Warum machen wir Menschen uns das Leben so schwer? Es ist doch egal, ob zwischen ihm und mir mehr als zehn Jahre liegen. Na und? Solange wir glücklich sind, ist es doch egal.

Seufzend begebe ich mich schließlich in mein Zimmer und lege mich depressiv aufs Bett. Bestimmt meldet er sich morgen, rede ich mir ein, um für heute meinen Kopf ausschalten zu können. Ja, bestimmt. Morgen wird er sich melden.