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Ich kann nicht mal mehr weinen, da ich keine Flüssigkeit mehr in mir habe. Ich kann mir das nicht mehr länger mit ansehen.
Ich drehe mich um und gehe so wie ich gekommen bin wieder nach draußen. Wieso fühlt es sich so an als würde mir jemand die Luft abschnüren.

Ich kann nicht zum Spiel gehen.
Ich kann ihn einfach nicht ansehen.
Ich kann ihm nicht in die Augen sehen.
Ich kann mir nicht mit ansehen wie er jemand anderen Küsst.
Ich kann das nicht verarbeiten.

Ich ging einfach vom Schulgelände, ohne das mich jemand gesehen hat. Ist glaube es ist besser so das mich niemand gesehen hat. So muss ich niemanden erklären wieso ich wieder gehe.

Nach hause wollte ich nicht, also ging ich einfach spazieren. Ich weiß nicht wo ich lang gehe aber das kümmert mich auch nicht weiter. Ich will einfach nur so weit weg von meinen Gefühlen und Gedanken wie nur irgend möglich.
Aber da ich sie ständig bei mir habe könnte das schwierig werden.

Lange lief ich durch die Stadt.
Ich weis schon lange nicht mehr wo ich bin.
Ich hab weder aufgepasst wo ich langgehe, noch wo ich mich überhaupt befinde.
Ich lief einfach weiter.
Irgendwann werde ich schon irgendwo ankommen.

Nach weiteren, gefühlten Kilometer, die ich gelaufen bin, kam ich an einer klippe an die zum Meer führt. Ich war hier noch nie und wusste auch nicht das es hier so etwas gibt.

Ich ging bis an den Rand und schaue einfach in die ferne. Es war nicht kalt und ich hatte auch nicht das Gefühl zu frieren. Ich stand einfach da und bestaune die Sterne die im Meer unter zu gehen scheinen. Das Mondlicht spiegelt sich darin und erhellt die gesamte Umgebung.

Ich setze mich an den Rand, sodass meine Beine über dem Abgrund baumeln. Wenn man mich jetzt von außen sehen würde könnte man denke ich wollte mich von der Klippe stürzen. Das war aber nicht meine Absicht. Ich finde es einfach schön so hier zu sitzen und die Umgebung auf mich wirken zu lassen. Die stille beruhigt mich und ich fühle mich nicht so allein.

Wenn ich mir jetzt etwas wünschen könnte dann wäre es das mein Vater wieder hier wäre. Er wusste immer genau was in solchen Situationen am besten ist. Er hätte mir Ratschläge gegeben und geholfen das alles zu vergessen.
Ich vermisse meinen Vater schrecklich. Er war immer mein größtes Vorbild und ich wollte immer so wie er sein. So wie Jihyun ihn als Vorbild genommen hat, tat ich genau das selbe. Nur hatte ich mehr zeit mit ihm zusammen. Deshalb versuche ich jetzt für Jihyun ein ähnliches Vorbild zu sein, wie mein Vater es für mich war.

Die Erinnerung an meinen Vater ließ mich wieder anfangen zu weinen. Er wurde aus unserem Leben gerissen. Ohne irgendwelche Vorwarnung. Ohne das wir uns von ihm verabschieden konnten.

Still weine ich vor mich hin und betrachte die Schönheit der Natur. Viele sagen das die Nacht nichts besonderes wäre und viele haben Nachts angst. Ich verstehe nicht wieso sie, sobald es Dunkel wird, eine solche angst bekommen. In der Nacht ist nichts anders als am Tag. Es ist stiller und kälter aber das ist noch lange kein Grund um davor angst zu haben. Die Nacht hat etwas majestätisches und seriöses. Für mich ist es so als würde die Nacht ein Geheimnis beschützen, welches nur wenige gezeigt bekommen.

Die Nacht ist wunderschön und beruhigend.

JUNGKOOK

Nach dem Spiel, welches wir gewonnen hatten, bin ich mit den andern Duschen gegangen. Die Jungs haben heute einen klasse Job gemacht und können zurecht stolz auf sich sein.

Beim umziehen bemerke ich das Tae immer wieder besorgt auf sein Handy sieht. Ich weiß das ich ihn am Anfang nicht leiden konnte und ihn öfter als nötig das leben im Team schwer gemacht habe. Aber da ich seit ich bei Jimin Nachhilfe habe, oder wohl eher hatte, lies ich ihn in ruhe und bemerkte das er eigentlich ziemlich korrekt ist.

Taehyung ist eigentlich nicht jemand der besorgt aussieht. Normalerwiese ist er immer fröhlich und gut gelaunt. Aber schon seit das Spiel angefangen hat war er so nachdenklich.
Sollte ich ihn vielleicht fragen was los ist?

Ich warte also vor der Tür auf ihn. Endlich kam er und ich lief sofort auf ihn zu. Er telefoniert grade also blieb ich einfach stehen und warte bis er damit fertig war. Ich verstand nicht worum es ging, da ich die andere Stimme nicht hören konnte, aber allein Taehyung's Aussagen leisen mich misstrauisch werden.

"Du bist dir sicher das er aus dem Haus ist um her zu kommen?" fragt er nervös nach.

Tae lies sich von meiner Anwesenheit nicht beirren und sprach einfach weiter mit der Person auf der anderen Leitung.

"Nein das Spiel ist schon lange vorbei! Ich hab ihn auch nicht auf der Tribüne gesehen! Ich hab ihn heute Abend noch überhaupt nicht gesehen!" redet er aufgeregt und läuft dabei ständig auf und ab. Wieso habe ich das Gefühl das er über eine ganz bestimmte Person redet.

"Ich erreiche ihn auf seinem Handy nicht!" fährt er sich mehrfach durch die Dunklen Haare.

"Ist gut. Ich sag bescheid wenn ich ihn gefunden habe, mach dir keine sorgen ihm geht's bestimmt gut" versucht er die andere Person zu beruhigen, muss sich aber selbst zusammenreisen um nicht zu besorgt zu klingen. Damit legt er auf und sieht mich Fragend an.

"Ist was passiert?" Frage ich ihn.
Taehyung will mir erst nicht erzählen worum es ging. Zuerst versucht er sich raus zu reden, was nicht klappt da ich das Telefonat ja gehört habe.

"Sag schon, was ist passiert?!" versuche ich es ein weiteres mal. Tae überlegt und seufzt dann.
"Du hast nicht zufällig Jimin heute Abend gesehen oder?" fragt er mich. Ich kann nur verneinend den Kopf schütteln. Seit Jimin versucht hat mich am Wachenende aus seinem Haus zu schmeißen habe ich ihn nicht mehr gesehen oder mit ihm gesprochen.

"Wieso was ist denn passiert?" fange auch ich jetzt an mir sorgen zu machen, da es anscheinend in dem Telefonat um Jimin gegangen ist.

"Er ist nicht zuhause, ist nicht hier und an sein Handy geht er auch nicht. Keiner hat eine Ahnung wo er ist!"

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Soooooo
Das ist der letze Part für heute.
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Bis zum nächsten Part😁

|| Jikook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt