Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]

Kapitel 27 - Fruchtiges Parfüm

Jungkook und ich unterhalten uns über alles mögliche, bestellen uns immer wieder neue Cocktails, wobei es irgendwann dann doch bei Virgin Coladas für uns beiden bleibt, da es der günstigste Cocktail ist. Selbstverständlich lade ich Jungkook ein. Zuerst will er es nicht annehmen, aber als ich ihm sage, dass meine Mutter mir das Geld gegeben hat und es nicht mein Taschengeld ist, hat er kein Problem mehr damit, sich welche zu bestellen. „Wollen wir noch etwas an den Strand?", lächle ich und sofort nickt Jungkook begeistert, hält dann jedoch inne. „Ich muss Yo–" „Ich hab' ihm schon Bescheid gesagt, dass ich plane dich zum Abschluss des Dates an den Strand zu entführen und er uns nicht unterbrechen soll." Und was ist das denn? Jungkook wird nicht rot, protestiert auch nicht gegen die Bezeichnung des Treffens als Date, sondern fragt: „Was hast du denn so Krasses vor, dass es schlimm wäre, wenn wir unterbrochen werden?" „Vielleicht will ich dir ja einen Antrag machen", überlege ich und wackle mit den Augenbrauen, während ich ihn die Rampe hinunterschiebe.

„Du bist so ein Idiot, Hyung", lachte Jungkook und dieses Lachen lässt mein Herz erneut höherschlagen. Gott, ich bin so was von in diesen Jungen verknallt. „Dann schmeiße ich den Verlobungsring eben ins Meer, vielleicht isst ein Fisch den ja und macht dann ganz romantisch seiner Frau einen Antrag indem er ihn wieder auskotzt. Und wenn er stirbt ist es deine Schuld, weil du meinen Antrag nicht annehmen wolltest", schmolle ich und Jungkook beugt sich vor Lachen im Rollstuhl vor, passt aber auf, nicht die Blumen zu zerquetschen, was ich so unglaublich niedlich finde, dass ich ihm durch die Haare wuschle. Für einen Moment sagt keiner von uns etwas, während ich ihn in Richtung Strand schiebe. Am Strand selber ist etwas weiter abseits vom Wasser ein Weg in den Sand gepflastert, extra, damit gehbehinderte oder -instabile auch die Natur genießen können. „Oh schau mal, die Sonne geht leicht unter", erzählt Jungkook dann, weshalb ich mit ihm zum Horizont blicke. Er hat recht, die Sonne steht schon weit unten, scheint fast das Wasser zu berühren, was natürlich eigentlich quatsch ist. „Es ist wunderschön", sage ich und setzte mich auf eine Bank, stelle den Rollstuhl daneben ab und nehme Jungkooks freie Hand.

Er schaut überrascht zuerst in mein Gesicht, dann auf unsere Hände. Anschließend lächelt er und ich spüre, wie er seine Finger um meine Hand legt, was mein Herz wieder schneller schlagen lässt. „Du bist süß", sagt er dann auf einmal, weshalb ich ihn irritiert anschaue. „Wenn du in Gedanken bist, dann gleitet dein Blick immer in die Ferne und du fängst an, auf deine Lippe zu kauen, bevor du dann damit aufhörst, als hättest du das bemerkt. Und dann kaust du wieder und so geht das dann weiter. Und wenn du dabei stehst oder die Hände freihast, trommelst du mit deinen Fingern auf deine Oberschenkel." Ich schaue Jungkook mit offenem Mund an. „Ich bin ein guter Beobachter, Hyung, das solltest du wissen", kicherte er und repositioniert sich in seinem Rollstuhl so gut es geht und legt seinen Kopf auf meine Schulter. „Ja, das merke ich durchaus. Immer wieder", lache ich und küsse seinen Kopf. Erneut sind wir für einen Moment still. Wir hängen unseren Gedanken nach, schauen den Wellen dabei zu, wie sie sanft gegen die Felsen schlagen.

„Jungkook? Ich– Ich muss dir etwas sagen", sagte ich irgendwann, werde jetzt doch etwas nervös. Er hebt seinen Kopf und dreht ihn zu mir, ich nehme meine zweite Hand noch dazu, um seine zu umschließen und malte Kreismuster auf sie. „Was denn?", sagt er und ich könnte schwören, dass er auch etwas aufgeregt aussieht. Ich gehe in meinem Kopf durch was ich sagen möchte, wie ich es sagen möchte. Jungkook ist nicht die erste Person, zu der ich mich hingezogen fühle, aber noch nie habe ich das Geständnis gemacht und vor allem habe ich noch nie so stark gefühlt. Ich schaue in seine Augen. „Jungkook, du warst eine der ersten Personen, die ich hier in Sokcho kennengelernt habe und du hast mir so viele schöne Stunden bereitet. Du hast mich so oft zum Lachen gebracht und mir dein Lächeln geschenkt. Und verdammt, ich bin jedes Mal so extrem aufgeregt, wenn ich weiß, dass ich dich treffen werde. Plötzlich mache ich mir mehr Gedanken über mein Outfit, überlege, ob ich lieber ein fruchtiges oder ein herbes Parfüm benutzen soll", ich wurde kurz rosa und räusperte mich. „Wenn ich dich ansehe, muss ich sofort lächeln, wenn ich an dich denke, muss ich lächeln, wenn jemand dich erwähnt, muss ich lächeln. Wenn es um dich geht, kann ich nur lächeln, denn du bist so ein wundervoller Mensch. Du hast so viel durchgestanden, du bist so unglaublich tapfer und dafür bewundere ich dich. Aber noch viel wichtiger ist, dass du mich verrückt machst. Du bringt mich komplett durcheinander und verdammt– ich liebe es, wie es ist. Zumindest fast."

Erneut schaue ich ihm fest in die Augen, versuche meinen Gefühlen durch sie Ausdruck zu geben. „Was ich eigentlich sagen möchte, Jungkook, ist dass du mir über diese Zeit extrem wichtig geworden bist. Oder um noch klarer zu sprechen", ich nehme seine Hand und lege sie auf mein wildklopfendes Herz, „ich habe mich in dich verliebt, Jungkook, und wenn es dir genauso gehen sollte, würde ich gerne dein Freu–" „Ja ich will!", unterbricht mich Jungkook mit einem breiten Lächeln. „Ja, Taehyung, ich habe mich auch in dich verliebt, ich glaube, ich hatte direkt bei unserer ersten Begegnung einen Crush auf dich, und ja, ich möchte dein Freund sein, liebend gerne", sagt er und nun lächle ich auch breit. „Dann; darf ich meinen Freund jetzt küssen?" Jungkook grinst nur. „Ich bitte darum."

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und sofort lege ich meine Lippen auf seine, bewege sie sanft, während meine Hände den weg zu seinen Wangen finden. Seine Arme legte der in meinen Nacken und wir beide genießen den Kuss, wahrscheinlich fühlte sich sein Bauchbereich genauso beflügelt an wie meiner. Zufrieden seufze ich in unseren ersten Kuss als Paar, als er sich kurz löst. „Übrigens", sagt er, „das fruchtige Parfüm riecht besser." Und mit einem Grinsen wandert seien freie Hand in meine Haare und seine sündhaft weichen Lippen wieder auf meine.