|Prolog|*

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Vorsichtig sah ich durch den kleinen Spalt-zwischen Tür und Türrahmen, in das nicht gerade kleine Wohnzimmer. Inmitten des Raumes, direkt vor der cremefarbenen Stoffcouch standen meine Eltern. Gegenüber von ihnen vier weiß gekleidete Personen. Einer von ihnen trug eine andere Rüstung. Sie war nicht normal; wie bei den anderen weiß, sondern sie war in ein glänzendes Silber getaucht. Um deren Schulter hang dazu noch ein Blutroter Umhang, der perfekt zu der silbernen Rüstung passte.

"Wo ist Ihre Tochter? Wo ist das Mädchen?"

Mein Blick fixierte sofort die Person in Silber und mir stockte für einen Moment der Atem. Wieso wollten sie wissen wo ich bin und wer waren diese Personen überhaupt?

"Wir werden Ihnen nichts sagen! Sie ist doch noch ein Kind! Sie ist noch viel zu jung!", hörte ich meine Mutter in einem fast schon vollständig verzweifelten Ton sagen. Sie hatte vor Tränen gerötete Augen, was mit verriet, dass diese Personen schon länger hier waren.

"Wir haben von Brendol Hux den Befehl bekommen, alle Kinder mitzunehmen. Also gebe ich Ihnen noch eine Chance mir zu sagen, wo das Mädchen ist. Sonst wird es ungemütlich für Sie!" Die Stimme hörte sich durch die Verzerrung der Maske noch bedrohlicher an, als es sich wahrscheinlich ohne anhören würde.

Panik machte sich in mir breit und sofort entfernte ich mich von der weißen Holztür. Sie suchten mich wirklich, aber wieso? Was wollte dieser Brendol Hux, wie sie ihn nannte, von mir?

Schnell wandte ich dem Wohnzimmer den Rücken zu, denn ich wusste, dass ich so schnell wie möglich ein Versteck finden musste. Ich wollte nämlich nicht so Enden, wie die anderen. Ich wollte hier bleiben, bei meiner Familie!

Mein Blick schweifte durch den Eingangsbereich unseres Hauses. Die Wände waren genauso, wie das meiste im Haus, in einem schlichten Weiß gehalten. Sogar die Eingangstür war Weiß, nur das diese als einzige Tür, schöne ein Gravierungen aufzeigte.

"Wir werden euch nichts sagen!"

"Gut, dann wird es halt ungemütlich."

Diese Worte rissen mich mit einem Schlag zurück in die Realität. Ich musste schwer schlucken, denn ich bemerkte, wie sich ein fetter Kloß in meiner Kehle breitmacht, der nicht mehr so leicht verschwinden wollte. Je länger die Stille zwischen den fremden Personen und meinen Eltern herrschte, desto mehr Angst bekam ich.

Plötzlich hallten schwere Schritte durch das Haus und reflexartig sah ich sofort wieder zu der Tür, die ins Wohnzimmer führte. Ein Versteck! Ella du brauchst ein Versteck! Sagte meine innere Stimme panisch zu mir und sie hatte recht. Ich brauchte ein Versteckt, sonst würden sie mich finden und mitnehmen.

Erneut schweifte mein Blick durch den Eingangsbereich, bevor dieser starr gerichtet auf einen dunklen Punkt unter der Treppe hängen blieb. Das könnte ein gutes Versteck sein, ich hoffte es zumindest.

Keine Sekunde zu spät, betraten die weiß gekleideten Männer den Eingangsbereich. Sie sahen sich prüfend um, anscheinend nicht ganz genau, denn sie fanden mich zu meinem Glück nicht.

Ich hielt meinen Atem an, damit dies auch so blieb. Mein Herz hämmerte stark gegen meine Brust. Schon so stark, dass ich Angst hatte, dass dieses jeden Moment aus meiner Brust springen würde.

"Hier ist nichts.", sagte einer der Männer zu dem anderen. Sie sahen sich einen kurzen Moment gegenseitig an, bevor sie weiter die Treppen des Hauses hoch gingen. Zum Glück entdeckten sie mich auch jetzt nicht.

Als ich mir sicher war, dass die Beiden weg waren, hatte sich meine Atmung wieder halbwegs normalisiert. Zwar ging mein Atem für ein paar Sekunden trotzdem ziemlich hastig, da ich ziemlich lange die Luft angehalten hatte, das legte sich aber sofort wieder.

I'll protect you foreverᴾᴼᴱ ᴰᴬᴹᴱᴿᴼᴺWo Geschichten leben. Entdecke jetzt