23. Kapitel

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Wie in einer Schockstarre verhahrt Stephen in seinen Bewegungen, während wir beide entsetzt zur Tür starren, wo Ron steht und wütend Luft holt. Einen Wimpernschlag später kommt Bewegung in ihn. Kaum bei der Couch angelangt reißt er Stephen an den Schultern von mir herunter.
"Hey was ...?" ruft der überrumpelte Stephen. Ehe er noch etwas sagen kann, trifft ihn Ron's Faust am Kinn. Sein Kopf verdreht sich und er taumelt zurück. Doch nicht lange. Ganz der gut ausgebildete Polizist stürzt er sich sofort auf seinen Angreifer. Seine aufgeplatzt Lippe ignoriert er vorerst. Eine ausgewachsene Prügelei mit gegenseitigem Schlagabtausch findet vor meinen entsetzten Augen statt.
Ich, ebenfalls noch völlig überrumpelt wie das hier ausartet kann nichts anderes tun als den beiden zu zusehen. Irgendwann wache ich aber doch auf, stehe auf und schreie "Ron, Schluss damit!"
Natürlich ignoriert man mich.
"Stephen dann hör' du wenigstens auf!" probiere ich es anders herum.
Diesmal bekomme ich wenigstens eine Antwort. "Susan, dein sogenannter Personenschützer ist hier eingebrochen. Da habe ich doch wohl das Recht ..."
"Eingebrochen?" zischt Ron dazwischen. "Von wegen, du Vogel. Währe ich hier nicht aufgekreuzt hättest du sie ...." Er deutet auf mich."... hundertpro vergewaltigt." brüllt er.
"Was?" Stephen ist zu recht verwirrt. "Ich dachte sie ist deswegen hier ..."
"Tja, mit dem denken hast du's nicht so oder?" lästert Ron und wischt sich mit dem Handrücken über den blutigen Mund während er leichtfüßig herum tänzelt und Stephen mit der anderen Hand zu sich lockt.
"Stephen ich erkläre es dir. Aber jetzt hört endlich auf!" flehe ich und während ich spreche steigert sich meine Stimme in leicht hysterische Tonlagen.
"Sie ist die Frau von Iron Man, du Vogel. War dir das nicht klar als du sie gefickt hast?" höhnt Ron weiter.
Bitte was?
Entsetzt starre ich ihn an.
Stephen ebenso. "Ich habe was getan, bitte?"
"Ja klar. Jetzt tu mal so unschuldig." fährt Ron fort. "Aber weißt du was, mein Auftrag ist es solche Schmeißfliegen wie du eine bist von Susan fern zu halten. Also los jetzt. Komm her Susan!" Er hält mir die Hand hin.

Ich ergreife sie und werde von ihm hinter sich hergezogen. Der verdatterte Stephen bleibt allein in seinem demolieren Wohnzimmer zurück.

Kaum sind wir vor dem Haus faucht Rom mich an. "Was ist nur los mit dir? Erst lässt du mich mit dem Vogel mitten im nirgendwo einfach stehen. Dann fahre ich zurück ins Cottage, doch wer ist nicht dort? Du. Ich suche dich im Hotel bei Stark. Doch auch dort hat dich keiner gesehen. Scheiße, Susan, ich habe mir Sorgen gemacht! Warum zum Teufel bist du ausgerechnet hier her gekommen?"
"Ich ... ich wollte ihn warnen." gebe ich leise zu.
"Diesen Trottel?" Er deutet mit dem Daumen hinter sich auf's Haus. "Ich verstehe echt nicht warum du dich wieder auf's Kreuz legen lässt. Für mich sah das vorhin so aus als hättest du kein gesteigertes Interesse daran nochmal mit ihm was anzufangen."
"Das habe ich auch nicht." fluche ich und werfe theatralisch die Hände in die Luft. "Ich hab' gerade erst Tony reinen Wein eingeschenkt, da begehe ich doch nicht gleich den nächsten Fehler." echauffiere ich mich während wir ins Wageninnere steigen. Ron auf der Fahrerseite und ich daneben.
"Bin ich auch nur so ein Fehler?" knurrt er.
Ich nicke schuldbewusst. "Du warst es."
Er sieht mich entsetzt an. "Wie bitte? Ich hatte angenommen da wäre was zwischen uns. Ich hab da was gespürt." gesteht er.
Ich rolle mit den Augen. "Tja. Ich spüre da gar nichts. Zumindest nicht so wie du. Du bist mein engster Freund, Ron und ich möchte dich nicht verlieren. Aber mehr ... Du weißt wie ich dazu stehe." Um zu signalisieren das für mich das Gespräch an dieser Stelle beendet ist, sehe ich demonstrativ aus dem Fenster. Wütend tritt er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. So schaffen wir die Strecke bis zum Cottage praktisch im Katzensprung.
Dort angekommen stürme ich aus dem Fahrzeug und zur Haustür, die ich wütend hinter mir zu knalle. Hinter mir höre ich den Wagen mit einem Kickstart davon fahren.
Gut so! Soll er sich etwas abreagieren und beruhigen ehe er mir wieder unter die Augen tritt.
Langsam geht mir hier wirklich alles nur noch auf die Nerven.

Stark - Für euch - Für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt