Kapitel 22 - Ein bisschen Glück

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Bei der anfänglichen Umarmung blieb es nicht. Zusammen machten wir es uns auf Shinsukes Bett gemütlich und ich kuschelte mich an ihn. Ich fühlte mich so gestresst, unruhig und überfordert, doch seine Nähe half mir.
Dennoch waren die letzten Stunden definitiv zu viel für mich, weshalb ich irgendwann völlig erschöpft in seinen Armen einschlief.

Als ich wieder aufwachte, mussten Stunden vergangen sein. Die Sonne ging gerade unter.
Ich richtete mich langsam auf, wobei mir auffiel, dass Atsumu tatsächlich noch da ist, ich hatte irgendwie erwartet, er wäre gegangen.

Er liegt neben mir und hat einen Arm um mich gelegt. Sein süßes Gesicht, wenn er schläft, bereitete mir für einen kurzen Moment Schmetterlinge im Bauch.
Vorsichtig löste ich mich jedoch von ihm und bemühte mich derweil, ihn nicht aufzuwecken.
Ich nahm mir die Decke meines Bruders, welche am Fußende des Bettes liegt und decke damit den schlafenden Jungen vor mir zu. Leise machte ich mich auf den Weg zur Tür, um ihn hier in Ruhe weiter schlafen zu lassen, da fiel mir ein Zettel auf, welcher an der Tür befestigt wurde.

Sakiko,
wenn du wach bist, komm bitte zum Zimmer der Zwillinge.

Shinsuke

Ich nahm den Zettel von der Tür ab und überlegte.
Wieso will mein Bruder, dass ich zum Zimmer der Zwillinge komme?
Mir fiel dazu nichts ein, also ging ich nichtsahnend los. Vor dem Zimmer von Osamu und Atsumu, blieb ich dann stehen und klopfte. Nachdem ich ein kurzes „Herein" aus dem Rauminneren vernahm, ging ich ins Zimmer. Auf Osamus Bett saß Osamu mit Suna und auf der anderen Seite, auf Atsumus Bett, saß Shinsuke mit Machi. Völlig irritiert zog ich die Augenbrauen hoch und musterte das Mädchen, welches da neben meinem Bruder sitzt, genauestens.
„Was machst du denn hier?" fragte ich völlig überrascht.
„Nette Begrüßung." Sie lachte amüsiert, stand auf und kam auf mich zu. „Du hast so komisches Zeug auf meine Nachrichten geantwortet, also habe ich mir Sorgen gemacht und bin hergekommen. Kita hat mir aber vorhin erklärt, dass dein Handy gestohlen wurde und du das nicht warst, aber er hat mir auch erzählt, was sonst noch in den letzten zwei Tagen passiert ist, also ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass ich hergekommen bin. Es tut mir schrecklich leid, also das mit eurer Oma und was dir wegen dieser widerlichen Typen passiert ist."
Geschockt schaute ich an meiner besten Freundin vorbei, direkt in das emotionslose Gesicht von meinem Bruder.
Was dachte er sich dabei, dass so mir nichts, dir nichts zu erzählen?
Osamu und Suna sahen allerdings auch nicht so aus, als hätten sie gerade was Neues erfahren.
„Wieso hast du das erzählt?" sprach ich also aus, was mir auf der Zunge brannte.
„Ich bin mir sicher, du wirst irgendwann selbst auf eine Antwort kommen." äußerte er sich monoton.
Ist das gerade sein Ernst?
Völlig angepisst runzelte ich meine Stirn und musterte die vier Gesichter vor mir.
„Wie auch immer." murmelte ich eingeschnappt und setzte mich zu Suna, welcher mir kurz einen mitleidigen Blick zuwarf.
Mir war derweil nicht entgangen, wie nah Suna und Osamu nebeneinander saßen. Ihre Hände und Schultern berührten sich leicht und sie schienen auch beide so, als würden sie sich absichtlich in die Richtung des jeweils anderen lehnen.
Ich grinste Suna verschmitzt an und musste mir ein Kichern verkneifen.
Augenblicklich stieß ihm die Röte ins Gesicht, doch er entfernte sich keinen Millimeter von Osamu.
Osamu schien aufgefallen zu sein, dass Suna und ich uns die verschiedensten Blicke zuwarfen. Ahnungslos und fragend sah er uns beide also an und fragte: „Was ist denn hier los?"
Ich konnte mir nun mein Kichern nicht mehr verkneifen und erwiderte amüsiert: „Was hatte mein Bruder vorhin gesagt? Ach ja." Ich räusperte mich kurz. „Ich bin mir sicher, du wirst irgendwann selbst auf eine Antwort kommen."
Machi und Suna mussten schmunzeln, Shinsuke schien das alles egal zu sein und Osamu wirkte nun genauso genervt, wie ich, als mir das vorhin gesagt wurde.

In dem Moment, in dem Shinsuke dann allerdings davon sprach, dass wir nun essen gehen sollten, funkelten Osamus Augen wieder. „Jemand sollte nach Atsumu sehen und ihn zum Essen holen." erklärte Shinsuke, während wir gerade alle das Zimmer verließen.
„Ich mach das schon, muss sowieso noch mit ihm was klären." meldete sich Osamu und lief zum Zimmer der beiden Drittklässler, Aran und Shinsuke.
Nachdem Osamu aus unserem Blickfeld verschwunden war, zog ich Suna am Ärmel zur Seite und schaute ihn voller Erwartungen an.
„Wir haben uns vorhin geküsst." offenbarte er stolz und strahlte übers ganze Gesicht. Ich quietscht freudig auf. „Also seid ihr jetzt zusammen? Hat er gesagt, dass er auch was für dich empfindet?"
„Er sagte, dass er mich auch mag, aber wir wollen es langsam angehen und erstmal wollen wir es auch noch nicht öffentlich machen." erklärte er grinsend. So glücklich und strahlend, habe ich Suna ja noch nie gesehen.
„Kommt ihr?" rief Machi durch den halben Flur, als sie bemerkt hatte, dass wir nicht mehr hinter ihr und Shinsuke sind. Schnell holten wir wieder auf und liefen mit den anderen Beiden zum Essen.

Beim Essen fiel mir dann auf, dass Machi sich ungewöhnlich nah zu meinem Bruder gesetzt hatte, ihn die ganze Zeig anstarrt und so ein seltsames Grinsen aufgesetzt hatte.

Ist sie etwa...?!


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Heyyy,
hat zwar nichts hiermit zu tun, aber es interessiert mich trotzdem...

Habt ihr einen Lieblings Anime Charakter? Wenn ja, wer?

Uuuund nochmal vielen Dank, dafür, dass ihr euch meine Geschichte durchlest. :)

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