{chapter 6; levi}

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Ich hatte meine Augen geschlossen. Das Galoppieren des Pferdes war das einzige was ich hörte.

Ich wusste nicht wie lange wir schon alleine ritten. Mein Zeitgefühl war komplett am Arsch.

Aber es mussten mehrere Stunden vergangen sein und bis jetzt war keiner der anderen vier wieder aufgetaucht. Doch der Hauptgefreite war einfach weiter geritten.

Kein einziges Wort hatten wir seit dem letzten Gespräch miteinander gewechselt. Ich hatte auch keinen blassen Schimmer über was ich mit ihm reden sollte.

Egal wo wir irgendwann ankommen würden, dort wo man mir anfangen würde Fragen zu stellen und ich nichts beantworten könnte, würden sie mich umbringen. Die Gefahren die von mir ausgehen könnten, wären für sie zu hoch. Soviel verstand ich.

Und das ließ mich wie betäubt auf diesem Pferd sitzen. Meine Arme waren zwar immer noch um den Bauch des kleineren vor mir geschlungen, jedoch hatte ich sie nur noch locker um ihn liegen.

Wir waren keinen einzigen Titanen mehr begegnet und irgendwie hatte ich mich deswegen beruhigt.

Auch wenn ich das eigentlich nicht machen sollte. Ich war zwar erst ein paar Stunden hier, aber durch den Traum wusste ich, dass man die Titanen auf keinen Fall unterschätzen sollte.

"Wir sollten bei den Bäumen da vorne eine Rast machen. Das Pferd ist am Ende.", sagte der Hauptgefreite leise und ich öffnete meine Augen wieder.

Die Sonne stand mittlerweile nicht mehr hoch am Himmel, sondern machte sich auf den Weg unter zu gehen, um dem Mond Platz für die Nacht zu schaffen.

Langsam nickte ich dem schwarzhaarigen zu, auch wenn er das nicht sehen konnte, da er mit dem Rücken zu mir saß.

Ich war froh zu wissen, dass ich endlich von dem Pferd runter konnte. Ich hatte zwar keine Angst mehr runter zu fallen, aber irgendwann hatte mein Hintern angefangen unangenehm weh zu tun.

Vor uns sah ich nun ein paar Bäume und der Mann steuerte direkt auf diese zu. Davor blieb er stehen und noch bevor ich richtig reagieren konnte, hatte er meine Hände um seinen Bauch entfernt und war von seinem Pferd gesprungen.

Es war das erste Mal, dass ich ihn jetzt mal stehen sah. Die ganze Zeit hatte er auf diesem Gaul gesessen. Wie von alleine ließ ich meinen Blick einmal ganz über ihn wandern.

Wie in meinem Traum hatte er den grünen Umhang um seine Schultern gelegt, darunter die braune Soldatenjacke und darunter natürlich ein weißes Hemd. Seine Hose war weiß und seine braunen Stiefel gingen ihm bis zu den Knien.

Auch die Rüstung des 3D Manöver Apparates aus meinem Traum waren genau gleich.

Der Hauptgefreite hatte meinen Blick wohl bemerkt, denn einer seiner Augenbraue wanderten in die Höhe und wenn ich mich nicht täuschte lag abermals ein leichter Rot Schimmer auf seinen Wangen.

Obwohl sein Blick mehr als grimmig und abweisend war, fand ich ihn mit der Röte im Gesicht unfassbar süß. Das Lächeln, das sich auf meinem Gesicht ausbreiten wollte unterdrückte ich trotzdem wieder.

Der beste Kämpfer der Menschheit räusperte sich und drehte sich von mir weg. Dabei konnte ich das erste Mal so richtig auf das Wappen schauen, das auf dem Umhang abgebildet war.

Die Flügel der Freiheit.

Wie in meinem Traum.

"Steh endlich vom Pferd auf, Balg. Wir müssen auf die Bäume. Hier unten ist es zu gefährlich."

Seine schneidende Stimme ließ mich abermals aus meinen Gedanken aufschrecken und so schnell ich konnte kletterte ich tollpatschig von dem Pferd herunter. Dass ich mich dabei nicht auf die Fresse legte, war ein Wunder.

Another World || Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt