3. Kapitel

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Genervt gehe ich die Unterlagen durch. Wozu ist diese Bürokratie gleich noch gut? Ich schwimme im Geld. Warum muss ich mir Kreditkartenabrechnungen ansehen? Aber Jarvis ist der Meinung das gehöre dazu wenn von einem der Privatkonten größere Geldbeträge abgehen.
Tiffany's. Vor vier Tagen wurde dort mit meiner Kreditkarte eine Diamantenkette oder so gekauft.
Hat Su sich etwas gegönnt? Soll sie doch. Romantischer wäre es zwar gewesen sie hätte irgendwann mal eine Andeutung gemacht und ich hätte sie ihr gekauft, aber gut.
"Jarvis, was soll der Scheiß? Meine Frau kann sich kaufen was sie will."
"Mister Stark, es war nicht Ihre Frau die sich das Collier gekauft hat."
"Nicht?"
"Es war Miss Stark."
"Ava?" rufe ich erstaunt. "Warum zum Teufel kauft sie sich so teuren Schmuck? Sie ist fünfzehn Jahre alt verdammt!" fluche ich.
"Ich denke sie hat sie heute ihrer Freundin Miss Callister zum Geburtstag geschenkt." bemerkt mein interaktiver Butler.
"Was? Was fällt ihr ein so teure Geschenke zu machen?" schreie ich. "Das Teil hat 15. 000 Dollar gekostet."
Vor Wut schnaubend laufe ich wie ein wildes Tier im Käfig im Zimmer auf und ab.
"Wenn ich vorschlagen dürfte mit Miss Stark ein ernstes Gespräch zu führen." rät er mir.
"Entschuldige Kumpel, aber ich brauche in dieser Sache wirklich keinen Rat von einem interaktiven Computerprogramm." rufe ich genervt.
"Natürlich, Sir!"

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Eng umschlungen tanzen wir zu einem langsamen Lied an deren Namen ich mich im Nachhinein nicht mehr erinnern kann. Ich war abgelenkt. Tristan's Körper so nah bei mir bringt mich fast um den Verstand. Er duftet so toll. Und sein Lächeln läßt in meinem Bauch mit jedem Blick einen neuen Schwarm Schmetterlinge flattern.
Wo seine Hand die Haut an meinem Rücken berührt brennt sie wie Feuer. Ich hoffe er bekommt nicht mit wie sehr mein Körper auf ihn reagiert! Und ich hoffe das er von meinen schwitzigen Handflächen nicht abgeturnt ist.
"Hrm." werden wir mit einem Mal aus unserer Trance geholt. Verwundert wache ich auf und sehe mich um. Es ist April die hinter Tristan steht und demonstrativ auf ihr Handgelenk tippt. Erschrocken reiße ich die Augen auf. Ist es etwa schon so spät?
"Wie spät ist es?" frage ich hysterisch.
"Bereits 20 Minuten zu spät." ermahnt Sie mich.
Scheiße!
"Verdammte Scheiße. Meine Eltern bringen mich um." schreie ich und beginne hektisch los zu rennen um aus April's Zimmer meine Tasche und Jacke zu holen. Da fällt mir Tristan ein den ich einfach so da habe stehen lassen. Er steht da und sieht mir bedröppelt entgegen. Mit einem Sprung bin ich wieder bei ihm und greife nach seinen Händen. Auf Zehenspitzen stehend schenke ich ihm einen schnellen Kuss den er erfreut erwidert.
"Wir telefonieren morgen?" frage ich.
Er nickt und murmelt "Gute Nacht, Babe!"
"Gute Nacht, Darling."
Mit diesen Worten musste ich dann aber wirklich los.
Dad würde toben wenn ich zu spät nach Hause komme. Sicherlich ist er noch auf.
Mom's Donnerwetter dürfte wohl morgen früh folgen.

Mal sehen welcher Fahrer draußen steht? Wenn es Ron, Mom's persönlicher Fahrer ist habe ich vielleicht Glück und er deckt mich mit einer klitzekleinen Lüge.
Hastig verabschiede ich mich mit einer Umarmung von April und verspreche sie morgen anzurufen.
"Miss Stark." höre ich da eine strenge dunkle Stimme hinter mir.
Mist, es ist Happy. Von ihm konnte ich keine Gnade erwarten. Langsam drehe ich mich zu ihm um und grinse schief. "Hallo Happy."
"Miss Stark, ich warte." antwortet er scharf.
Eilig gehe ich auf den Wagen zu und steige sofort ein als er mir die hintere Tür aufhält.

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"Junge Dame wir müssen reden." begrüßt Dad mich als ich am Morgen müde und verschlafen in die Küche geschlurft komme.
"Dir ebenfalls einen guten Morgen, Daddy." erwiderte ich und schenke ihm ein zuckersüßes Lächeln. Irgendwas ist im Busch. Er scheint sauer zu sein. Aber warum nur?
"Komm mir nicht so, Ava!" fährt er mich an.
"Daddy ..."
In diesem Moment betritt Aiden die Küche, merkt was hier für eine schlechte Stimmung herrscht und dreht ohne ein Wort zu sagen wieder um.
"Herje, kann man in diesem Haus nicht mal ein ruhiges Gespräch führen?" meckert Dad. "Komm mit in mein Arbeitszimmer!" befiehlt er.
Schweigend folge ich ihm.
Als wir an der angelehnten Schlafzimmertür vorüber kommen sieht Mom zu uns auf. "Was habt ihr denn vor?" lacht sie.
"Su, kommst du mal bitte mit!" herrscht Dad sie an.
Mom zieht erstaunt die Augenbrauen hoch folgt uns aber dennoch in Daddys Arbeitszimmer im 2. Stock.
Kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen beginnt er auch gleich mit seinem Donnerwetter.
"Was fällt dir eigentlich ein eigenmächtig bei Tiffany einzukaufen?"
"Aber ich gehe doch schon ewig allein dort einkaufen." rechtfertigte ich mich verständnislos.
"Das stimmt." fügt Mom an. "Tony, was ist denn los?"
"Ich muss es wohl anders ausdrücken. Seit wann kaufst du dort eigenmächtig Schmuckstücke im Wert von 15.000 Dollar?"
Mom neben mir schnappt hörbar nach Luft. "Wie bitte?" fragt sie leise und dreht sich so das die mir direkt ins Gesicht sehen kann.
"Dad, es war ein Geschenk und ich ... ich dachte das sei ... Okay." murmle ich.
"Es soll okay sein ein Geschenk für 15.000 Dollar zu machen?" echauffiert er sich lautstark.
"Ava ...." richtet sich nun auch Mom's Wut auf mich. "... sag das das nicht wahr ist. Was hast du denn da gekauft für so viel Geld?" zischt sie leise.
"Ein Diamantcollier war es." antwortet Dad für mich.
"Jetzt sag nicht du hast deiner Freundin ein solch teures Geschenk gemacht!" fragt Mom und wirkt über diese Verschwendung bestürzt.
"Meiner besten Freundin." berichtige ich sie.
"Ava am liebsten würde ich schreien." murmelt Mom und wirkt plötzlich total verletzlich.
Dad scheint es ebenfalls mitzubekommen und stellt sich neben sie um sie in seine Arme zu schließen. "Alles okay?"
Mom nickt stumm.
"Ava, deine Mutter hat recht. Du kannst nicht einfach so derart teure Schmuckstücke kaufen und verschenken. Das die das überhaupt mitgemacht haben haben in dem Klunkerladen." wundert er sich leise.
"Wir sind Stammkunden und außerdem hatte ich die goldene Karte dabei." murmle ich beschämt.
"Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich bin schockiert wie leichtfertig du so viel Geld ausgibst." ruft Dad.
Langsam reicht es mir.
Seit wann regen sie sich wegen dem bißchen Geld so auf?
"Ich verstehe nicht warum ihr euch so aufregt." schreie ich sie an.
Beide zucken mit aufgerissenen Augen zurück. Dad fängt sich jedoch schnell wieder. "Junge Dame. Du scheinst nicht zu begreifen das unser Geld auch verdient werden muss. Damut du das lernst, wirst du die restlichen Ferientage mit Pepoer verbringen."
"Pepper Pots? Was soll ich bei ihr?"
"Lernen. Mitarbeiten."
"Was? Dad? Ich hab einen Job." rufe ich.
"Dein Modeljob muss erstmal warten. Meines Wissens hast du in der nächsten Zeit keine Fotoshootings mehr. Und ich werde Julia natürlich gleich anrufen."
"Dad ..." versuche ich erneut ihn zur Besinnung zu bringen.
"Still!" Er hält mir seine erhobene Handfläche entgegen.
"Es reicht wirklich, Ava." sagt Mom leise. "Du hast über die strenge geschlagen und musst mit den Konsequenzen klar kommen. Dein Vater hat recht."
Das ist zuviel für mich. Das selbst Mom nicht mehr zu mir hält.
Wütend lasse ich die beiden stehen und rausche aus dem Zimmer.
"Irgendwann wirst du uns dafür dankbar sein." höre ich noch von Mom.

Stark - Für euch - Für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt