Another World || Ereri FF

{chapter 28; die 56. expedition}

Die Menschen hatten sich alle auf der Hauptstraße versammelt, um uns dabei zuzusehen wie wir zur Expedition aufbrechen würden. Ihre Blicke zierten Begeisterung, sowie Misstrauen.

Voller Nervosität ritt ich neben Levi und Hanji her. Während mein Freund seine Abweisende, kalte Maske aufgesetzt hatte und ihm der Ganze Trubel sichtlich nicht gefiel, hatte Hanji ein breites Lächeln wie immer aufgesetzt.

Immer wieder spürte ich die Blicke von Levi auf mir. Mit Adlersaugen beobachtete er mich, als würde ich jeden Augenblick verschwinden. Seit dem wir aufgestanden waren und uns alle fertig gemacht hatten für die Expedition, war er noch stiller als sonst. Ich konnte ihn verstehen. Zu wissen, dass ich mich in wenigen Minuten wieder außerhalb der sicheren Mauern befand, in der ich jede Minute sterben könnte, machte mir unfassbar Angst. Außerdem hatte ich schon die ganze Zeit ein unfassbar schlechtes Gefühl. Ich konnte nicht sagen warum. Es war einfach da und machte mich noch nervöser, als ich sowieso schon war.

"Eren, alles okay?", fragte mich Hanji auf einmal. Anscheinend hatte ich genauso ängstlich geschaut, wie ich mich fühlte. Schnell nickte ich und wendete meinen Blick von der Braunhaarigen ab. Ich umfasste die Zügel meines weißen Pferdes noch fester.

"Mach dir nicht so viele Gedanken.", flüsterte Levi jetzt leise an mein Ohr. Ohne dass ich es bemerkt hatte, hatte er sich mir leicht genähert. "Es bringt dir nichts in Panik zu verfallen."

Ich schnaubte auf. Das war alles leicht gesagt. Es würde das zweite Mal sein, dass ich hinter diese Mauern gehen musste. Ich würde gegen die Titanen kämpfen müssen. Etwas was ich noch nie getan hatte und das mir eine Heiden Angst einjagte. Trotzdem war ich Levi dankbar, dass er versuchte mir die Angst zu nehmen.

Ich ließ meinen Blick nun durch die Menschenmenge gehen und entdeckte am Rand plötzlich Jaime stehen und wie er mit einem gelben Tuch zu uns herüber winkte. Sein Gesicht zierte ein leichtes Lächeln. Für einen kurzen Augenblick winkte ich ihm zurück und bemühte mich um ein kleines Lächeln.

Etwas weiter neben ihm stand eine Reihe von jungen Teenagern. Sie alle trugen die braune Soldatenweste, die ich wahrscheinlich überall wiedererkennen würde, da ich sie selber trug. Ich nahm an, dass es Rekruten waren. Mit großen, leuchteten Augen starrten sie zu uns herauf.

Doch plötzlich entdeckte ich einen blonden Haarschopf, den ich überall wieder erkennen würde. Die blauen Augen starrten ebenfalls zu uns und für einen kurzen Augenblick trafen sich unsere Blicke, doch sein Blick wanderte einfach weiter, während ich meine Augen erschrocken aufriss.

Armin?! Was machst du hier?!

Ich konnte nicht glauben, dass mein bester Freund hier war. Am liebsten wäre ich von meinem Pferd gesprungen und zu ihm gerannt. Mein Herz pochte schnell in meiner Brust. Das konnte doch nicht sein!

Wie war er hier her gekommen?
Und warum hatte er mich nicht erkannt?
Oder hatte er es sich einfach nicht anmerken lassen?

Ich musste zu ihm!

Soweit es ging starrte ich weiter zu dem blonden Schopf, bis wir zu weit weg von ihm waren. Ich versuchte mich zu beruhigen.

Mein bester Freund war hier.

Ich nahm mir vor, nach der Expedition zu ihm zu gehen. Aber jetzt musste ich mich konzentrieren.

Ich ließ meinen Blick zu Levi wandern, der immer noch neben mir her ritt und seine Augen stur nach vorne gerichtet hatte.

"Da ist Hauptgefreiter Levi! Man sagt er wäre so gut wie eine ganze Brigade!" Die Worte eines Mannes den ich nicht kannte, drang an mein Ohr, während Levi sein altbekanntes 'Tch' von sich gab und sich noch mehr von dem Menschenmassen weg drehte.