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Jungkook

„Du hast fünf Minuten, Tae. Wir warten unten." hörte ich Jin sagen, ehe Taehyung mich mit seinem Körper langsam weiter in die Wohnung drückte, um seine Kollegen durch die Tür zu lassen.
Es dauerte eine Weile und mit jedem Schritt den ich hörte, versteifte sich mein Körper immer weiter. Ich wollte nicht mit Taehyung alleine sein. Ich traute mich nicht mit ihm alleine zu sein. Und egal, wie sehr mein Herz sich bei dem Gedanken zusammen zog: Ich fürchtete mich davor mit ihm alleine zu sein.
Er hatte mir nicht nur einmal weh getan und als ich ihm den psychischen Schmerz verzeihen wollte, hatte er mich auch physisch verletzt und somit mein letztes bisschen Vertrauen an ihn verloren.
Als die anderen im Raum waren, fühlte ich mich sicher. Ich wusste, dass ich an Taehyungs Seite sein wollte und dass ich mich wohl bei ihm fühlte. Aber mit jeder Minute, die verstrich, zog sich mein Bauch weiter zusammen und bei dem Gedanken mit ihm alleine zu sein, wurde mir schlecht.
Wie konnte es sein, dass ich mich gleichzeitig nach ihm sehnte, seine Nähe jedoch fürchtete.
Mein Körper, mein Kopf und mein Herz waren sich bei ihm nicht sicher, jedes einzelne von ihnen schickte mir andere Signale. Aber als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, siegte mein Kopf.
„Lass mich bitte los, Taehyung."
Ich spürte, wie sich seine Finger fester in meinen Pullover krallten. Mein Körper begann zu zittern.
„Lass mich los. Bitte." mir blieb meine zitternde Stimme im Hals stecken.
Ich spürte wie Taehyung seinen Griff lockerte und wie seine Arme von meinem Körper rutschten und gerade neben seinem zu stehen kamen. Sofort wich ich einige Schritte zurück.
Ich sah auf den Boden, auf meine Füße. Ich konnte die Spitzen seiner Schuhe sehen.

Plötzlich schlichen sich seine langen Finger in mein Blickfeld und wollten den Gibs an meinem Arm berühren, doch als seine Fingerspitzen ihn streiften, wich ich erneut einen Schritt zurück.
Erschrocken sah ich zu ihm auf, direkt in seine Augen, die mich verletzt anfunkelten.
Sein Gesicht war verzogen, als verspüre er Schmerz und seine Stimme so gebrechlich, als wäre seine Kehle aus Glas.
„Es tut mir so Leid."

Online || VKook {Texting}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt