Seitdem die Kinder auch noch weg sind und ich ganz allein in diesem riesigen Kasten herum sitze, fühle ich mich zugegebenermaßen einsam. Klar Rhodey wartet auf mich, will angeln gehen oder so. Ein Daddy-Ablenkungsmanöver, sicherlich von Ava eingefädelt, aber ich habe keine Lust. Ich will Trübsal blasen, muss nachdenken. Über mich, über Susan, über unsere Familie. Meine Frau ist weg, meine Kinder sind ihr hinterher - wer weiß wie lange sie weg bleiben oder ob sie jemals wieder kommen. Bis ich Susan kennenlernte war ich Einzelgänger. Ich brauchte niemanden. Ein unverfängliches Abenteuer hier, ein aktionreiches Wochenende da - alles war gut. Doch ich bin Ehemann und Familienvater und scheiße nochmal, ich vermisse meine Familie. Zwar habe ich es versprochen, aber ich kann doch nicht tatenlos in New York herum sitzen wärend meine verdammt sexy Frau mit Cap in England ist. Schon immer stand er auf sie. Und nicht nur er. Susan scheit nie mitzubekommen welchen Eindruck sie auf Männer macht, was sie allein mit ihrem bezaubernden Lächeln anrichten kann. Und nun ist sie im Land der charmanten Gentleman, die bessere Manieren haben als ich es je könnte. Oh ja, darauf steht sie. Ganz sicher nicht auf das Chaos und meine ewigen Escarpaden. Wenn ich ehrlich bin hat sie es mit mir nicht leicht. Scheiße ich weiß das. Jarvis sagt es oft genug. Aber was soll ich tun? Ich kann nicht über meinen Schatten springen. Das packe ich nicht.
"Jarvis."
"Ja, Sir."
"Was soll ich tun?"
"Was meinen Sie genau, Sir?"
"Na ... alles. WAS SOLL ICH TUN?" schreie ich die Wand in meiner Werkstatt an.
"Sir, zu aller erst sollten Sie sich beruhigen!" schlägt er mir vor.
"Mich beruhigen? Ich bin am Ende. Meine Familie ist am Ende und du rätst mir mich zu BERUHIGEN?" brülle ich.
"So ist es. Zu aller erst sollten Sie sich beruhigen. Ein klarer Kopf wird Ihnen helfen eine Strategie zu entwickeln." erwidert er in gewohnt sachlicher Weise.
"Eine Strategie." lache ich schnaubend. "Ich hatte gehofft du schlägst mir eine gute Strategie vor!"
"Das kann ich nicht, Sir. Ich bin kein Mensch."
"Tja. Sonst fällt dir das doch auch nicht ein wenn du mich mit deinen klugen Ratschlägen belagerst."
"Sir, ich kann Ihnen Ratschläge geben. Aber wie es in Ihrem Herzen aussieht und wie Ihre Gefühle gegenüber Ihrer Frau sind, das weiß ich nicht."
"Verdammt nochmal wie sollen die schon aussehen? Ich liebe sie!" rufe ich und raufe mir die Haare.
"Dann schlage ich vor, Sie zeigen es ihr endlich. Mrs. Stark wartet auf ein Zeichen, denke ich."
"Ein Zeichen?"
"Ja, so etwas wie ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein romantischer Urlaub zu zweit. Warum muss ich Ihnen Tipps geben wie Menschen miteinander aggieren sollten?" fragt er und es klingt amüsierte Verwunderung in seiner Stimme mit.
"Ähm ... weil du das immer tust?" ich zucke mit den Schultern. "Du meinst also ich sollte mir Susan schnappen, sie irgendwo hin entführen wo es einsam ist und ..."
"Ich schlage vor sie nicht zu entführen, sondern ..." wirft er ein. Wird von mir jedoch gleich wieder unterbrochen. "Das war nur ... metaphorisch gemeint." brumme ich.
"Ach so."
"Du rätst mir also ihr nach zu reisen?"
"Wenn Sie meinen."
"Ja was denn nun? Soll ich ihr Zeit geben oder soll ich sofort zu ihr fliegen? Soll ich mein Verhalten ändern, den Anzug an den Nagel hängen. Oder ist es das was sie überhaupt noch an mir interessant findet? Oder braucht sie eine neue Aufgabe? Soll ich ihr eine beschaffen? Wenn ja, was schlägst du vor? Ein neuer Job, irgendwas charikatives. Früher hatte sie die Kinder. Die brauchen sie jetzt aber nicht mehr. Ist es das was ihr fehlt?" brabbel ich.
"Sir, ich ..."
"Scheiße, ist es das? Hat sie dir etwas gesagt? Oder hat sie einen neuen und ist deshalb weg? Ist sie mit ihm zusammen da in England?"
"Sir, wenn Sie mich bitte mal ..."
"Nö mein Freund. Ich hab den Nagel auf den Kopf getroffen oder? Scheiße!" fluche ich laut. Renne in der Werkstatt auf und ab und raufe mir die Haare. "Su ist weg weil sie einen anderen hat. Ist es ... scheiße, ja. Es ist Steve. ich wusste es." Wütent renne ich die Treppe hinauf in unser Schlafzimmer.
"Sir ..." höre ich Jarvis Stimme hinter mir. Doch ich achte nicht darauf. Jetzt habe ich ein Ziel. So schnell ich kann werfe ich einige Kleidungsstücke in eine lederne Reisetasche. "Jarvis." brülle ich.
"Sir." kommt es genervt zurück.
"Sag mal, bist du sauer?" frage ich verblüfft.
"Ach, wie kommen Sie darauf , Sir?" Er kann sarkastisch sein. Wieder eine Neuerung an ihm. Seltsam. "Wie kann ich Ihnen sonst noch helfen?"
"Ähm ... ja genau. Mach mein Flieger fertig! England. So schnell es geht." befehle ich.
"Sir, dass wird nicht möglich sein. Ihr Privatjet steht noch immer in Dorset Süd-England. Ihn zurück zu beordern und für einen weiteren Flug über den Atlantik vorzubereiten würde wenigstens einen weiteren Tag in Anspruch nehemen." erklärt mein Virtueller Butler.
"Mist! Stimmt ja. Dann buche eben einen Flug in der nächsten Maschine!"
"Wie Sie wünschen, Sir. Einen Moment."
Während ich warte packe ich weiter. "Ob ich einen Anzug mitnehmen sollte?" überlege ich und entscheide mich dafür. Den im praktischen Koffer stelle ich zu meiner Tasche neben die Eingangstür.
"Sir ... ich habe Ihnen einen Flug um 06,25 Uhr morgen früh gebucht. Ihr Taxi kommt um 05,30 Uhr." berichtet Jarvis mir.
"Pha, Taxi. Ich fliege natürlich. Seit wann brauche ich ein Taxi? Aber der Rest hört sich gut an!" erwidere ich gönnerhaft.
"Wie Sie wünschen. Ich werde Sie rechtzeitig wecken."
Nachdem einige Sekunden Schweigen herscht, sage ich "Hey Kumpel, danke!"
Er lässt sich Zeit mit der Antwort "Das ist meine Aufgabe, Sir."
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Stark - Für euch - Für immer
FanficHier nun endlich die Fortsetzung der STARK Geschichte. ************************************************************************** Wie geht es Familie Stark heute? Tony und Susan sind noch immer glücklich verheiratet. Glücklich? Oder vielleicht doch...