Kapitel 13 - Schwärmerei

3.5K 173 12
                                    

Am nächsten Morgen ging ich mit den Zwillingen zusammen zur Schule und mein Bruder brachte mir eine Uniform mit.
Nachdem ich mich in der Mädchen-Toilette umgezogen hatte, ging ich in meine Klasse, wo ich auch schon Machi entdeckte.
„Guten Morgen!" begrüßte ich sie und ließ mich neben ihr nieder.
Auch sie schenkte mir ein „Guten Morgen" und lächelte.
„Bist du heute ohne deinen Bruder hergekommen? Ich hab ihn auf dem Weg hierher gesehen, aber dich nicht."
Ich erzählte ihr, was gestern passiert war, woraufhin sie verstehend nickte.
„Du machst in letzter Zeit viel mit den Jungs aus dem Volleyballteam und dann übernachtest du sogar bei ihnen und fährst mit ihnen in ein Trainingslager. Du solltest Vorsichtig sein." erklärte sie und klang tatsächlich leicht besorgt.
Ich hingegen war einfach nur irritiert, verstand nicht was sie meinte.
„Wieso sollte ich vorsichtig sein? Die Jungs sind wirklich alle nett zu mir." klärte ich sie also auf.
„Das ist es ja gar nicht. Ich habe gehört, dass viele Mädchen Interesse an einigen Spielern haben, vor allem an den Zwillingen aus dem zweiten Jahr. Nachdem das Volleyballteam der Mädchen schon so schrecklich war, will ich mir nicht ausmalen, was passiert, wenn du der Eifersucht anderer Biester zum Opfer fällst." klärte sie mich nun auf und ich dachte über ihre Worte nach.
„Nun, die Jungs sind ja auch alle echt nicht hässlich." merkte sie dazu noch an und kicherte.
„Hmm, stimmt." pflichte ich ihr bei und musste ungewollt sofort an eine ganz bestimmte Person denken, was mich leicht aufschrecken ließ, weil mich dieser Gedanke leicht überforderte.
Wieso dachte ich gerade an ihn?
Machi schien das nicht entgangen zu sein. „Na, ist dir jemand bestimmtes in den Sinn gekommen?" fragte sie kichernd und schien dann kurz zu überlegen.
„Ist es Suna? Ihr macht in letzter Zeit echt viel." Sie sah zum Braunhaarigen rüber, welcher allerdings schien, als würde er gleich einschlafen. Er hat wahrscheinlich wieder die halbe Nacht nur gezockt.
Ich schüttelte den Kopf. „Wir sind nur gute Freunde."
Sie schien wieder zu überlegen. „Ein Drittklässler? Vielleicht Aran?" grübelte sie nun weiter.
Ich schüttelte wieder den Kopf.
„Ginjima? Das würde mich aber eigentlich wundern. Der ist zwar echt witzig, aber auch nervig." schloss sie ihm von selbst wieder aus.
Dann schien ihr ein Licht aufgegangen zu sein und sie sah mich mit funkelnden Augen an. „Also tatsächlich einer der Zwillinge!" schrie sie schon beinahe und rüttelte mich aufgeregt an den Schultern. „Du stehst also tatsächlich auf einen der Beiden Schönlinge." sagte sie nun nochmal leiser und grinste. Ertappt wendete ich meinen Blick von ihr ab und murmelte verlegen: „woher willst du das wissen?"
Sie lachte nur über meine Verlegenheit. „Welcher?" hakte sie nun nach.
„Ich sagte doch gar nicht, dass du recht hast." protestierte ich nun mit Nachdruck und hochrotem Gesicht.
„Ist auch gar nicht nötig, so wie du gerade aussiehst." lachte sie nur und wiederholte dann ihre vorherige Frage: „welcher?"

Ich war überglücklich, als der Lehrer den Raum betrat und ich mich so vor einer Antwort drücken konnte.

Als es später zur Mittagspause klingelte versuchte ich Machi aus dem Weg zu gehen, damit sie nicht auf die Idee kam, das Thema wieder anzusprechen.
Ich ging zum Essen in die Cafeteria und gesellte mich dort an den Tisch, wo das Volleyballteam saß. Neben Suna ließ ich mich auf die Bank fallen und unterhielt mich mit ihm über ein neues Spiel, welches er die halbe Nacht gespielt hatte.
Kurze Zeit später breitete sich allerdings ein ungutes Gefühl in mir aus, als Machi auf mich zu kam und sich dann grinsend den Zwillimgen Gegenüber setzte.
„Welcher?" fragte sie provokant grinsend und schaute mir dabei in die Augen.
„Nicht hier!" fauchte ich nervös und schaute sie empört an.
„Ich mache doch nur Spaß, aber deine Reaktion ist Gold wert!" lachte sie und biss in ihren Apfel.
Den anderen am Tisch ist dieses Geschehen allerdings nicht entgangen. „Was war das denn?" hakte Suna daher nach.
„Nichts, nichts." beschwichtigte ich das Geschehen und wendete mich stumm meinem Essen zu.
„Dafür dass nichts ist, wirst du aber ganz schön rot." neckte Machi mich nun und schaute mir wieder eindringlich in die Augen.
„Ist ja gut, ich sag's dir!" gab ich genervt auf und seufzte.
„Aber nicht hier." fügte ich dann noch hinzu.
Zufrieden nickte sie und biss wieder in ihren Apfel.
Die verwirrten Blicke der Anderen entgingen mir dabei natürlich nicht, allerdings sagte keiner was.

Später beim Training kam dann Atsumu zu mir.
„Mich würde wirklich interessieren, was dich so rot werden ließ." Lachend sah er mich an ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Dann kam auch schon Osamu und schlug ihm auf den Hinterkopf. „Bring sie nicht in Verlegenheit, nur weil es dir Spaß macht, andere zu provozieren."
„Sowas würde ich doch nie tun, Samu!" entgegnete er gespielt beleidigt und lachte dann selbst über seine Worte. Osamu hingegen verdrehte nur die Augen.
„Die Pause ist beendet. Ihr solltet besser wieder trainieren gehen, wenn ihr kein Ärger vom Kapitän bekommen wollt." mischte sich nun Aran ein und legte den Streithähnen mahnend jeweils eine Hand auf die Schulter.
Osamu wendete sich grummelnd ab und lief zu den anderen. Atsumu schien derweil amüsiert und ging mit einem schelmischen Grinsen.
Manchmal verstehe ich die Zwillinge einfach nicht.
Kopfschüttelnd wendete auch ich mich ab und befühlte ein paar Trinkflaschen mit Wasser.

Nach dem Training wartete, zu meiner Überraschung, Machi vor der Halle. „Was machst du denn hier?" fragte ich sie, während ich auf sie zu ging.
„Nette Begrüßung." lachte sie, bevor sie dann auf meine Frage reagiert. „Du hast mir noch immer keine Antwort gegeben."
Ein verschmitztes Lächeln legt sich auf ihre Lippen und sie schaut mich erwartungsvoll an.
„Du hättest mir doch auch schreiben oder bis morgen warten können."
„Du versuchst ja andauernd einen Weg zu finden, nicht antworten zu müssen." seufzte sie und sah mich eindringlich an.
„Also ich weiß gar nicht was du meinst." murmelte ich vor mich hin.
Wieder seufzte sie und stemmt ihre Arme in die Hüften.
„Nun sag schon... Osamu oder Atsumu?"
Bevor ich drauf hätte reagieren können, ertönte allerdings eine andere Stimme hinter mir.
„Hab ich da etwa meinen Namen gehört?"

Lückenlos - Haikyuu FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt