Erneut küssen wir uns, sanft und darauf bedacht, dem jeweils anderen unsere Gefühle mitzuteilen. Nach einiger Zeit lösen wir uns und schauen und einfach nur wortlos in die Augen, Jungkooks Augen scheinen noch mehr zu strahlen, noch mehr Freude zu versprühen, als sonst schon. „Bereit, meine Mutter kennenzulernen?", sagt er dann und sofort werde ich wieder nervös, was er mit wohl ansieht, denn er kichert und küsst meine Wange. „Sie liebt dich sowieso schon, also mach dir keine Sorgen." Ich nicke und setze ein Lächeln auf, wenn er das sagt (wobei Yoongi gestern Abend, als ich ihn angerufen habe, und meinte, es sei vielleicht doch keine gute Idee, weil ich dann ja auch Jungkooks Mutter treffen würde und was wäre wenn sie mich nicht mögen würde, das gleiche meinte), wird das wohl stimmen. Er grinst leicht, bevor er mich an der Hand hinter sich her ins Esszimmer zieht. Da er jedoch eine Sirene ist, sind wir viel schneller dort, als mir eigentlich lieb ist. Ich brauche mich gar nicht wirklich umzusehen, denn das was in diesem Moment zählt, fällt mir direkt ins Auge: Jungkooks Mutter. Und ich weiß, sie ist die Mutter meines Freundes, aber Himmel– Sie ist wunderschön. Eine Aura scheint sie zu umhüllen, wobei ich mir sicher bin, dass mein Mund mittlerweile offen steht, während sie mich einfach anlächelt.
Ihr Fischschwanz ist in Rosa und Silber gehalten, einige goldene Akzente sind zusehen. Nicht nur geht er nahtlos in ihren Körper über; die feinen Schuppen ziehen sich an ihren Leisten hoch, bedecken ihre Brust, zumindest den größten Teil davon. Ihre Flosse ist riesig, sie besteht aus einem einzelnen Teil, welches jedoch zur spitze hin immer durchsichtiger und immer fransiger wird. Ähnlich wie bei Jungkook, doch trotzdem einzigartig, schlingt sich eine Art Kette von Kristallen um ihren Fischschwanz, fast wie ein Modeaccessoire. Es scheint kein festgelegtes Muster zu geben, viel mehr scheinen die Schuppen zufällig angeordnet. Lange (und mit lang meine ich wirklich lang, ihre Haare gehen ihr bis zu dem Ort, wo bei mir die Kniekehlen sind), beinahe schwarze Haare schweben mit leichten Locken im Wasser umher. Eine Krone trägt sie nicht, doch auch so hat sie die Aura einer wahrhaftigen Königin. „ich glaube, du hast meine Mutter jetzt genug angestarrt, Taehyung, ich muss mir schon von Yugyeom oft genug anhören, was für eine attraktive Mutter ich doch habe, da musst du nicht auch noch anfangen für zu schwärm–", ich rolle mit den Augen und drücke ihm einen kurzen Kuss auf. „Du wirst immer der attraktivste Meeresbewohner für mich sein, Thisavrós", sage ich dann leise, bevor ich mich seiner Mutter zu wende.
Leicht verbeuge ich mich (wobei ich fast eine Rolle vorwärts mache, was Jungkook kichern lässt) und lächle sie an. „Guten Tag, ich bin Taehyung", sie strahlt mich mit demselben Lächeln an, welches ich an Jungkook so liebe. „Ich habe schon viel von dir gehört, Taehyung, und du siehst tatsächlich genau so aus wie auf den Malereien von meinem Sohn", sagt sie und ich hebe grinsend eine Augenbraue, schaue Jungkook an. „Du hast mehrere gemalt?", er wird leicht rosa und schaut weg, weshalb ich ihm einen Kuss aufdrücke. „Normalerweise würde ich jetzt sagen, ich bin Königin Jihye, aber da du ja quasi zur Familie gehörst, darfst du mich natürlich einfach nur Jihye nennen", sagt die schwarzhaarige dann, schaut dann zu Jungkook. „Schwimmt doch noch ein wenig in dein Zimmer und danach kannst du ihm unser Königreich zeigen, mein Junge." Jungkook seufzt. „Aber heute Nachmittag ist doch die Feier." Jihye schmunzelt. „Denkst du wirklich ich setze eine große Party an, wenn ich weiß, dass dein Freund den Weg ins Meer aufnimmt? Also wirklich, morgen kommt nur meine Schwester und deine Großeltern vorbei, vielleicht auch heute Abend, sie klangen sehr erpicht darauf, deinen Freund noch kennenzulernen." Jungkooks Augen weiten sich und er schwimmt auf seine Mutter zu du nimmt sie feste in seine Arme, was diese liebevoll erwidert.
„Danke, wirklich Danke! Das ist mein schönster Geburtstag meines Lebens!", dann schwimmt er zu mir und zieht mich schon mit. „Komm, wir gehen– schwimmen in mein Zimmer! Yoongi du kannst ja noch mal schlafen gehen, ich verbringe jetzt Zeit mit meinem Freund! Alleine!" Ich muss, genau wie Yoongi auch lachen und lasse mich von Jungkook zu einer Tür aus Marmor ziehen, welche er sogleich mit einer leichten Berührung seines Fingers öffnet. Er grinst mich an: „Damit meine Mutter nicht einfach reinkommt, ein kleiner Schutzzauber den mir eine Wassernymphe beigebracht hat." Ich kann nicht anders als zu grinsen, beschließe, mir einen kleinen Spaß zu erlauben. Sobald die Tür also wieder geschlossen ist, drücke ich ihn sanft dagegen, komme seinem Gesicht näher. „Soso, du willst also unbedingt mit mir alleine sei hm?", hauche ich leise, sehe, wie seine Augen sich leicht weiten und seine Wangen sich mit Blut füllen. „So war das doch–" „Und deine Mutter kann auch nicht einfach so rein kommen?", spielerisch lecke ich mir über die Lippen, bevor ich mit den Händen seine Seiten entlang fahre.
„Wir sind ganz für uns alleine und das werde ich ausnutzen, ich hoffe du weißt das", raune ich und Jungkooks Stimme zittert kurz als er antwortet. „Was willst du denn machen?" Ich schmunzle und beuge mich zu seinem Ohr. „Ich werde dich genau hier anfassen", sage ich in dieses und packe ihn an der Taille, „und dann werde ich dich Kitzeln." Nach diesen Worten hat er gar keine Zeit mehr zu reagieren, da er sich bereits vor Lachen windet und anschließend seine Rache beginnt, was darin endet, dass wir beide durch den Raum wirbeln und uns gegenseitig Kitzeln.
Wenn ihr Yoonmin mögt und nach einer neuen (süßen) und kurzen Wohlfühlgeschichte sucht, habe ich übrigens die Story Supermarket Flowers auf meinem Profil für euch.
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Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]
FantasíaHeißer Sand unter den Füßen und rauschende Wellen um ihn herum - das ist das Leben, welches sich der junge Surfer Taehyung schon immer gewünscht hat. Doch findet er in Sokcho nicht nur die Liebe seines Lebens, er bekommt es auch mit dem Vermächtnis...