Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]

Kapitel 37 - Vorhänge

Am nächsten Tag werde ich dadurch wach, dass mein Handy klingelt. Seufzend nehme ich es in die Hand und nehme an, ohne zu schauen wer es ist. „Kim Taehyung hier?", brumme ich ins Mikrofon meines Handys. „Du– Du klingst müde", sagt die Stimme am anderen Ende der Leitung, welche einwandfrei Jungkooks ist. „Mhm, bin seit einer Minute wach." „Oh! Dann, also, ich– ich rufe später noch ma–" „Jungkook", seufze ich nur, öffne jetzt sogar meine Augen, „was möchtest du?" Es bleibt still. Ich sehe sein Gesicht vor mir, wie er sich unsicher auf die Lippe beißt. „Hör auf damit", sage ich leise und er fragt nach einer kurzen Pause: „Woher wusstest du es?" Ich muss ganz leicht schmunzeln. „Ich kenne dich eben", dann seufze ich erneut, „dachte ich zumindest bis gestern." Erneut ist es still und als ich gerade etwas sagen will, erklingt wieder Jungkooks Stimme. „Hasst du mich jetzt?" Jetzt bin ich die Person, die keine Antwort gibt, denn ich bin in Gedanken. Ich drehe mich auf den Bauch und öffne meine Vorhänge, die am Kopfende meines Bettes sind, ein wenig, um herauszuschauen. „Taehyung?", fragt er und mein Magen zieht sich zusammen. „Tae. Nenn mich Tae, bitte, Jungkook", bitte ich ihn, denn mein voller Name aus seinem Mund klingt falsch. „Hasst du mich jetzt, Tae?"

Ich bin still, bevor ich seufze und mich wieder auf den Rücken drehe und an die Decke starre. Hasse ich Jungkook? Ich habe die gestrige Nacht zu einem großen Teil damit verbracht, mir genau das einzureden. Aber wenn ich ehrlich mit mir selbst bin– „Ich wünschte, ich könnte es", gab ich dann von mir und schloss die Augen erneut, als Jungkook auch schon das Wort erhebt. „Ich will dir ein für alle Mal alles sagen. Darüber wer ich bin, was ich bin und warum ich so bin. Ich weiß, ich habe echt Scheiße gebaut, du hast jedes Recht dazu sauer und enttäuscht zu sein. Und vielleicht ist es selbstsüchtig, aber ich möchte dir alles sagen, keine Geheimnisse mehr vor dir haben." Eine kurze Pause entsteht, ich weiß, dass er noch mehr sagen will, man erkennt es jedes Mal an der leichten Erhöhung seiner Stimme. „Und vielleicht– vielleicht wirst du mich danach noch mehr hassen, aber vielleicht verstehst du mich dann auch. Solltest du mir diese Chance geben wollen, sei bitte um drei in der Grotte."

Erneut entsteht eine kurze Pause. „Das wollte ich dir nur eben sagen. Ich werde deine Antwort dann ja um drei sehen." Und er hat aufgelegt. Eine Weile liege ich noch mit geschlossenen Augen und dem Handy am Ohr in meinem Bett. Ich denke darüber nach, was Jungkook eben gesagt hat. Dass er alle Geheimnisse aufklären wird und keine weiteren haben wird. Und dass er hofft, dass ich ihn nicht hasse und auch dann nicht hassen werde. Dass ich ihn vielleicht verstehen werde. Ich öffne mein Augen und fasse meinen Beschluss. Und obwohl die Verbindung bereits unterbrochen ist, sage ich: „Ich werde da sein, Jungkookie."