He is mine.

Kapitel 16

Als Malte auch noch den Wodka seines Vaters herauskramt geht es komplett Bergab. Alles ist verschwommen und lustig.

Am nächsten Morgen wache ich auf den Stufen der Haustreppe auf und frage mich wie ich hier gelandet bin. Malte ist nirgends zu sehen.

Ich kann mich nur noch verschwommen daran erinnern, dass irgendwann so gegen zwölf auf den örtlichen Spielplatz gegangen sind und Karussell gefahren sind, bis ich kotzen musste. Danach ist alles komplett weg.

Mit Kopfschmerzen versehen mache ich mich auf die Suche nach Malte. Ich werde schnell fündig. Er liegt auf der Couch im Wohnzimmer und schnarcht vor sich hin. Wann wollten seine Eltern noch mal kommen? Ich hoffe, dass sie erst abends wiederkommen.

Um wach zu werden, gönne ich mir erst einmal eine warme Dusche. Danach mache ich mich fertig und ziehe mich an. Thomas' Pulli riecht immer noch nach ihm. Nach seinem herben Aftershave. Nostalgisch atme ich den Duft ein und schwöre den Pulli solange zu tragen, bis er nicht mehr nach ihm riecht.

Der restliche Samstag vergeht langweilig wie eh und je. Ich hocke auf Maltes Couch im Wohnzimmer und schaue alle Staffeln von Modern Family, während mein bester Freund neben mir vor sich hin schnarcht.

Gegen fünf Uhr wacht die Schlafmütze endlich auf und ist noch nutzloser wie ich. Malte macht sich erst gar nicht die Mühe sich fertig zu machen, da es sich eh nicht mehr lohnt. "Wann wollten deine Eltern noch mal wiederkommen?", frage ich ihn sogleich.

"Sonntag", antwortet dieser verschlafen. Zum ersten und letzten Mal an diesem Tag steht Malte auf, um sich einen Energydrink aus der Küche zu holen.

"Also, was ist denn so schlimmes passiert, Dramaqueen?" Für den neuen Spitznamen bekommt er erst einmal eine Breitseite meinerseits. "Musst du nicht wissen", sage ich knapp, wofür ich eine Breitseite erhalte.

"Ich habe dich jetzt anderthalb Tage schweigen lassen, jetzt musst du reden." Augenverdrehend starre ich auf den Fernseher. Aber so langsam gebe ich mich geschlagen. "Thomas hat das mit uns beendet." Missbilligend schüttelt Malte den Kopf.

"Was für ein Idiot. Der kann noch mit hundert einen Siebzehnjährigen aufreißen und macht denn Schluss." Seine plumpe Art bringt mich beinahe zum Lachen. "Seine Tochter hat das mit uns rausbekommen und Stress gemacht."

"Shit. Wer ist seine Tochter noch mal?" "Sophie. Die aus dem Biologiekurs." Schwer atmet Malte aus. "Oh Mann, ich dachte die wäre cool drauf."

"Ja, ist sie auch. Aber das war ihr wohl zu viel." Malte legt tröstend einen Arm um mich. "Bor Junge, was ist das denn für ein Zeug." Angewidert zupft er an Thomas' Pulli.