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Jungkook's Pov:

Es war Abends, als ich das Zimmer verließ und mich auf den Weg zu den Toiletten machte. Die Uhr an der roten Box zeigte 19 Uhr. Noch eine Stunde. Eine Stunde hatten wir Zeit. Ich lief an der Wand entlang und streifte dabei mit meinen Fingern über den Beton und die Türen. So verlassen sahen sie noch viel gruseliger aus.

Für einen kurzen Moment verharrte ich vor der kleinen schwarzen Tür, die direkt vor dem Eingang der Toiletten war. Die Szene spielte sich noch einmal vor meinem inneren Auge ab.

Jeder war wieder aus dem Raum rausgekommen. Nur Namjoon und Wendy nicht. Einige hatten nach diesem Vorfall einen Zusammenbruch.

Namjoon und Wendy waren mit Abstand die schlausten hier, und ohne sie wurde es sicherlich deutlich schwieriger, das Spiel zu lösen.

Ich drückte die leicht warme Klinke zum Bad herunter.

Sie war also schon hier.

Mit leisen Schritten lief ich an den einzelnen Kabinen vorbei, alle waren offen.

"Jungkook!" Im nächsten Moment wurde ich an die Wand gepresst und starrte in Tzuyus Augen.

"Ich hab dich vermisst." Sie lächelte und legte dann ihre Lippen auf meine. Eine leichte Gänsehaut verteilte sich auf meinem Körper, während ich ihren Körper mit meinen Armen umschlung.

Ich drückte sie sanft von mir weg.

"Wie geht es Dahyun?" Tzuyu schaute traurig drein. Wahrscheinlich weil ich den Kuss unterbrochen habe um soetwas zu fragen. Trotzdem antwortete sie in einem sanften Ton.

"Es geht." Sie began erneut, mich abzuküssen. Und erneut schob ich sie weg.

"Geht das auch genauer?"

Als ich ihren genervten Ausdruck bemerkte, fügte ich hinzu: "Ich will nur nicht, dass noch jemand stirbt..."

"Sie sitzt die ganze Zeit nur auf dem Bett und starrt die Wand an. Reicht dir das jetzt an Erklärung?" Ich nickte. Eine Frage mehr und sie wäre wahrscheinlich aus dem Raum gelaufen.

Ich packte ihre Taille und drehte sie zur Wand. Unsere Küsse wurden wilder, bis sie schließlich auf meinen Arm sprang und ich sie gegen die Wand presste. "Wieso können wir das nicht jeden Abend machen?", fragte sie halb stöhnend, halb verträumt.

Anstatt ihr zu antworten, fing ich an, mich von ihrer Jawline runter zu ihrem Hals zu küssen. Ihr leises Stöhnen erfüllte den sonst stillen Raum.

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"Also nochmal wegen Dahyun..."

"Wieso interessiert sie dich so?" Tzuyu schaute auf. Wir saßen auf dem Boden; sie mit dem Kopf auf meinem Schoß und ich an die Wand gelehnt.

"Ich will nur ausschließen, dass sie das alles vortäuscht. Ich habe nur Angst um dich!", gestand ich und bekam ein süßes Lächeln von meiner Freundin.

"Nein, das glaube ich nicht. Sie hat seit dem Tod von Nayeon und Sehun kein einziges Wort gesprochen. Nicht einmal Baekhyun kann da etwas dran ändern." Sie blickte mich mit großen Augen an und zuckte dann mit den Schultern. "Ich denke sie braucht Zeit, um das alles zu verarbeiten."

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Zum Glück hatten Tzuyu und ich nicht die Zeit aus dem Augen verloren. Um ungefähr viertel vor acht machten auch wir uns auf den Weg in die Schlafräume, wobei ich ihr noch einen Guten Nacht Kuss auf die Wange drückte.

Die anderen waren fast alle schon am schlafen. Tae saß noch auf seinem Bett und schaute mich glücklich an, als ich eintrat.

"Junge, wo warst du?" Ich setzte ein Grinsen auf, was er sofort verstand. Sein blanken Zähne blitzten auf, als er auch grinste.

Ich legte mich ins Bett und schloss gleich meine Augen. Schon wieder erschien die Szene von Wendy und Namjoon. Die verzweifelten Schreie, die von Jimins kamen. Die Stimme von Jisoo, die uns alle versuchte zu beruhigen. Und das dröhnen der Stimme, die aus allen Ecken trat.

"Aufgabe nicht bestanden"

Yoongi's Pov:

Ich schloss die Augen und versuchte, mich abzulenken.

Zwanzig.

Einundzwanzig.

Zweiundzwanzig.

Es funktionierte nicht. Nicht einmal das Aufzählen irgendwelcher Zahlen brachte mir den Schlaf, obwohl das früher immer gewirkt hatte.

Ein weiteres Mal fing ich an von eins hoch zu zählen. Irgendwann stellte ich mir sogar kleine hüpfende Schafe vor, die in einer Reihe über den Zaun sprangen.

Irgendwann wurden sie dann pink und rot, da nicht einmal mehr meine Gendanken unter Kontrolle waren.

Es war generell lächerlich, Schafe über Zäune hüpfen zu lassen. Am Ende wird man doch eh nur von der Langeweile in den Schlaf gezogen.

Nun war es schon bestimmt eine Stunde her, seitdem Jungkook ins Zimmer gekommen war und sich die Türen verschlossen hatten. Nun schien zu meiner rechten das kleine rote Licht. Erneut schloss ich die Augen.

Sofort schossen mir wieder die Bilder von Namjoon und Wendy in den Kopf.

Natürlich war ich traurig.

Wahrscheinlich hätte ich auch losgeheult, wenn nicht noch fünf andere hier im Raum wären. Doch am meisten beschäftigte mich die Tatsache, dass die beiden nicht tot im Raum lagen.

Sie waren verschwunden. Weg. Wie in Luft aufgelöst. Es hieß also, dass es dort einen Ausgang geben musste.

Wie sind also Namjoon und Wendy aus diesem Raum rausgekommen? Wir hatten doch schon alles durchsucht. Angestrengt versuchte ich, eine Verbindung zu erkennen. Nichts.

Meine Gedanken wurden von dem leisen Klicken der Tür unterbrochen. Grünes Licht traf auf mein Auge. Wie ich diesen Moment hasste.

Öfters schon, meistens wenn ich nicht schlafen konnte, hatte sich das Lämpchen in der Nacht grün gefärbt und mir einen Schrecken eingejagt.

Ein weiterer Punkt, den ich nicht verstand. Wieso öffneten sich die Türen nachts? Bisher war kein unerwünschter Gast ein und ausgetreten.

Ich wartete solange ab, bis das Licht wieder wechselte. Dann atmete ich erleichtert auf. Nun lag ich wieder da. Noch eine schlaflose Nacht würde meinem Körper nicht gerade guttun, andererseits konnte ich meine Zeit dann auch mit etwas Sinnvollerem verbrauchen.

Wie zum Beispiel mit dem Schloss unserer Tür.

Von den Berichten der anderen tickten diese nämlich genauso wie unsere. Das ständige Gewechsele zwischen rot und grün hatte manche auch schon einen Schrecken eingejagt.

Mit leisen Schritten tapste ich auf den massiven Stahl zu. Mein einziger Anhaltspunkt war der leutende Punkt, der Rest des Raumes war schwarz. Beinahe hätte ich mir meinen Zeh an dem Bettfuß gestoßen, konnte aber noch schnell genug ausweichen.

Die kalte Klinke ließ mich erzittern. Zusammen mit dem roten Licht und dem dunklen Raum war die Spannung einfach nur grauenvoll.

Mit meinen Finger tastete ich das Schloss ab. Plötzlich hörte ich was. Es war kein Geräusch aus unserem Raum.

Irgendetwas befand sich direkt hinter diesem Stahl. Mein Körper wollte zurück in das Bett, zurück unter die Warme Decke, doch ich verharrte vor der Tür, mit einem Ohr an dem Schloss.

Zunächst war es still.

Zu still.

Dann hörte ich ein ganz leises mechanisches Geräusch. Es war kaum zu hören, weshalb ich mein Ohr noch stärker an den kalten Stahl presste.

Nach ein paar Sekunden war es weg.

Angestrengt wartete ich. Doch es war wieder alles still.

Hatte ich mir das eingebildet? Es war schon spät in der Nacht und ich hatte bestimmt seit drei Tagen nicht mehr richtig veschlafen. Ich wusste es nicht. Aber mir war es auch ehrlich gesagt ziemlich egal, denn im nächsten Moment überrollte mich schon die Müdigkeit.

The Game || bts, blackpink, red velvet, exo, twice✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt