Kapitel 3 - Zicken

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Nach dem Unterricht verabschiedete ich mich von Machi und ging zur Halle, in welcher das Volleyball Team der Mädchen trainiert. Zum Glück hat mir Suna vorhin erklärt, wo ich hin muss.

Jetzt wo ich vor der Halle stehe, bin ich Mal wieder ziemlich nervös.
„Na, wer bist du denn? Willst du mitmachen?"
Schnell drehte ich mich um, um herauszufinden, wem diese Stimme gehört. Vor mir stand nun ein relativ großes Mädchen mit rotem Haar. Ich glaube, dass ist eine 3. Klässlerin.
„Ich...ähm... bin...Sakiko Kita. Ich wäre gerne die Managerin dieses Clubs."
Nervös spielte ich mit einem Knopf von meiner Jacke, während ich erwartungsvoll zu dem Mädchen hochschaute.
„Ah, na dann. Du heißt also Kita, hmm? Hast du einen Bruder?"
Ich schüttelte kurz den Kopf. Wer mein Bruder ist, spielt schließlich keine Rolle.
„Verstehe und du wärst gerne Managerin?"
Ich nickte.
„Na gut. Komm ruhig mit rein und schau es dir an. Ich bin übrigens Kapitän des Teams. Mein Name ist Rinko Kikuchi."
Ich bedankte mich für die Möglichkeit und folgte ihr dann in die Halle.

Kurz darauf kam auch der Rest des Teams und Kikuchi stellte mich ihnen kurz vor, bevor sie anfingen.
Ich warf ihnen Bälle zu, sammelte Bälle wieder ein und kümmerte mich darum, dass sie immer genügend zu trinken hatten. Ich versuchte sie einfach so gut es ging zu unterstützen.
Dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich hier nicht erwünscht bin.
Ich wusste nicht genau wieso, doch ich hatte das Gefühl, dass ein paar von ihnen mit Absicht Bälle auf die Tribüne beförderten und auch über mich lachten, wenn ich an ihnen vorbei ging. Die ganze Zeit auf die Tribüne zu laufen war ehrlich gesagt ziemlich anstrengend.

Ich kannte niemanden von ihnen und ich konnte mir somit beim besten Willen nicht erklären, was hier eigentlich los war.
Ich hoffte, dass ich mir das alles nur einbilden würde.
Obwohl ich nicht mitspielte, war ich ziemlich kaputt, als das Training beendet wurde.
„Hey, Kita! Wir sind alle ziemlich müde, würdest du hier bitte aufräumen? Ich schließe dann nachher ab. Tschüss."
Noch bevor ich etwas sagen konnte, gingen sie alle einfach raus und ich blieb alleine in der Halle zurück.

Ich soll das alles alleine machen? Na schön...

Ich wusste, dass mein Bruder wohl auch bald fertig sein müsste, also beeilte ich mich alle Bälle einzusammeln, die Netze abzubauen und dann noch schnell zu wischen.

Nachdem das alles erledigt war, ging ich erleichtert aus der Halle und machte mich auf den Weg zum Schultor, wo ich dann auf meinen Bruder wartete.
Während ich dort wartete liefen auch ein paar Mädchen an mir vorbei, welche ich zuvor beim Training gesehen hatte, allerdings schienen sich diese nicht über meinen Anblick zu freuen. Sie warfen mir keine netten Blicke zu, als sie an mir vorbei gingen, sahen eher so aus, als würden sie gerade eine Verbrecherin begutachten.
„Die scheinen dich ja nicht besonders zu mögen."
Etwas Perplex drehte ich mich zum Besitzer dieser Stimme um. Es war ein relativ großer Junge mit blond gefärbten Haaren.
„Ja, das Gefühl habe ich auch, dabei kennen sie mich noch gar nicht." klärte ich ihn kurz auf und seufzte. Weshalb ich ihm das überhaupt erzählte, war mir unklar, aber das war mir in dem Moment auch eigentlich egal.
„Du siehst nicht wie jemand aus, den man hassen könnte." stellte er für sich fest und lachte kurz.
„Wartest du hier auf jemanden?" fragte ich schließlich, um das Thema zu wechseln. Das er sowas sagte, verleite meinen Wangen einen rötlichen Schimmer.
„Hmm Nein, mein Bruder ist schon ohne mich gegangen. Samu wollte einfach nicht warten." erklärte er in einem leicht genervten Ton. „Da fällt mir ein... Wie heißt du eigentlich?" Neugierig sah er mich an.
Bevor ich allerdings antwortete, sah ich auch schon meinen Bruder auf uns zu kommen.
„Können wir los, Sakiko?" Neben uns blieb Shinsuke dann stehen.
„Ja, wir können los." erwiderte ich und lief dann neben meinem Bruder her, nachdem ich zuvor noch dem blondem Jungen zum Abschied winkte.

Auf dem Weg nach Hause erzählte ich meinem Bruder von meinem Tag und auch, dass die Mädchen aus dem Club etwas komisch waren.
Mein Bruder sagte daraufhin nur, dass ich erstmal abwarten sollte und es vielleicht morgen besser wird. Ich hoffte inständig, dass er recht hat.

Als wir wieder Zuhause ankamen, begrüßten wir erstmal unsere Großmutter, welche uns eine Kleinigkeit zu essen gemacht hat.
Freudig setzten wir uns also an den Tisch und genossen das Essen.
Ich empfand diesen ersten Schultag als ziemlich anstrengend und spürte langsam meinen fehlenden Schlaf der letzten Nacht, weshalb ich nach dem Essen völlig ausgelastet nach oben trottete und mir meinen Schlafanzug anzog.
Gähnend ging ich dann ins Bad und putze meine Zähne. Anschließend ließ ich mich dann in mein Bett fallen und im Gegensatz zur vorherigen Nacht, schlief ich dieses Mal sofort ein.

Lückenlos - Haikyuu FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt