Kapitel 68 - Gleichmäßiges Tuten

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Genau viermal ertönt das gleichmäßige Tuten in der Leitung, bevor Hoseok abhebt. Bevor er etwas sagen kann, frage ich bereits: „Weißt du, wo Jungkook ist?" Einen kurzen Augenblick lang ist es leise, dann ertönt ein „Was?" von Hoseok. Ich seufze. „Er sollte schon längst nach Hause kommen, ist es aber nicht. Yoongi meinte, dass ich dich mal fragen soll." Wieder entsteht eine kleine Pause. „Du", fängt er an, „denkst wirklich, dass es meine Schuld ist?" Ich bekomme ein schlechtes Gewissen und fahre durch meine Haare, wandere (immer noch nur in Boxershorts) in meinem Zimmer umher. „Es– Es war einfach eine von vielen Möglichkeiten und eben die erste die Yoongi eingefallen ist. Ich– Ich habe einfach das gemacht was er meinte; und das war, dich zu fragen, ob du was weißt. Tut mir leid, Hyung, du weißt, dass ich dir vertraue, ich bin gerade einfach nur überfordert."

Ein Seufzen erklingt durch die Leitung. „Ich habe damit nichts zu tun, wirklich nicht, das verspreche ich dir. Ich kenne Jeongguk zwar nicht persönlich, aber alleine schon, weil er dich so unglaublich glücklich macht, würde ich es nicht übers Herz bringen, ihm etwas anzutun." Ich lasse mich auf mein Bett fallen und lege frustriert den linken Arm über meine Augen, um mich besser auf das Nachdenken konzentrieren zu können. „Ich glaube dir doch Hoseok, ich habe einfach nur keine Ahnung, was los sein könnte", jammere ich schon fast, lasse meinen Arm wieder am Bett hinunterhängen und schaue nach draußen. Dieser Sturm spiegelt meine Gefühle sehr gut wider. „Naja, ich habe zwar nichts damit zu tun, aber ich habe eine Vermutung, was es damit sein könnte. Ich rufe dich zurück okay? Ich will kurz etwas nachschauen." Ich nicke, was er natürlich nicht sehen kann, aber er legt bereits auf.

Gestresst wähle ich wieder die Nummer von Yoongi, welcher auch schnell abnimmt. „Hoseok hat damit nichts zu tun, aber er meinte, er hat eine Vermutung und will was nachschauen. Ich hab' ein extrem schlechtes Gefühl, Hyung." „Glaub mir, das habe ich auch. Hör zu, ich schicke Callidora in die Grotte, der Strand ist nämlich noch offen und hier sind Menschen. Wenn du von Hoseok gehört hast, komm mit ihr Palast. Jungkooks Mutter ist außer sich vor Sorge, du siehst ja das Wetter." Ich nicke und schaue hinaus, das Unwetter braut sich genau über dem Meer zusammen. „Okay, ich treffe dich dort", sage ich und lege mein Handy nach dem Auflegen weg. Ich ziehe mir eine von meinen engen Badehosen an und laufe anschließend mit dem Handy in der einen und einem T-Shirt (wobei ich mir dieses auf der Treppe anziehe) in der anderen Hand nach unten ins Wohnzimmer.

„ich dachte, du gehst heute nicht zum Strand, mein Junge?", fragt mich mein Vater sofort verwirrt. „Vater, Mutter, einer von euch muss mich zur Grotte bringen und zwar schnell." Die beiden angesprochenen ziehen die Augenbraun zusammen. „Jungkook ist verschwunden. Das Unwetter kommt durch seine Mutter, sie macht sich sorgen. Ich habe mit Yoongi gesprochen und warte jetzt noch auf einen Anruf von Hoseok, aber dann soll mich Callidora nach Halcyon bringen." Meine Mutter zieht stark die Luft ein und auch mein Vater weitet seine Augen, bevor er aufsteht und die Zeitung weglegt. „Ich fahre dich, Taehyung. Ich sehe, wie ernst es dir ist und ich hätte wahrscheinlich das gleiche für deine Mutter getan." Meine Mutter lächelt leicht und ein wenig Anspannung fällt von meinen Schultern, als ich nicke und ihn anschließend umarme.

Zusammen gehen wir zum Auto, ich sehe meine Mutter am Wohnzimmerfenster stehen, wie sie und nachschaut, mit zusammengezogenen Augenbrauen, einen Arm um Eonjin gelegt. Auf dem Weg zu dem Strand-Teil, der zur Grotte führt, bekomme ich wieder einen Anruf von Hoseok, den ich sofort annehme. Ich brauche gar nicht nachzufragen, was los ist, er sagt es mir von selbst. „Ich weiß was los ist. Es geht um meinen Vater. Ich werde zum Halcyon-Palast kommen, es wäre nett, wenn du dafür sorgst, dass Yoongi mich nicht direkt umbringt." Ich stimme ihm zu und steige am Stand aus, gebe meinem Vater mein Handy und mein Oberteil. „Ich werde wahrscheinlich kurz danach noch einmal neues Kraut zu mir nehmen, also bleibt zu Hause", erkläre ich ihm und er nimmt mich nochmal in den Arm. „Pass auf dich auf mein Junge und tu das, was du tun musst. Wir glauben an dich." Dann lässt er mich los, ich nehme das Weltenkraut ein und springe ins Wasser.

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Kimchi_Real

Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt